Gemeinderat,
19. Sitzung vom 29.03.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 39 von 71
an den gleichen Ausschuss, also Finanzen und
Wirtschaftspolitik.
Wer dafür ist, bitte ich um ein Zeichen der
Zustimmung. - Dieser Antrag findet nicht die notwendige Mehrheit und ist daher
abgelehnt.
Es gelangt nun die Postnummer 41 der
Tagesordnung zur Verhandlung. (Zwischenrufe bei der SPÖ.)
Das habe ich übersehen. Entschuldigung! Wir müssen
natürlich auch über das Geschäftsstück abstimmen.
Wir kommen daher zur Abstimmung über die
Postnummer 43.
Wer dafür ist, bitte ich um ein Zeichen der
Zustimmung. - Das ist mehrheitlich, gegen die Stimmen der GRÜNEN und der
Freiheitlichen, so beschlossen.
Ich bitte noch einmal um Entschuldigung. In meiner
Eile habe ich das Wichtigste vergessen.
Aber jetzt gelangen wir zur Post 41. Sie
betrifft das Plandokument 7518 im 10. Bezirk.
Es liegt keine Wortmeldung vor, wir kommen daher
gleich zur Abstimmung.
Wer für die Postnummer 41 ist, bitte ich um ein
Zeichen der Zustimmung. - Das ist mehrheitlich, gegen die Stimmen der GRÜNEN,
angenommen.
Es gelangt die Postnummer 40 der Tagesordnung
zur Verhandlung. Sie betrifft das Plandokument 7752 im 13. Bezirk.
Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR Deutsch, die
Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR Christian Deutsch: Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und
Herren!
Ich ersuche um Zustimmung.
Vorsitzender GR Günther Reiter:
Zum Wort gemeldet ist Herr GR Mahdalik. Ich erteile es ihm.
GR Anton Mahdalik
(Klub der Wiener Freiheitlichen):
Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Sehr geehrte Damen und
Herren!
Das Plandokument an und für sich geht aus
freiheitlicher Sicht in Ordnung. Der Grund, warum ich mich hier zum Wort
gemeldet habe, ist ein Antrag - den ich in diesem Fall wieder bei mir habe -,
und zwar deshalb, weil dieses Plandokument einen Bezirk betrifft, der in den
letzten Jahren auch ganz massiv vom Fluglärm betroffen ist. Es ist nicht der
einzige Bezirk, auch mit dem 23., 22., 14. und 16. Bezirk können wir
einige aufzählen. Diejenigen Mandatare wie Kollege VALENTIN, die tagtäglich die
Beschwerde-E-Mails von den fluglärmgeschädigten Menschen in diesen Bezirken
bekommen, wissen, dass dieses Problem keineswegs ein von der FPÖ oder von den
GRÜNEN, die sich auch um dieses Thema kümmern, herbeigeredetes ist, sondern
dass es dieses Thema gibt und dass es eminent ist.
Die Fluglärmbelastungen werden in den nächsten Jahren
sicher nicht geringer werden. Wenn man sich die Wirtschaftsseiten anschaut:
Dort schreibt der Flughafen, was er alles vorhat und um wie viel Prozent die
Passagierzahlen jedes Jahr gesteigert werden. Da werden also solche
Jubelmeldungen verbreitet. Ein paar Seiten vorher, in den Lokalteilen oder im
Wien-Teil, schreibt dann Kollege VALENTIN oder ein anderer SPÖ-Mandatar, dass
der Fluglärm in Wien weniger wird. Das Ganze passt natürlich nicht zusammen:
Auf der einen Seite die Beschwichtigungshofräte und auf der anderen Seite ein
Flughafen, der Geschäft machen will.
Geschäft machen will natürlich auch die Stadt Wien
durch ihren 20-Prozent-Anteil am Flughafen. Daher ist die Stadt Wien natürlich in
einer zwiespältigen Situation, und ich verstehe das aus der Sicht der SPÖ. Aus
der Sicht der Bürger kann ich diese Ansicht, dass die Einnahmen aus dem Anteil
am Flughafen wichtiger als die Gesundheit der Bevölkerung sind, natürlich nicht
teilen.
Es sind zumindest 300 000 Bewohner in Wien
vom Fluglärm betroffen, vom Fluglärm geschädigt, und es gäbe - das wird auf
anderen Flughäfen international schon seit Langem praktiziert - Maßnahmen, die
diese Fluglärmbelastungen reduzieren könnten. Diese Möglichkeiten liegen auf
dem Tisch. Das ist der gekurvte Anflug, teilweise auch der gekurvte Abflug, der
ja zum Teil schon praktiziert wird, aber auch nicht in allen Bereichen der
Stadt Wien.
Dieser gekurvte Anflug wird, obwohl international
schon sehr oft üblich, aus unerfindlichen Gründen vom Flughafen in nächster
Zeit nicht in Betracht gezogen und von der SPÖ auch nicht mit Nachdruck
verfolgt, obwohl durch diesen gekurvten Anflug und durch andere Maßnahmen
massive Erleichterungen bei den Fluglärmbelastungen für die Bevölkerung möglich
wären.
Wir wollen dieses Thema nicht ruhen lassen, auch wenn
dann wieder die Beschwichtigungshofräte des Rathauses hinausgeschickt werden
und uns erzählen, wie gut und wie toll alles ist und wie das
Mediationsverfahren gefruchtet hat. Diese Argumentation geht ins Leere, sonst
würden sich nicht die Beschwerden über den Fluglärm jeden Tag steigern.
Der Antrag liegt Ihnen vor. Ich möchte nur kurz den
Antrag selbst und die Begründung vorlesen:
"Der Gemeinderat spricht sich dafür aus, dass am
Flughafen Schwechat umgehend die Voraussetzungen für den gekurvten Anflug
geschaffen und angewendet werden, damit eine Deckelung der Flugbewegungen über
der Bundeshauptstadt und eine deutliche Fluglärmminderung endlich Platz greifen
werden.
In formeller Hinsicht verlangen wir die sofortige
Abstimmung."
Worüber wir uns auch noch in nächster Zukunft
unterhalten sollten - ich weiß, es gibt die Bereitschaft dazu nicht, weder von
der SPÖ noch von der ÖVP, die ja in Niederösterreich am Ruder ist, und dort
bezieht Lhptm Pröll Einnahmen aus den Dividenden des Flughafens -, ist ein
zweiter Flughafen im Raum Wien. (GR Mag Rüdiger Maresch: Aber nicht
wirklich!) Andere Großstädte haben ihre Aufgaben hier schon längst
erledigt.
Denn wenn sich der Flugverkehr und
das Passagieraufkommen jedes Jahr um, jetzt angenommen, 10 Prozent
steigert, werden sich auch die Fluglärmbelastungen, wenn nicht der gekurvte
Anflug endlich eingeführt wird, jedes Jahr deutlich steigern. Darum sollten wir
uns mit den Ländern Niederösterreich und Burgenland zusammensetzen und
verständigen, um Gespräche
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