Gemeinderat,
18. Sitzung vom 02.03.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 48 von 104
Sehr geehrte Damen und Herren!
Manchmal liest man die Akten des Kulturausschusses und denkt sich: Eigentlich ein interessantes Projekt, die bekommen auch nicht viel Geld, das ist eine gute Veranstaltung, und dann stellt man fest und stolpert über die Tatsache, dass ein Mitglied des Kulturausschusses eben jenen Antrag unterschrieben hat.
Das, sehr geehrte Damen und Herren, ist eine
Vorgangsweise, die wir für mehr als problematisch halten. Auch wenn wir das
Projekt in den Jahren davor immer wieder unterstützt haben, dieses Mal werden
wir ablehnen, weil wir glauben, dass die Tatsache, dass Frau GRin Klicka, die
Mitglied des Kulturausschusses ist, diesen Antrag in ihrer Eigenschaft als
Präsidentin des Vereins unterschreibt, mehr als problematisch ist. Ich vermute,
dass das auch geholfen haben könnte, dass dieser Verein jetzt die Summe Geld
bekommt, die er bekommen soll, und nicht dieser wunderbar formulierte Satz aus
dem Ansuchen, den ich Ihnen nicht vorenthalten will, von dem wir alle noch
lernen können, wie man schön formuliert, nämlich: „Wir hoffen, keine Fehlbitte
getan zu haben, und möchten Sie auch auf das Allerhöflichste ersuchen, uns
diese Subvention zu gewähren und auf unser Konto zu überweisen.“
Sehr geehrte Damen und Herren! Ich hoffe, Sie merken
sich diesen Satz, wenn Sie das nächste Mal einen Antrag unterschreiben. Bitte
tun Sie es allerdings nicht selber, wenn Sie in diesem Gemeinderat Geld dafür
haben wollen.
Wir werden daher ablehnen, und ich erwarte auch, dass
die Frau Klicka bei diesem Antrag nicht mitstimmen wird. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Der Herr Berichterstatter hat das Schlusswort.
Berichterstatter GR Petr Baxant: Meine
Damen und Herren!
Es wurde hier soeben gesagt, das ist ein sehr
interessantes und sehr gutes Projekt. Der Verein AICE macht sehr interessante
Arbeit und vernetzt vor allem international junge Künstler und Künstlerinnen
und ermöglicht es ihnen, nach Wien zu kommen. Damit wird man dem Ruf der Stadt
gerecht in der Hinsicht, dass man ganz einfach hochqualitative junge Künstler
und Künstlerinnen aus dem Musikbereich eben hier in Wien vernetzt, und ich
glaube, dafür sollten wir dem Verein vor allem einmal danken.
Weiters möchte ich betonen, dass dieser Verein vom
Herrn Bischof als Geschäftsführer geleitet wird, der der ehemalige
Geschäftsführer der Wiener Symphoniker ist. Ich glaube, das ist auch ein
Beispiel beziehungsweise ein Beweis dafür, dass dort wirklich hochqualitative Kunst-
und Kulturprojekte durchgeführt werden. Dieses spezielle Projekt ist eines
davon.
Zur Frage nach der Vereinbarkeit oder Unvereinbarkeit
möchte ich ganz einfach nur erwähnen, dass es, wenn ich für mich selbst bedenke
und quasi abschätze, ob es unvereinbar oder eher sympathisch ist, dass sich
eine Gemeinderätin, eine Landtagsabgeordnete neben ihren sehr vielen
Tätigkeiten, die sie natürlich als Politikerin zu erfüllen hat, auch noch
ehrenamtlich in einer Repräsentationsfunktion in einem Verein engagiert und so
dafür sorgt, dass junge Künstler und Künstlerinnen nach Wien kommen können,
sich gegenseitig kennen lernen und sich auch künstlerisch befruchten können,
dann ist das meiner Meinung nach sympathisch und dankenswert.
Ich danke dafür, dass dieser Verein diese Arbeit
machen kann, und ich danke auch ganz persönlich dafür, dass diese
Präsentationsfunktion, die natürlich auch nicht immer einfach ist und die viel
Zeit in Anspruch nehmen kann und sicher auch tut, von der GRin Klicka
wahrgenommen wird. (Beifall bei der SPÖ.)
Weiters muss man bedenken, dass pro Orchester – es
kommen bis zu 19 Orchester aus der ganzen Welt, aus Japan, China, Kanada,
Israel und dergleichen, nach Wien – ungefähr 90 Personen nach Wien kommen.
Die beleben natürlich auch die Wiener Tourismusindustrie. Ich glaube, dem
sollte man auch Rechnung tragen.
In diesem Sinne bitte ich um Zustimmung. – Danke
sehr. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Ich
lasse dieses Geschäftsstück abstimmen.
Wer für das Geschäftsstück ist, den bitte ich um ein
Zeichen. – Ich stelle die Zustimmung bei ÖVP, FPÖ und der SPÖ fest.
Wir kommen nun zur Postnummer 39 der
Tagesordnung. Sie betrifft eine Subvention an den Verein zur Förderung der
kulturellen Zusammenarbeit zwischen den Bundesländern Niederösterreich und
Wien.
Eine Wortmeldung liegt mir nicht vor. Wir kommen
sofort zur Abstimmung.
Wer für den Antrag ist, den bitte ich um ein Zeichen
mit der Hand. – Der Antrag ist mit den Stimmen von ÖVP und SPÖ mehrstimmig
angenommen.
Wir kommen zur Postnummer 40. Sie betrifft eine
Subvention an den Theaterverein Wiener Metropol.
Wortmeldung liegt mir keine vor.
Wer für den Antrag ist, den bitte ich um ein Zeichen
mit der Hand. – Ich stelle die Zustimmung bei ÖVP, FPÖ und SPÖ fest. (GRin Mag Marie Ringler: Und bei den
GRÜNEN!) Und bei den GRÜNEN. Damit ist der Antrag einstimmig angenommen.
Wir kommen nun zu den Geschäftsstücken 43 und 44 der
Tagesordnung. Ich schlage vor, die Berichterstattung und die Verhandlungen über
die beiden Geschäftsstücke gemeinsam vorzunehmen, die Abstimmung wird jedoch
getrennt durchgeführt.
Gibt es dagegen einen Einwand? – Das ist nicht der
Fall.
Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR Woller, die
Verhandlungen einzuleiten.
Berichterstatter GR Ernst Woller: Ich
ersuche um Zustimmung.
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zu
Wort gemeldet ist Herr GR Mag Stefan.
GR Mag Harald Stefan (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen
und Herren!
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