Gemeinderat,
17. Sitzung vom 25.01.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 62 von 78
Verkehrsbandeinzeichnung - das habe ich Ihren Kollegen
aus dem 22. Bezirk das letzte Mal schon erklärt -, obwohl sie ja in diesem Fall
vorliegt, überhaupt nicht notwendig ist, um eine U-Bahn zu errichten. Das beste
Beispiel hiefür habe ich Ihnen das letzte Mal schon gegeben: Die derzeit
bestehende U1 im Bereich südlich des Karlsplatzes ist auch nicht im
Flächenwidmungsplan eingezeichnet und sie fährt trotzdem. Würde das stimmen,
was sie sagen, dürfte diese U-Bahn dort gar nicht fahren, weil kein Verkehrsband
für Ihre U-Bahn im Flächenwidmungsplan eingezeichnet ist. Aber ich glaube, das
ist das einfachste Beispiel, um Ihnen zu zeigen, dass das nicht so ist, wie sie
es darlegen und Sie wissen ganz genau, dass es hier mehrere in diesem Saal
gibt, die für diese U-Bahn-Verlängerung sind. Es sind nicht nur Sie persönlich
und einige andere aus ihrer Fraktion, es sind auch andere Fraktionen, die
konkret dafür sind, bis hin zum Herrn Bürgermeister, der heute gesagt hat, er
sei auch für diese U4-Verlängerung. Aber, da sind noch einige Vorkehrungen zu
treffen, nämlich in erster Linie glaube ich auch, mit den Bürgern zu
besprechen, wo und wie diese Trasse verlaufen soll.
Und das zeigt sich ja auch, wenn sie jetzt
einfordern, dass da etwas hineingezeichnet wird, ohne dass man das mit den
Bürgern besprochen hat, wo die Trasse genau liegen soll, dann sind Sie
eigentlich in diesem Fall auch gegen eine konkrete Bürgerbeteilung und das
würde ich auch auf keinen Fall begrüßen. (Beifall bei der ÖVP.)
Aber, Herr Kollege Blind, wenn Sie diesen Plan auch
noch jetzt ablehnen, bedeutet das, Sie lehnen die Vorkehrungen für die
Errichtung einer Schnellbahn-Station bei Wolf in der Au, die alle Bürger dort
wünschen und wollen, ab. Sie kämpfen gegen Ihre eigenen Anrainer in der Linzerstraße,
die dort sehr erfreut wären, eine Schnellbahn-Station zu haben, die heute
gleisbaumäßig bereits vorgekehrt ist, und wo auch noch eine
Park-and-ride-Anlage hinkommt. Sie kämpfen dagegen, dass dort ein direkter
Zufahrtsweg von Wolfersberg eingerichtet worden ist, der nicht für
motorisierten Verkehr zugelassen wird, aber sozusagen verkehrsberuhigend den
Zugang zu dieser Schnellbahn-Station sichert. Sie wollen gegen diese
Schnellbahn-Station sein. Das nehmen wir auf, das werden wir den Bürgerinnen
und Bürgern, auch von Penzing, mitteilen, dass sie sogar gegen Ihre
unmittelbaren Anrainer stimmen. Herr Kollege Blind, die Bürger werden sich das
merken. (Beifall bei der ÖVP.)
Meine Damen und Herren, nun darf ich aber die
Gelegenheit benützen, wenn wir über einen Flächewidmungsplan im 14. Bezirk
reden, dass ich dabei auch noch ein Projekt im 14. Bezirk mitnehme und
diesbezüglich einen Antrag einbringe. Es geht um den Gewerbehof
Missindorfstraße, wo es in den letzten Tagen, glaube ich, zu einigen Missverständnissen
gekommen ist, was die Erhaltung der Betriebe in dem dortigen Bereich betrifft.
Ich sehe es als notwendig an und ich glaube, dass auch die anderen Fraktionen
dem wahrscheinlich zustimmen werden, weil es auch medial vorgesehen ist, dass
alle eigentlich daran interessiert sind, dass die bestehenden Betriebe dort
auch in Zukunft weiterhin ihrer Tätigkeit nachgehen können, und dass man dort
in einem guten Mix zwischen bestehenden Betrieben, neuen Betrieben und
Wohnbauwidmung vorgehen wird.
Um diesen Mix in Zukunft auch zu erhalten und
sicherzustellen, bringe ich einen Beschluss- und Resolutionsantrag ein, mit dem
ich gemeinsam mit meinem Kollegen Alfred Hoch den Wiener Gemeinderat ersuche,
dass die Planungen für das Projekt Gewerbehof Missindorfstraße so erfolgen,
dass für die derzeit in diesem Bereich angesiedelten Betriebe auf jeden Fall
eine Bestandsgarantie gegeben ist und eine konfliktfreie Nutzung durch die
Anrainerinnen und Anrainer gewährleistet sein wird.
In formeller Hinsicht verlangen wir die sofortige
Abstimmung dieses Antrages. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke, als nächster Redner zum Wort gemeldet ist
GR Valentin. Ich erteile es ihm.
GR Erich Valentin (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr
geehrter Herr Berichterstatter! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Ich kann es ziemlich einfach und auch sehr schnell
machen. Ich habe mir gedacht, heute ist ein offensichtlich beeindruckender,
außergewöhnlicher Tag, das zieht sich offensichtlich in den Geschäftsstücken
weiter fort, und wenn es ein Lokalmatadormatch zwischen den
Bezirksparteiobmännern der FPÖ und der ÖVP in Penzing gibt, sollte man sich
nicht einmischen. Ich will auch jetzt nicht sagen, Herr Kollege Gerstl, dass
ich, was den ersten Teil Ihrer Wortmeldung betrifft, 100 Prozent eins bin,
es ist ja tatsächlich nicht notwendig, Stricherl in einen Flächewidmungsplan
einzuziehen, wenn man eine U-Bahn bauen will. Das ist nicht Voraussetzung, das ist
etwas kurz gegriffen, dazu bedarf es etwas mehr, nicht zuletzt auch die
50 Prozent Beteiligung des Bundes, wie wir heute schon einmal diskutiert
haben, und ihre Fraktion hat sich ja schon erbötig gemacht, helfend mit
einzuspringen, was wir natürlich sehr positiv sehen. Also, wie gesagt, das ist
sicherlich nicht der Grund, warum es in Penzing eine U-Bahn-Verlängerung geben
wird oder nicht. Es ist dies eine Frage der Willenserklärung, es ist eine
Frage, sich mit den Bürgerinnen und Bürgern auseinanderzusetzen, welche
Trassierung sinnvoll ist und es ist schlussendlich auch eine Frage der
Finanzierung.
Das ist das eine, und deshalb ist es auch ganz
sinnvoll, diesen Flächenwidmungsplan zu beschließen, auch wenn das, was Kollege
Blind da einfordert, nicht drinnen ist und in Wirklichkeit auch nicht drinnen
sein kann.
Der zweite Punkt, meine Damen und
Herren, den Gewerbehof Missindorfstraße betreffend, gebe ich Kollegen Gerstl in
den ersten Teilsätzen, die er gebracht hat, durchaus Recht, da hat es
offensichtlich Missverständnisse gegeben. Es gibt einen Brief seitens der
Entwicklungsgesellschaft an alle Mieter, dass hier niemand hinausgeekelt werden
soll, ganz im Gegenteil, es ist einige Male hier im Haus schon gerade das
Projekt, das ein sehr sinnvolles ist, präsentiert worden, nicht von Seiten
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