Gemeinderat,
17. Sitzung vom 25.01.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 60 von 78
bisschen sehr weit herbeigeholt, wenn ich dann von
einem Wohnbauträger fürchte, dass er dort etwas entwickeln wird. Also, das ist
wirklich sehr weit hergeholt.
Seit Jahren diskutieren wir ja schon, wie man nämlich
aus diesem Schandfleck wieder eine Attraktion machen kann und ich glaube, da
sollten wir jetzt als Gemeinderat auch dem Engagement der Döblinger
Bezirksvertretung und dem Bezirksvorsteher danken, dem es gelungen ist - (Beifall von GR Dr Matthias Tschirf und den GRÜNEN, heiterkeit bei SPÖ und FPÖ),
nun ja, sehr viele sind wir derzeit nicht, ja - dem es gelungen ist, neue
Fixpunkte um den Kahlenberg zu errichten, ohne dass das wertvolle
architektonische Restaurant aus den 30er Jahren komplett geschliffen wird. (GR
Franz Ekkamp: Das ist aber nicht sein Verdienst!) Nein, es wurde nicht
geschliffen, es wurde nicht geschliffen. Das Appartement-Hotel ist bereits
fertig, wird demnächst eröffnet und ich denke, dass es die Touristen wieder vermehrt
auf den Kahlenberg ziehen wird. Dort, wo früher dieser verfallene Hotelquader
gestanden ist, befindet sich jetzt die Terrasse. Sie ist seit ein paar Monaten
eröffnet, hat die Größe eines Fußballfeldes und ich muss sagen, also ich weiß
nicht, was Sie daran zu kritisieren haben. Ich denke, der Ausblick ist wirklich
hervorragend und wenn über das Weltkulturerbe diskutiert wird, denke ich, man
kann sich sehr schön die Stadt anschauen. Die Gebäudeanordnung im öffentlichen
Raum sichert auch, dass die Kirche von Wien aus besser gesehen werden kann. Die
derzeit in Bau befindliche Hotelfachschule beziehungsweise die universitären
Einrichtungen, Stichwort Modul 2, runden, glaube ich, das Bild ab. Ich
denke auch, dass sich die bisherigen hohen Investitionen, allein
90 000 EUR für die Beleuchtung - Dank wieder an unseren Herrn
Bezirksvorsteher -, 60 000 EUR für die Grünflächen oder die
300 000 EUR für die großzügige Asphaltierung des Vorplatzes,
auszahlen.
Ein Ding noch, zur Flächenwidmung und wir haben das
auch schon im Ausschuss kurz angesprochen, das ist der Parkplatz. Bezüglich
Flächenwidmung steht zwar im Antrag drinnen, dass man 150 m² nutzen
möchte, um dort Infostände über den Biosphärenpark aufzustellen. Im Bezirk
spricht man, dass man eine Verdichtung möchte und 40 Prozent des
Parkplatzes dazu verwendet. Also, die Gefahr, dass das umgesetzt wird, ist
natürlich eine geringe. Es ist ja der Bezirk zuständig, daher ist die Gefahr
derzeit nicht so groß. Ich warne aber davor, den Parkplatz irgendwie auch zu verkleinern,
denn ich denke, so wie es derzeit ausschaut, kann das wieder ein Highlight für
die Touristen werden. Das heißt, wir brauchen dort die Parkplätze, wir brauchen
dort Platz im öffentlichen Raum und ich würde das nicht mit Infoständen
anfüllen. Ich habe nämlich gehört, dass man das würstlstandmäßig verbaut.
Ansonsten stimmen wir der Flächenwidmung zu, danke. (Beifall bei der ÖVP)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke schön. Als Nächster zum Wort gemeldet ist
Herr GR Hora. Ich erteile ihm das Wort.
GR Karlheinz Hora (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr
geehrter Herr Berichterstatter! Meine Damen und Herren!
Dass der Kahlenberg eigentlich jener Haus- und
Aussichtsberg in Wien ist, den jedes Kind kennt, das ist, glaube ich, kein
Geheimnis. Es ist der höchste Berg mit diesen 484 m und schaut direkt zur
Stadt runter. Daher kann ich also zum Beispiel auch jene Kritik von Frau
Gretner nicht ganz einordnen, wenn sie sagt, es käme die Aussichtsterrasse weg.
Ich hatte – das ist zwar schon wieder zwei, drei Monate her – das Vergnügen,
einmal oben zu sein und konnte mich überzeugen, dass diese Aussichtsterrasse
vorhanden ist. Sie war vorher nur etwas auf einer anderen Seite, jetzt ist sie
zentral gelegen. Ein Wunsch, den auch die Stadt hatte, und mein Vorredner hat
das schon erwähnt, dass jetzt auch von der Stadt aus die Kirche, die jetzt
beleuchtet ist, auch in der Nacht wieder zu sehen ist. Daher auch die
vorgelagerte Terrasse an dieser Stelle, damit man diesen Einblick hat.
Manche Kritik kann ich sowieso nicht verstehen. Ich
habe mir ältere Pressemeldungen herausgesucht, die da unisono gelautet haben:
„Das Hotel am Kahlenberg ist eine Ruine.“ Und ich glaube, dass gerade hier ein
Weg gegangen und ein Weg gefunden wurde, der uns aufzeigt, dass wir dort eine
Möglichkeit gefunden haben, jenen historischen Teil weiter als Restaurant zu
belassen, aber auch nur das, was zu modernisieren war. Was aber von der
Bausubstanz nicht mehr erhalten werden konnte - und ich weiß ja, dass die
GRÜNEN immer von Ökologie reden – da entsteht ein Bauteil, der ökologisch der
heutigen Zeit und dem heutigen Standard entspricht.
Ich kenne schon Ihre Kritik, dass Sie sagen, warum
ist das ein Appartement-Hotel und nicht ein Hotel. Es gibt eben nicht die
Gesetzeswerdung, dass man ganz genau definiert, was ist ein
Beherbergungsbetrieb schlechthin. Da würden wir bei sämtlichen Gesetzen wieder
Einschränkungen machen, und ich weiß nicht, wo Sie da hin wollen. Manchmal vermute
ich bei Ihren Wortmeldungen, dort wo der Gesetzgeber bis auf den letzten
Beistrich und auf den letzten Punkt alles machen soll, ist es dann gefordert
von Ihnen, wenn es Ihr Wunsch ist. Wenn es nicht Ihr Wunsch ist, dann soll er
sehr großzügig sein. Das ist eine Differenz, die Sie anscheinend in Ihrer
persönlichen, in Ihrer politischen Welt haben und das wird es aber sicher in
einer demokratischen Welt nicht so geben und nicht so funktionieren.
Ich glaube, dass wir gerade mit dieser Flächenwidmung
und dem entsprechend auch dieses Ausflugsziel, diesen Hausberg der Wiener
schützen, der übrigens auch öffentlich sehr gut erreichbar ist, denn es gibt ja
von der U-Bahn-Station direkt eine Autobuslinie, die bis zum Kahlenberg
hinauffährt und auch dann weiter zum Leopoldsberg. Diese öffentliche
Verbindung, aber auch der Parkplatz, der für den Biosphärenpark vorgesehen ist
und der dort dann auch für die dementsprechenden Informationsstände und für den
entsprechenden Betrieb sorgt, werden sicher für die Touristen, aber ganz
besonders auch für die Wiener, ein entsprechendes Ausflugsziel sein.
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