Gemeinderat,
16. Sitzung vom 15.12.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 98 von 129
Regionalstellen zu den Interventionsstellen, gespeist mit je 80 000 EUR, dazu implementiert wurden. Die dritte ist noch nicht fertig, wird aber jetzt fertiggestellt. – Dort hat man es also geschafft! In Hinblick darauf frage ich mich: Warum schafft man das in Wien nicht?
Zusätzlich hört man, wenn man mit den Organisationen
spricht, dass sie sich einhellig ein Gesamtkonzept wünschen, um zu wissen, wer
wann wo und wie agiert, und dass sie wollen, dass Bund und Land beim
Opferschutz und beim Gewaltschutz gemeinsam agieren. Daher wäre es mein Wunsch
gewesen, dass in den Antrag ein Passus betreffend das Zusammenspiel zwischen
Bund und Ländern im Bereich von Gewalt und Opferschutz aufgenommen wird. Darauf
ist man leider nicht eingegangen. Deswegen scheinen wir auf dem Antrag nicht
auf, stimmen aber zu.
Wir bringen folgenden Antrag ein:
„Die amtsführende Stadträtin wird ersucht, mit den zuständigen
Stellen des Bundes ein gemeinsames Konzept zur Förderung beziehungsweise zum
Ausbau aller in Wien befindlichen Einrichtungen gegen Gewalt in der Familie zu
erstellen und mit dem Bund die erforderliche Finanzierung sicherzustellen. Im
Zusammenhang mit dem vorgeschlagenen Konzept zur Förderung beziehungsweise dem
Ausbau aller in Wien befindlichen Einrichtungen wird die amtsführende
Stadträtin ersucht, in Anlehnung an das oberösterreichische Beispiel die
Errichtung und Führung weiterer Regionalstellen gegen Gewalt zu finanzieren.
In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung
beantragt.“ (Beifall bei der ÖVP.)
Ich möchte jetzt noch ganz kurz etwas hinzufügen: Ich
kann es nicht mehr hören, wenn hier immer wieder so populistisch über die armen
Opfer und über die schreckliche Gewalt geredet und gesagt wird: Man muss etwas
tun, das ist ja dramatisch! – Da kann ich nur sagen: Tut etwas! (GRin
Martina Ludwig: Das ist ein Bundesgesetz!) Ich bin nicht der Bund! Es ist
an euch, etwas zu tun! Wieso schafft es Oberösterreich? Geben Sie mir bitte
eine Antwort! (Zwischenruf von Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely.) Sie
haben deswegen drei Regionalstellen à 80 000 EUR eingerichtet, aber
der Bedarf ist eben höher! (Weitere Zwischenrufe von der SPÖ.) Dreimal
80 000 EUR wird doch drinnen sein! So sehe ich das. (Beifall bei der ÖVP.)
Was wichtig ist, kann auch gemacht werden –
Danke. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte
ist somit geschlossen. Die Frau Berichterstatterin hat auf ihr Schlusswort
verzichtet.
Ich darf zur Abstimmung kommen.
Wer für die Post 1 in der ursprünglichen Fassung ist,
gebe ein Zeichen mit der Hand. – Das ist einstimmig.
Wir kommen jetzt zum Beschluss- und Resolutionsantrag
der GRinnen Krotsch, Vassilakou und Matiasek.
Wer diesen unterstützt, gebe bitte ein Zeichen mit
der Hand. – Das ist die Mehrheit ohne ÖVP.
Nunmehr bringe ich den Beschluss- und
Resolutionsantrag von Frau Feldmann und Frau Ekici zur Abstimmung.
Wer diesen unterstützt, gebe bitte ein Zeichen mit
der Hand. – Dieser Antrag wird nur von den Antragstellern unterstützt, ist
somit nicht ausreichend unterstützt und daher abgelehnt.
Wir kommen nun zur Postnummer 2. Sie betrifft eine
Subvention an den Verein „Mountain Unlimited – Verein zur
gesellschaftlichen Entwicklung und internationalen Zusammenarbeit“. Dazu liegt
keine Wortmeldung vor.
Wir kommen zur Abstimmung.
Wer dafür ist, gebe ein Zeichen mit der Hand. –
Das ist mehrstimmig ohne Stimmen der FPÖ so angenommen.
Postnummer 10 betrifft eine Subvention an den WAFF.
Auch hiezu liegt keine Meldung mehr vor.
Wer dafür ist, gebe ein Zeichen mit der Hand. –
Das ist mehrstimmig ohne ÖVP und Freiheitliche so angenommen.
Postnummer 11 betrifft die Förderung von
niederschwelligen Deutsch- und Alphabetisierungskursen.
Wer dafür ist, gebe bitte ein Zeichen mit der
Hand. – Das ist mehrstimmig ohne Freiheitliche und ÖVP so angenommen.
Wir kommen nun zur Postnummer 12. Sie betrifft die
Förderungen von Aktivitäten im Rahmen der Integrations- und
Diversitätsangelegenheiten. Berichterstatter ist Herr Dr Stürzenbecher und
ich ersuche ihn, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR Dr Kurt Stürzenbecher: Ich
ersuche um Zustimmung zum vorliegenden Geschäftsstück.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke schön.
Darf ich die Damen der ÖVP
bitten, etwas smaller zu agieren, denn Sie sind lauter zu hören als alles
andere! – Thank you.
Erster Redner ist Herr GR
Mag Jung.
GR
Mag Wolfgang Jung (Klub der Wiener Freiheitlichen): Herr Vorsitzender! Meine Damen
und Herren!
Die
gegenwärtige Postnummer befasst sich mit Förderung von Aktivitäten im Rahmen
der Integrationsangelegenheiten. – Bei diesen Integrationsangelegenheiten
bekommt man unseres Erachtens immer mehr den Eindruck, dass diese einen
falschen Drall bekommen und sehr einseitig werden. Man bekommt immer mehr das
Gefühl, dass diese Maßnahmen dahin gesetzt werden, dass wir uns integrieren, anstatt dass diejenigen, die
freiwillig zu uns kommen, lernen, wie man sich hier bei uns integrieren kann.
Und die Forderungen werden immer weiter gehen.
Ich
nenne ein Beispiel: Es gibt jetzt im Zuge der vorweihnachtlichen Zeit eine
Einkaufsstraße in Wien ohne Weihnachtsbeleuchtung, weil das einem
beträchtlichen Teil der dort wohnenden Leute offenkundig nicht mehr
gefällt. – Das ist aus unserer Sicht ein Schritt in die richtige Richtung,
und auch die GRÜNEN predigen ständig: Wir wollen das nicht!
Es wurde auch ein weiterer Schritt in diese Richtung
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