Gemeinderat,
16. Sitzung vom 15.12.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 94 von 129
Zuwanderinnen gibt es aber auch noch eine andere Schiene, und dabei handelt es sich um Projekte, die wir auch gerne unterstützen, weil sie nämlich vielen Frauen zugute kommen, die einen entsprechenden Bedarf haben: Es geht dabei um die Betreuung und Beratung von Gewaltopfern.
Es wird heute auch ein entsprechender Antrag
eingebracht, den wir gerne unterstützen, denn in diesem Zusammenhang ist
festzustellen, dass diese Gelder für Betreuung und Beratung von Frauen, die
Gewaltopfer wurden, verwendet werden. Es musste aber auch die Arbeit der
Interventionsstellen ausgeweitet werden, und daher besteht ein Mehrbedarf an
finanziellen Mitteln, und im Hinblick darauf stimmen wir gerne zu.
Wenn wir uns den Gewaltopfern und dem Schlagwort „Gewalt
in der Familie“ zuwenden, müssen wir aber auch schauen, wo psychische und
physische Gewalt vor allem an Frauen und Kindern ausgeübt wird, und in
Anbetracht der rasanten Entwicklung, die in den letzten Jahren leider
stattgefunden hat, und der Zunahme der Gewalt, müssen wir vor allem auch
schauen, woher diese Entwicklung kommt.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir können
leider nicht abstreiten – und keiner kann das abstreiten –, dass mit
der Zuwanderung aus anderen Kulturkreisen und einer anderen
Gesellschaftsordnung, wo nämlich der Mann herrscht und über Frau und Kind
befiehlt, auch die Zunahme der Gewalt, die sich in der Familie abspielt, in
Zusammenhang steht. Wir Freiheitlichen stehen … (GRin Mag Alev
Korun: Das ist sehr tief!) Das ist nicht tief, sondern das ist leider die
Wahrheit! (Beifall bei der FPÖ.)
Ich stehe nicht an zu sagen, dass es
selbstverständlich auch in hiesigen Familien Gewalt gibt, und ich sage: Jeder
Fall ist einer zu viel, und alle Opfer sollen eine gleich gute und ausführliche
Betreuung erfahren. Etwas möchte ich aber schon ins richtige Licht rücken, denn
es wird in letzter Zeit so gerne das Bild von der Familie als Hort der Gewalt
gezeichnet. – Das möchte ich ganz entschieden zurückweisen! Es sind doch
auch unter Ihnen viele Familienväter! Und ich möchte dieses Bild vom
prügelnden, bösen und grausamen Vater, das jetzt so gerne gezeichnet wird,
zurückweisen! Ich glaube, das muss man schon in Anbetracht vieler junger
Männer, die heute einen großen Beitrag zur Familienarbeit leisten, ablehnen,
denn diesbezüglich haben wir eine harte Entwicklung durchgemacht, die aber sehr
positiv ist, wie ich immer wieder betone.
Wie gesagt: Ich möchte dieses Bild vom bösen
Familienvater, den es angeblich gemeinhin gibt, ganz entschieden zurückweisen!
Wir wehren uns dagegen, die Familie als Hort der Gewalt darzustellen, und wir
müssen feststellen, dass leider viel an Gewalt auch importiert worden ist!
Was ist wirklich gut für Frauen? – Natürlich
sind das Betreuung, Beratung und Unterstützung in den Lebensbereichen, wo es
Frauen wirklich schlecht geht und wo sie Unterstützung brauchen, vor allem in
den Bereichen Wohnen, Familie und Arbeitsplatz.
Gestern mussten wir einen Vorstoß in Wien miterleben,
der zum Inhalt hat, dass jetzt zugunsten von Frauen Piktogramme in allen
möglichen Lebensbereichen geändert werden sollen. (Zwischenruf von Amtsf
StRin Mag Sonja Wehsely.) Sehr geehrte Frau Stadträtin! Ich muss
ehrlich sagen: Ich habe das für einen Witz gehalten! Ich habe das wirklich
nicht glauben können! Schauen wir uns doch zum Beispiel die
Fluchtwegsbezeichnung an! Glaubt man wirklich, dass dieses Männlein, das da
abgebildet ist, beziehungsweise diese Personenskizze nicht sowohl Frauen als
auch Männer darstellt, die im Notfall einen bestimmten Weg einschlagen sollen?
Ich glaube nicht, dass Frauen damit gedient ist, wenn man jetzt plötzlich in
allen Straßenbahnen die Bilder der Männer und Frauen, die aufgezeichnet sind
und denen man Platz anbieten soll, austauscht! Ich glaube, dass weder dem einen
noch dem anderen dann mehr Platz gemacht wird! Das ist doch eine generelle
Einstellung, und selbstverständlich stehen wir dafür, dass man Schwächeren,
Kranken, Älteren und schwangeren Frauen Platz macht. Ich frage mich nur, wie
Sie den schwangeren Mann darstellen wollen! Selbstverständlich überlässt man
auch dem Vater mit dem Baby den Platz!
Ich glaube, dass die Frauen im Allgemeinen durch
diese Änderung nicht wirklich profitieren können. Ich glaube, das Frauenbild im
Allgemeinen verbessert sich dadurch nicht. Da muss man sich ja fragen: Wie soll
denn das weitergehen? Werden jetzt beim Mensch-ärgere-dich-nicht die
Spielfiguren geschlechtergetrennt hergestellt, und werden wir beim Schachspiel
jetzt Bauern und Bäuerinnen haben?
Ich meine, diese Entwicklung ist irgendwie
lächerlich! Ich habe schon mit vielen Frauen darüber gesprochen, und ich habe
keine gehört, die mir gesagt hätte: Ich finde das irrsinnig gut, so rücken wir
endlich in den Blickpunkt des Geschehens! – Das Ganze ist wirklich
lächerlich!
Und es wäre wirklich der Gipfel – aber Gott sei
Dank lässt das die Straßenverkehrsordnung nicht zu! –, wenn man plötzlich
auf einem Straßenverkehrsschild eine Bauarbeiterin in Stiefeln und im Rock
darstellt! Meine sehr geehrten Damen und Kolleginnen! Wollen wir das
wirklich? – Ich als Frau will das nicht! Und viele Frauen, mit denen ich
gesprochen habe, wollen das nicht! Wir wollen uns, wenn es sich nicht um
unseren Privatbereich handelt, wirklich nicht auf einer Baustelle wieder
finden! (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenrufe von den GRÜNEN.)
Ich darf jetzt noch, wie angekündigt, kurz auf die
Tagesordnungspunkte 11 und 13 zu sprechen kommen. Dabei geht es um
die Sprachförderung, und wir haben zwei Rahmenbeträge zu beschließen, die
insgesamt eine Summe von 654 000 EUR ausmachen.
Sehr geehrte Damen und
Herren! Selbstverständlich ist das Erlernen der deutschen Sprache eine wichtige
Sache. Für uns ist damit aber auch verbunden, dass die deutsche Sprache als
gesellschaftseinbindendes Element verwendet wird und nicht nur dem Selbstzweck
dient, dass man die Schule oder den Test zur Staatsbürgerschaftsverleihung
besteht. Das Erlernen der deutschen Sprache soll auch nicht nur dazu dienen,
dass
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