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Gemeinderat, 16. Sitzung vom 15.12.2006, Wörtliches Protokoll  -  Seite 39 von 129

 

dass es nicht vorstellbar ist, dass diese Passagiermassen - ich weiß schon, es sind nicht die ganzen 40 000 - transportiert werden können.

 

Wir bringen daher einen Beschluss- und Resolutionsantrag ein, ich mit meinen Kollegen Gerstl, Gretner und Madejski:

 

„Der zuständige Verkehrsstadtrat wird aufgefordert, umgehend ein nachvollziehbares Verkehrskonzept unter Einbeziehung der betroffenen Bezirke für das Projekt Zentralbahnhof vorzulegen, in dem verkehrspolitische Maßnahmen festgelegt werden sollen, die eine, die Anrainer in ihrer Lebensqualität einschränkende, Zunahme des Verkehrs verhindern.

 

In formeller Hinsicht beantragen wir die Zuweisung des Antrags an den amtsführenden Stadtrat für Stadtentwicklung und Verkehr.“ (Beifall bei der ÖVP.)

 

Ich denke, dass die Erarbeitung eines solchen Verkehrskonzepts bei der Entwicklung eines ganzen Stadtteils, der zwar hauptsächlich, aber nicht nur, in Favoriten liegt, auch relativ große Auswirkungen auf die Bezirke 3 und 4 hat.

 

Ich möchte nur abschließend kurz auf den Antrag der Kollegin Gretner eingehen. Den hätte ich in der Früh beinahe überlesen, die Kollegen haben mich dann darauf hingewiesen. Im Punkt 6 soll bei den übrigen Gebäuden und Gebäudeteilen, die in einer Entfernung von 500 m zu hochrangigen öffentlichen Verkehrsmitteln liegen, die Stellplatzzahl auf 50 Prozent der nach dem Wiener Garagengesetz erforderlichen Stellplatzzahl eingeschränkt werden. Wenn Sie das wirklich wollen, werden Sie keine Investoren finden und werden die Anrainer belastet werden. Also das ist wirklich gegen das Projekt, das ist nicht nachvollziehbar! (GR Dipl-Ing Sabine Gretner: Nein!)

 

Der Absatz auf der nächsten Seite Ihres Antrags spricht danach auch für sich, dass man in diesen Plangebieten südlich des Zentralbahnhofs die Stellplatzzahl auf 50 Prozent der nach dem Wiener Garagengesetz erforderlichen Stellplatzzahl einschränken soll. Ich weiß nicht, ob sie das nicht heute schon in diesem Gebiet ist. Es gibt dort heute schon eine große Parkplatznot und stundenlang kreisende Autos. Wenn man das dann dort dazubaut, ist das nicht wirklich möglich und zeigt auch, dass Sie wahrscheinlich nie in diesem Gebiet vor Ort waren. - Danke. (Beifall bei der ÖVP. - GRin Dipl-Ing Sabine Gretner: Das ist nicht richtig!)

 

Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zum Wort gemeldet ist Frau GRin Gaal.

 

GRin Kathrin Gaal (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Meine Damen und Herren!

 

Es wurde heute bereits in der Aktuellen Stunde sehr viel über den Bahnhof diskutiert. Ich möchte an dieser Stelle nur ganz kurz noch einmal sagen, dass es sich wirklich um ein enorm wichtiges Projekt für Wien-Favoriten handelt.

 

Ich möchte da vor allem auf die Frau Kollegin Gretner bezüglich öffentlicher Durchgänge eingehen und ihr versichern, dass es bei dieser Planung viele öffentliche Durchgänge, viele Straßenzüge, viele Überquerungen gibt, die garantieren, dass dieses Viertel zu keiner Geisterstadt verkommen wird.

 

Auch bezüglich Ihres Einwands von Betreuungseinrichtungen möchte ich Ihnen versichern, dass es bei den nachfolgenden Detailplanungen ein wichtiger Punkt sein wird, der immer zu berücksichtigen ist. Da gebe ich Ihnen schon recht.

 

Meine Damen und Herren, kurz gesagt, wir sind bezüglich Bahnhof auf einem guten Weg. Ich sehe wirklich keinen vernünftigen Grund, dieser Flächenwidmung nicht zuzustimmen und kann nur sagen, dass das offizielle Favoriten Ja zu dieser Planung sagt. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Frau GRin Puller, Sie sind am Wort.

 

GRin Ingrid Puller (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Ich muss mich da schon auch ein bisschen aus der Sicht des öffentlichen Verkehrs, betreffend auch den öffentlichen Oberflächenverkehr, einmischen.

 

Herr Hora, Verkehrsausschussvorsitzender, hat uns sehr schön die Geschichte und die Fehler aus der Monarchie dargelegt. Er hat einen Punkt vergessen. Es war auch ein großer Fehler damals in den 70er Jahren, aber da war Herr Hora noch Bürolehrling. Ich war auch Bürolehrling. Er hat keine Schuld daran, dass die U1 damals am Bahnhof vorbeigeführt wurde. Jetzt, knapp 40 Jahre später, werden wir mit dem Bahnhof an die U1 nachrücken.

 

Ich denke, wenn man sich die Planung ansieht, die den öffentlichen Oberflächenverkehr und auch den öffentlichen Verkehr betrifft, können schwerwiegende Fehler auftreten, weil eben nicht bedacht wird, dass es zum Beispiel den D-Wagen gibt, der verlängert werden soll, aber man nicht weiß, wohin er verlängert werden soll.

 

Es gibt schöne Buspläne, die das Areal erschließen sollen, und zwar der 69A, der 75A und der 13A, der eine sehr wichtige Querverbindung darstellt und schon heute überlastet ist, an die Kapazität und an das Fahrgastpotenzial schon so weit heranreicht, dass man sich etwas überlegen sollte, um einen Schienenrückbau durchzuführen.

 

Dann scheint es der Planung durch die Konzentration auf die U2-Südverlängerung entgangen zu sein, dass parallel dazu die Flughafenschnellbahn fährt, die ein großes Fahrgastpotenzial führen kann. Es scheint auch entgangen zu sein, dass es mit der S7 im halbstündigen jetzigen Takt durch einen zehnminütigen Intervall als sinnlos erscheinen lässt, eine U2-Südverlängerung durchzuführen, wobei bei einer U2-Südverlängerung die gerade vor Kurzem neu gestaltete Wendeanlage, die eine Menge Geld gekostet hat, abgerissen werden müsste, meine Damen und Herren. Aber das scheint Ihnen allen entgangen zu sein.

 

Oder zum Beispiel, dass die U2-Verlängerung ein kurzes Stück unter dem Wienfluss führen müsste. Da kommt man bei einem U-Bahn-Kilometer nicht mit

 

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