Gemeinderat,
16. Sitzung vom 15.12.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 17 von 129
möchte auch einen Zusammenhang herstellen und zuerst meine Frage nutzen, um wirklich die Feigheit der Sozialdemokratie anzusprechen, bei so einem wesentlichen Bereich wie Rothneusiedl ausgerechnet den 21. Dezember für eine Bürgerversammlung festzulegen. Gesagt wird immer, es ist nur ein Masterplan da, die Entwicklung kommt in den nächsten Jahren. Also in Zukunft nehmen Sie für kontroverse Projekte vielleicht nicht den 21. Dezember, sondern vielleicht den 24. oder den 1. Jänner um 6 Uhr in der Früh. Das wären vielleicht Sachen, die Sie sich merken sollten.
Meine Frage aber ist ein Zusammenhang und zwar gehört
die Frau Bezirksvorsteherin, wenn ich nicht ganz fehlgeleitet bin, der
sozialdemokratischen Fraktion in Favoriten noch an: Es wird ja immer gesagt,
Rothneusiedl geht nur, wenn eine entsprechende öffentliche Erschließung ist und
es wird auch immer wieder gesagt, die U-Bahn kommt und je nachdem, in welchem Rahmen
Sie sich bewegen, 2011, 2012, 2013, 2014.
Jetzt sind wir zwar vor Weihnachten, aber das
Christkind ist nicht unendlich und darum frage ich Sie jetzt: Wenn man
einerseits die U-Bahn aufs Flugfeld verlängern will, was wir sehr begrüßen, es
aber begrenzte Mittel gibt und andererseits die U-Bahn in den Süden verlängern
will und beide Zeiten in der Fertigstellung einander angleichen, dann gibt es
hier eine Priorität der Stadt Wien. Oder glauben Sie ernsthaft, dass parallele
Ausbauten derartig rasch sowohl im Norden als auch im Süden gemacht werden
können?
Und wenn die Frau Vorsitzende sagt, was ist meine
Frage: Gibt es Prioritäten des U-Bahn-Ausbaues der Stadt Wien? Wie verhält sich
vom Zeitplan her gesehen die U2-Verlängerung Nord zur U1-Verlängerung Süd?
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Bitte, Herr Stadtrat!
Amtsf StR Dipl-Ing Rudolf Schicker: Herr Gemeinderat!
Die Prioritätensetzung in der Frage, welche
U-Bahn-Linien wann ausgebaut werden, ist im Masterplan Verkehr beantwortet. Wir
haben hier eine klare Reihung, „Verlängerung zum Flugfeld" ist
Nummer 1, genauso wie der Ausbau der Station Südtiroler Platz wegen des
Zentralbahnhofs und die Verlängerung zum Entwicklungsgebiet Rothneusiedl die
nächste Priorität ist. Die weiterführenden Prioritäten sind dann die
Verlängerung der U2 vom Karlsplatz über die Rudolfstiftung, Arsenal in das
Areal des ehemaligen Frachtenbahnhofs am Süd/Ostbahnhof. Dann geht es weiter.
Also diese Reihung hat sich überhaupt nicht verändert. Es ist eine Frage der Finanzierung.
Wenn eine Einigung mit dem Bund über den 50 zu 50-Schlüssel endlich
gefunden werden kann, wovon ich nach der Veränderung der
Regierungszusammensetzung ausgehe, dann sollte mit den Ausschreibungsplanungen,
Umweltverträglichkeitsprüfungen und so weiter zügig begonnen werden können.
Dass die Verlängerung der U2 unmittelbar an die jetzige Bauphase natürlich
anschließen soll und wird, wenn man sich einige Kosten bei der Wendeanlage
erspart, ist sonnenklar. Andererseits muss man aber sagen, es ist auch der
U2-Bau parallel zur U1-Nordverlängerung gelaufen. Also gar so unmöglich ist das
nicht und wir haben ja auch Jahrestranchen zur Finanzierung ermittelt. Daraus
ergibt sich, dass das durchaus in überlappender Form möglich ist. Also es gibt
kein entweder-oder, sondern es gibt eine Reihung, die auch weiterhin Bestand
hat, sofern die Co-Finanzierung durch den Bund endlich einmal zugesagt wird.
Im Übrigen bin ich gerne bereit, Ihre Terminwünsche
für Bürgerversammlungen an die Frau Bezirksvorsteherin weiterzuleiten.
Vielleicht findet sie sich bereit, auch am 1. Jänner eine
Bürgerversammlung zu machen. Ich weiß, es gibt da noch einen Antrag.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke,
Herr Stadtrat. - Letzte Zusatzfrage, Herr GR Hoch.
GR Alfred Hoch
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Sehr geehrter Herr Stadtrat!
Ich bin ja selten einer Meinung mit dem Kollegen
Chorherr, aber in der Frage der Terminisierung der Bürgerversammlung muss ich sagen,
da hat er Recht und auch im Sinne der Information der Anrainer ist der
21. Dezember sicher nicht in Ordnung.
Aber jetzt zu meiner Frage: Ich gehe noch einmal
zurück zum Flugfeld Aspern. In der letzten Stadtentwicklungskommission wurden
wir über den Stand der Erarbeitung des Masterplans informiert und da wurde ja
auch nicht nur zu unserer Überraschung, sondern auch zur Überraschung des
Vertreters der Wirtschaftskammer mitgeteilt, dass die Flächen für
Betriebsstrukturen und für wirtschaftliche Nutzungen verkleinert werden.
Jetzt wollte ich Sie in diesem Zusammenhang fragen:
Sind da Ersatzflächen vorgesehen beziehungsweise gibt es da schon Verhandlungen
mit der Wirtschaft, weil die genaue Vorstellungen hatten, welche betrieblichen
Nutzungen dort vorkommen sollten, wo sie dann ihre wirtschaftlichen Aktivitäten
abwickeln können.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Bitte Herr
Stadtrat!
Amtsf StR Dipl-Ing Rudolf Schicker: Nun, Herr Gemeinderat, Sie haben in der
Stadtentwicklungskommission auch gehört, dass es dort viele Flächen gibt, die
wir für Nutzungen entweder/oder reserviert haben. Die Formulierung vom
Berichterstatter dort war, dass, wenn beide Universitäten hinkämen, wir dann
weniger Flächen für die Gewerbeentwicklung hätten. Nachdem wir wissen, dass sich
eine Universität bereits anders entschieden hat, ist dieses Thema de facto
erledigt und es ist wieder ausreichend Fläche für die Gewerbeentwicklung
vorhanden.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke,
Herr Stadtrat!
Wir kommen zur 5. Frage (FSP - 05099-2006/0001 - KFP/GM) und die
wurde von Herrn Mahdalik gestellt und ist an die Frau amtsführende Stadträtin
der Geschäftsgruppe Umwelt gerichtet. (So genannte Aktivisten wollen die bescheidmäßig erlaubten Probebohrungen in
der Lobau für den Bau der Nordostumfahrung be- bzw verhindern. Sollte dies
gelingen, könnten finanzielle Mehrkosten durch größeren Zeitaufwand und
dergleichen von den beauftragten Firmen geltend gemacht werden. Sollen diese
Mehrkosten Ihrer Meinung nach vom Steuerzahler oder aber von den Verursachern
getragen wer
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