Gemeinderat,
15. Sitzung vom 22.11.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 59 von 68
man das durchaus zurückwidmen und zurückbauen. Ich möchte auch ganz besonders darauf hinweisen, dass 26 m ja nicht 26 m Fahrbahn bedeuten. Denn wenn wir links und rechts einen vernünftigen Gehsteig planen, wenn beispielsweise eine Allee mit inkludiert ist und wenn ich davon ausgehe, dass dort auch Betriebe sein werden, für die zumindest eingeplant werden muss, dass mit LKW zugefahren werden kann, dann verringert sich das Ausmaß doch gewaltig.
Man kann dann nicht mehr von einem
„Autobahnring" sprechen - wie Kollege Hoch in seiner Presseaussendung -,
sondern dann ist das eine vernünftige Anbindungsstraße, die dafür Gewähr
bietet, dass dort auch die Betriebe erreicht werden können, die aber keinen
übergeordneten und ganz und gar keinen Durchzugscharakter haben wird. Das
heißt, wir finden dort eine Anbindungsstraße vor, wir finden Stichstraßen und
Straßen mit einem geringeren Querschnitt vor, die dazu geeignet sind, den Rest
an Individualverkehr, der sicherlich auf Grund des Nutzungskonzeptes in diesem
Gebiet notwendigerweise anzunehmen ist, ordentlich einzubinden, ohne ein Chaos
zu verursachen.
Auf den Punkt gebracht: Verkehrstechnisch bedeuten
dieses Plandokument und die Vorsorge der Stadt eine mustergültige Erschließung
mit öffentlichen Verkehrsmitteln, ein tatsächlich den Anforderungen
entsprechendes, hoch leistungsfähiges, schienengebundenes Verkehrsmittel, die
U2, und Busse, die die Aufschließung übernehmen. Der Individualverkehr ist in
der Form dimensioniert, dass Betriebe ordentlich wirtschaften können und dass
eine Anfahrt auch mit Individualverkehrsmitteln erfolgen kann, aber er ist
sicherlich nicht dazu geeignet, dass man diesem Verkehr eine Durchzugsqualität
unterstellen kann.
Ich kann also mit Fug und Recht und gutem Gewissen
sagen: Stimmen Sie diesem Plandokument zu! - Danke. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. -
Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Die Frau
Berichterstatterin hat auf das Schlusswort verzichtet.
Wir kommen gleich zur Abstimmung.
Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die dem
Antrag der Berichterstatterin zustimmen wollen, um ein Zeichen mit der Hand. -
Das ist mehrheitlich, mit den Stimmen der FPÖ und der SPÖ, angenommen.
Ich schlage vor, die Berichterstattung und die
Verhandlungen über die Geschäftsstücke 2 und 3 der Tagesordnung - sie betreffen
Subventionen an den Verein Courage und an den Verein Kolping Österreich -
zusammenzuziehen, die Abstimmungen jedoch getrennt durchzuführen.
Gibt es dagegen einen Einwand? - Dies ist nicht der
Fall.
Nunmehr bitte ich die Berichterstatterin, Frau GRin Ludwig,
die Verhandlungen einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Martina Ludwig:
Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. -
Ich eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist Frau GRin Mag Ekici. Ich erteile
es ihr.
GRin Mag Sirvan Ekici (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Frau
Berichterstatterin! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Meine sehr geehrten Damen und
Herren!
Wir von der ÖVP-Fraktion werden unsere Zustimmung zu
dem vorliegenden Poststück geben. Trotzdem war es mir ein Anliegen, mich dazu
zum Wort zu melden, weil mir das Thema auch ein persönliches Anliegen ist.
Bei diesem Projekt des Vereins Kolping geht es um
eine multikulturelle Wohngemeinschaft für junge Frauen in Notsituationen, die aufgrund
extremer familiärer Konfliktsituationen wie zum Beispiel auch der
Zwangsverehelichung betroffen sind. Ich habe an dieser Stelle schon einige Male
darüber gesprochen und auch ausgeführt, worin die Unterscheidung zwischen
Zwangsheirat und arrangierter Heirat besteht, welche Maßnahmen zu treffen sind
und was der Bund alles gemacht hat. Es waren auch die gestrigen Ausführungen
der Kollegin Yilmaz ein Anlass dafür, mich heute zum Wort zu melden. Sie hat
gesagt: Was hat der Bund gemacht? Und: Wir haben eine Studie in Auftrag
gegeben.
Ja, Frau Stadträtin, Sie haben im Oktober 2005
angekündigt, es wird im Laufe des ersten Halbjahres - hat es zuerst geheißen -
eine Studie geben. Dann hat es geheißen: im Laufe des Jahres; später hat es
geheißen: Ende 2006. Jetzt haben wir schon fast Dezember, und es gibt noch
immer keine Studie. Ich hoffe, dass diese Never Ending Story irgendwann ein
Ende haben wird und wir diese Studie dann auch vorliegen haben werden.
Was hat der Bund gemacht, Frau Kollegin Yilmaz? Weil
Sie das gestern auch angesprochen haben: Diese Meldedatenbank - das als
Information - gibt es seit März dieses Jahres! Und es gibt ... (GRin
Nurten Yilmaz: Das stimmt nicht! In dem Antrag steht, dass es keine
statistischen Werte gibt!) Nein, in Wien gibt es sie nicht, aber es gibt
eine Meldedatenbank. Bitte verdrehen Sie mir jetzt nicht die Worte im Mund, Sie
haben gestern etwas ganz anderes angesprochen. Heute gehen Sie auf den Antrag
ein, aber gestern haben Sie gesagt: Was hat der Bund gemacht? Wo ist diese
Meldedatenbank?
Also springen Sie über Ihren Schatten: Rufen Sie das
Frauenministerium an oder klicken Sie sich bei dieser Homepage ein, die ja auch
sehr gut ist, dann werden Sie auch diese Informationen bekommen. Denn wir haben
uns die Mühe gemacht und diese Informationen geholt, und ich kann Ihnen
wirklich alles sagen. Ich kann Ihnen sagen, wie viele Meldungen es gegeben hat,
wo die Frauen herkommen, wie alt sie sind et cetera, et cetera. Das heißt, Sie
hätten sich die Mühe machen sollen. Und was wird in Wien gemacht? Sagen Sie,
was in Wien gemacht wird!
Deswegen ist dies heute auch ein
Anlass dafür, dass ich mit Kollegin Barbara Feldmann und Wolfgang Ulm einen
Antrag einbringe bezüglich Krisenunterkünfte für minderjährige Frauen. Wissen
Sie, warum es um minderjährige Frauen geht? Weil Kolping zwar dieses tolle
Projekt macht, bei dem es sechs Plätze für betroffene
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