Gemeinderat,
15. Sitzung vom 22.11.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 58 von 68
einmal sogar kurz auf 28 m, verbreitert. Wenn ich mir in dem Gebiet anschaue, was es dann dort für einen Verkehr geben wird, also man rechnet bei Zentralbahnhof Arsenal mit 30 000 Fahrzeugen pro Tag, beim Zentralbahnhof steigen 40 000 Zugpassagiere um, sind das Mengen, die wir einfach nicht mit den bereits bestehenden Klassen, mit den bereits gewidmeten Klassen, Mommsengasse, Jägerstraße, Favoritenstraße, verdauen beziehungsweise vertragen die das einfach nicht.
Der Herr Stadtrat hat mich heute in der Früh darauf
hingewiesen, ich sollte mir noch einmal das Verkehrskonzept beim Zentralbahnhof
anschauen. Ich habe mir das noch einmal angeschaut. Es gibt kein schlüssiges
Verkehrskonzept, auch nicht beim Zentralbahnhof. Unser Kritikpunkt bleibt also,
die U2 müsste direkt zum Zentralbahnhof hingeführt werden, und da sind wir
wieder bei der Flächenwidmung Arsenal. Man müsste dort vom Arsenal den Radius
so drehen, damit die nächste Station nach dem Arsenal der Zentralbahnhof ist;
damit würde man das Gebiet sehr gut miteinander verbinden. Man darf nicht
vergessen, es gibt im Gewerbegebiet Eurogate, im Gewerbegebiet Arsenal und dann
auch im Gewerbegebiet Hauptbahnhof insgesamt 35 000 Arbeitsplätze,
auch viele Wohnungen, und in einer Stadt der kurzen Wege und eines guten
öffentlichen Verkehrs würde ich mir schon erwarten, dass die Zentralpunkte in
diesem Gebiet direkt angefahren werden.
Wundern müssen habe ich mich nur noch über die
Aussage unseres - er hat selber gesagt, es ist noch nicht so weit -
Pressesprechers Madejski. Er hat mir gestern nach der Sitzung gesagt, dass es
früher auch seine Forderung war, die U2 direkt zum Zentralbahnhof hinzuführen,
aber er ist jetzt davon abgekommen, weil es nicht so wichtig ist; er hat
nämlich geschaut, mit der jetzt geplanten Streckenführung, dass sie irgendwann einmal
nach Meidling weitergeführt wird. So wird also Planungspolitik bei den Blauen
gemacht! - Danke. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als
Nächster am Wort ist Herr GR Valentin. Ich erteile es ihm.
GR Erich Valentin (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrte Frau
Vorsitzende! Sehr geehrte Frau Berichterstatterin!
Vorweg einige einleitende Bemerkungen. - Diese
Widmung, meine Damen und Herren, die wir heute zur Beschlussfassung vorliegen
haben, findet in einem Gebiet statt, in dem die Menschen, die dort wohnen - die
länger dort wohnen, die aber auch kürzer dort wohnen -, ziemlich verärgert
sind. Sie sind deshalb ziemlich verärgert, weil die Stadt mit dieser Widmung
auch in diesem Gebiet wieder Ordnung schaffen muss - ein Zeichen dafür, was
blinde Verkaufswut des Bundes gerade im Arsenalgebiet anrichten kann!
Wir haben die Situation, dass BUWOG-Wohnungen
verkauft worden sind. Wir haben die Situation, dass die BIG Grundstücke, ich
würde fast sagen, verscherbelt hat zum Spottpreis, dass sie mit Wohnbauträgern
unterwegs war, die durchaus in den Bereich der Bauhaie einzuordnen sind. Wir
haben dort die Situation, dass teilweise die Wasserversorgungs-, aber auch
-entsorgungsstränge über Grundstücke verlaufen, bei denen man heute nicht weiß,
ob deren Eigentümer zukünftig der Versorgung der jetzt dort Wohnenden zustimmen
werden. Wir haben die Situation, dass Menschen, die dort immer auf Straßen
geparkt haben, sich jetzt Klagen bezüglich der Einschränkung des Eigentumsrechtes
vergegenwärtigen müssen. Wir haben eine Situation, die in der Tat ärgerlich
ist, eine Situation, die die Partei meines Vorredners zu verantworten hat, und
ich kann mir durchaus vorstellen, dass es dort für ihn nicht lustig ist. - Das
vorweg.
Die Widmung schafft Klarheit. Die Widmung schafft die
Möglichkeit, dass die Leute auch zu ihren Wohnungen gelangen. Die Widmung ist
eine, die sehr wohl auf Fußgängerrelationen sehr vorbildlich Rücksicht nimmt.
Diese Widmung ist eine, die ein Widmungsband für die U2-Trasse frei hält, die
dann eine beidachsige Versorgung ermöglicht, die wiederum die Grundlage dafür
bietet, dass die wahrscheinlich bis zu 5 000 zusätzlichen Arbeitsplätze,
die dort entstehen könnten, auch tatsächlich mit einem vernünftigen öffentlichen
Verkehrsmittel angebunden werden können. Wir haben die Vorlage hier in dem
Verkehrskonzept - das grundsätzlich nicht in die Frage der Flächenwidmung
einfließt, das aber durchaus parallel diskutiert worden ist -, dass Buslinien
die weitere Erschließung vornehmen. - Das zum einen.
Wir können also davon ausgehen, dass dieses Gebiet,
was die Stadt Wien betrifft, sehr ordentlich, nahezu vorbildlich mit
öffentlichen Verkehrsmitteln angebunden wird und dass diejenigen, die dort
arbeiten werden, und diejenigen, die dort wohnen werden, auch eine vorbildliche
Möglichkeit haben werden, mit dem Umweltverbund in dieses Gebiet zu kommen.
Zu den Diskussionen der beiden Vorredner und zu den Einwänden
sei Folgendes gesagt: Wenn ich mir das Kreuzungsplateau Abfahrt der
Südosttangente ansehe - da wurde ja das Beispiel von Los Angeles mit bis zu
16 Spuren gebracht und eingewandt, dass das ein Weiterschieben eines
Verkehrsstaus wäre, und damit hat Kollege Chorherr vollkommen Recht -, wenn man
sich den Plan und das Projekt ansieht, dann wird es dort zwei durchgehende
Fahrstreifen geben, zwei durchgehende Fahrstreifen genauso wie bei den
Unterführungen, genauso wie bei allen anderen Relationen, die wir am Gürtel in
dieser Gegend vorfinden. Das heißt, es ist eine durchaus sinnvolle Anpassung
eines Ist-Zustandes und keinesfalls eine Vermehrung einer Fahrspurrelation in
diesem Bereich. Selbstverständlich wird man Abbiegerelationen schaffen müssen,
aber an durchgehenden Fahrspuren werden - wie es auch der Bürgerinitiative
versprochen worden ist - weiterhin zwei pro Richtung verbleiben.
Angeschnitten worden ist die Frage
der Franz-Grill-Straße, die mit einem Querschnitt von 26 m einmal als
Freihaltung im Flächenwidmungsplan beinhaltet ist. Dazu muss man Folgendes
sagen: Wenn man zum einen vermeiden will, dass im Bereich der dicht besiedelten
Gebiete der Verkehr angeschlossen wird, dann kann
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