Gemeinderat,
15. Sitzung vom 22.11.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 57 von 68
permanent dorthin und Sie haben keine 2 Minuten
Weg dorthin.
Das Nächste, was Sie jetzt ankreiden, ist die Widmung
„Sondergebiet". „Sondergebiet" aus einem einfachen Grund, weil es
dort die Lebensgrundlage von zwei Gärtnern gibt, wovon einer noch aktiv ist und
der andere überlegt aufzuhören. Um hier kein Exempel zu statuieren, hat man
diese Möglichkeit „Sondergebiet" einmal genommen, damit nicht eine
Bebauung stattfinden kann. Aber die haben dort ihre Lebensgrundlage und die
sollte man auch nicht wegnehmen.
Wenn Sie das gesamte Plandokument ganz genau
anschauen, werden Sie darauf kommen, dass eine Sicherung des
Landschaftsschutzgebiets Prater vorgenommen wurden. Es sind sämtliche
Möglichkeiten, die eine zusätzliche Verbauung möglich machen, nicht gegeben.
Das heißt, ein kompletter Schutz des Landschaftsschutzgebiets Praters.
Wie gesagt, ich kann mir nicht vorstellen, warum
gerade von Ihrer Seite, wenn jemand im Grünen leben will, und damit meine ich
die Kleingartenanlage des Vereins Freudenau, verhindert wurde, dass dort
51 Kleingärtner ganzjährig wohnen können, weil im Sommer sind sie dort.
Aber Sie werden es den Menschen dort erklären. Die Menschen sind aufgebracht.
Ich habe mir erlaubt, Ihre Stellungnahme dem Herrn Obmann zu überreichen. Er
ist sehr erfreut über Ihre Aussagen. Daher würde ich wirklich bitten
nachzudenken, ob in dieser Stadt, dort, wo Menschen glauben, sich einen
Kleinraum, ein Kleinod anzuschaffen, nicht eine Möglichkeit ist, diesen
Menschen auch die dementsprechende Grundlage zu geben und nicht nur den Weg zu
gehen, dort, wo die GRÜNEN glauben, Grünes muss sein, dort darf es sein! -
Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist
geschlossen. Der Herr Berichterstatter verzichtet auf das Schlusswort.
Wir kommen gleich zur Abstimmung.
Wer für den Antrag ist, den bitte ich um ein Zeichen
mit der Hand. - Das ist mehrstimmig, ÖVP, FPÖ und SPÖ haben zugestimmt.
Postnummer 32 der Tagesordnung betrifft das
Plandokument 7571 im 3. Bezirk, KatG Landstraße. Ich bitte die
Berichterstatterin, Frau GRin Gaal, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Kathrin Gaal: Frau Vorsitzende! Meine Damen und Herren! Ich bitte um
Zustimmung.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Zum Wort gemeldet ist Herr Mag Chorherr, wenn meine
Liste jetzt stimmt. - Bitte sehr.
GR Mag Christoph Chorherr
(Grüner Klub im Rathaus): Ihre
Information stimmt, Frau Vorsitzende.
Frau Vorsitzende! Frau Berichterstatterin! Meine
Damen und Herren!
Lassen Sie mich in wenigen Sätzen unseren
Hauptkritikpunkt, den wir ohnehin schon öfters geäußert haben, noch einmal
zusammenfassen und an dem Beispiel auch zeigen, wie man aus unserer Sicht
Verkehrsprobleme nicht lösen kann.
Im Wesentlichen geht es darum, dass der Landstraßer
Gürtel in diesem Bereich signifikant ausgebaut wird. Sechs Spuren, derzeit acht
Spuren, vielleicht sogar mehr. Wenn man den Plan anschaut, wie das dann
weitergehen soll, kann man sich schon überlegen, wie das weitergeht, nämlich
dass diese Riesenschneise des Autoverkehrs natürlich nicht beim
Heinrich-Drimmel-Platz stehen bleiben wird, sondern in Richtung Belvedere
entsprechend ausgebaut wird.
Auf den ersten Blick sagt man, eh klar, momentan
staut es auf der Tangente, die Leute wollen auf den Landstraßer Gürtel, also
staut es dort auch, machen wir es dort auf und verlagern wir den Stau von der
Tangente auf den Landstraßer Gürtel. Bauen wir den Landstraßer Gürtel bis zum
Belvedere aus, staut es dort. Dann bauen wir weiter aus. Das ist der
Grundfehlgedanke der autogerechten Stadt. Wenn man Hochleistungsstraßen baut,
wird es stauen. Es staut dort auf 2 Spuren, auf 4 Spuren, es kann
auch auf 8 Spuren oder auf 10 Spuren stauen. Wenn Sie nach Los
Angeles fahren, können Sie sich anschauen, wie es auf 16 oder 18 Spuren
staut. Das ist hinausgeschmissenes Geld.
Wenn ich mir anschaue, wie im Planungsbereich einige
innovative Projekte oft scheitern, weil 5 000, 10 000 oder
15 000 EUR nicht da sind, wenn man sich anschaut, wie viel Geld für
diese autogerechte Planung selbstverständlich bereitgestellt wird - ich weiß
schon, das sind auch Bundesmittel in diesem Bereich -, dann sehen wir das
überhaupt nicht ein. Das ist falsch!
Ich verstehe auch den Grundgedanken nicht, wieso man
denn emittierenden Stau von der Tangente ins Wohngebiet hineinholt. Also dann
bauen wir die Prinz-Eugen-Straße aus und dann bauen wir irgendwie alles aus,
das kann es nicht sein! Das ist falsch und Falschem stimmen wir bekanntlich
nicht zu, deswegen unsere Ablehnung! - Danke schön. (Beifall bei den
GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als Nächster zum Wort gemeldet ist Herr GR Hoch. -
Bitte.
GR Alfred Hoch
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Frau Berichterstatterin! Sehr geehrte Damen und
Herren!
Ein bisschen verwundert bin ich jetzt über die
Wortmeldung vom Kollegen Chorherr, weil die GRÜNEN im Bezirk der Flächenwidmung
zugestimmt haben.
Ich hab das gestern schon einmal kurz in der
Budgetdebatte gesagt, wir haben das immer einheitlich gesehen, die
Flächenwidmung Zentralbahnhof gemeinsam mit der Flächenwidmung Arsenal. Es sind
zwei Entwicklungsgebiete, die entwickelt werden, die auch entwickelt werden
müssen, keine Frage. Es entstehen zwei Gewerbeparks, einer beim Arsenal, ein
anderer beim Zentralbahnhof.
Die Verkehrsproblematik wird da in
Wirklichkeit nicht gelöst und wird nicht entschärft. Im Gegenteil, sie wird
verschärft. Der Kollege Chorherr hat auf die Problematik beim Gürtel
hingewiesen. Was uns als ÖVP bei diesem Flächenwidmungsplan noch aufgefallen
ist, ist zum Beispiel die Franz-Grill-Gasse, eine Gasse, die für das Gebiet
wichtig ist. Dort wird der Querschnitt auf 26 m,
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