Gemeinderat,
15. Sitzung vom 22.11.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 56 von 68
nordwestlichen Teil eine Bebauungsmöglichkeit von 25 Prozent zu erreichen, was im Umkehrschluss nichts anderes heißt, als dass 75 Prozent der Grünflächen in diesem Bereich gesichert sind, ist es gleichzeitig sinnvoller, die Bebauungsmöglichkeit mit einem gewissen Spielraum hier zu konzentrieren, auf der anderen Seite einen zusammenhängenden Grünbereich für das Gesamtareal zu schaffen und diesen zusätzlich noch zu schützen.
Die Kritik der Kollegin Gretner kann ich insofern
nicht nachvollziehen, weil Sie selbst im Ausschuss darauf hingewiesen haben,
dass sehr viele Anliegen von Bürgerinnen und Bürgern nun bereits eingearbeitet
wurden, dass viele Bezirkswünsche in der neuen Vorlage berücksichtigt wurden.
Ich möchte daher festhalten, dass insgesamt durch
diese vorliegende Widmung, wie es übrigens auch bei vielen anderen
Widmungsvorschlägen der Fall ist, die Areale des Krankenanstaltenverbundes in
anderen Stadtteilen betreffen, die bebaubare Fläche reduziert wurde, der
öffentliche Grünraum vergrößert wurde und durch die Festsetzung von Wegen die
Durchlässigkeit gesichert wurde. Das heißt, der Teil der parkartigen Grünfläche
mit den denkmalgeschützten Gebäuden der Semmelweis-Klinik wird in eine
erweiterte Schutzzone einbezogen. Das Personalwohnheim, darauf haben Sie
hingewiesen, wurde bestandsorientiert ausgewiesen. Die bauliche Ausnutzung wird
im Wesentlichen auf das ortsübliche Ausmaß beschränkt, das denkmalgeschützte
historische Ensemble gesichert, der Grünraum und der Baumbestand werden
erhalten. Das sind die wesentlichen Aussagen dieses Plandokuments.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Im Zuge der
Neuwidmungen für das gesamte Wiener Stadtgebiet werden, ich habe bereits darauf
hingewiesen, Areale des Krankenanstaltenverbunds neu gewidmet. Das
berücksichtigt damit im Sinne einer vorausschauenden Stadtentwicklungsplanung
die strukturelle Weiterentwicklung der Wiener Spitalslandschaft. Die
vorliegende Flächenwidmung ist ein weiterer Schritt in diese Richtung. - Danke
schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Zum Wort
ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Der Herr
Berichterstatter hat auf das Schlusswort verzichtet.
Wir kommen gleich zur Abstimmung.
Wer dem Antrag des Herrn Berichterstatters zustimmen
will, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Mehrstimmig, mit ÖVP, FPÖ
und SPÖ, gegen GRÜN, angenommen.
Postnummer 30 betrifft das Plandokument 7774
im 2. Bezirk. Ich bitte Herrn GR Valentin um Einleitung.
Berichterstatter GR Erich Valentin:
Frau Vorsitzende! Meine Damen und Herren! Ich ersuche abermals um Zustimmung.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Ich
eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist Frau GRin Dipl-Ing Gretner. - Bitte.
GRin Dipl-Ing Sabine Gretner (Grüner
Klub im Rathaus): Frau Vorsitzende! Herr Berichterstatter! Sehr geehrte
Damen und Herren!
Ich möchte zu diesem Flächenwidmungsplan nur etwas
sagen, weil es auch in die Reihe der vorher angesprochenen passt, und zwar
insofern, als es auch eine Stellungnahme des Fachbeirats gab. In diesem Fall
hat man aber diese Stellungnahme nicht berücksichtigt, wie ich meine, ohne
wirklich die Gründe dafür anzugeben.
Und zwar ging es darum, eine Kleingartenanlage in
ganzjähriges Wohnen umzuwidmen, in einem Gebiet, das sich am Rande der
Freudenau in schöner Grünlage befindet, wo in den letzten Monaten und Jahren
immer wieder Konflikte mit Kleingartenanlagen waren, die zu ganzjährigem Wohnen
umgewidmet wurden, wo dann nicht ausreichend Stellplätze vorhanden waren, weil
auch in der unmittelbaren Umgebung nicht überall die Infrastruktur vorhanden
ist, dass man diese Wege zu Fuß oder mit öffentlichem Verkehr erledigen könnte.
Das Zweite zu diesem Flächenwidmungsplan ist, dass es
auch eine Stellungnahme einer Umweltabteilung gab, die darauf hinweist, dass
die Linie zwischen A4 und Donaukanal durchaus schützenswert wäre und man hier,
ohne genau zu wissen, was man eigentlich will und in einer sehr unüblichen Form
„Sondergebiet" gewidmet hat, um sich auf die Suche zu machen, was immer da
entstehen kann. Es wird das auch offen zugegeben. Es gibt jedoch keine
konkreten Ergebnisse, was dort überhaupt passieren kann. Ich meine, man wäre
richtig beraten gewesen, hätte man die Stellungnahme der Umweltabteilung in
diesem Bereich berücksichtigt.
Deshalb lehnen wir diesen Plan ab! - Danke. (Beifall
bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als Nächster am Wort ist Herr GR Hora. Ich erteile es
ihm.
GR Karlheinz Hora (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr
geehrter Herr Berichterstatter! Meine Damen und Herren!
Ich kann mir schon vorstellen, dass die Grüne
Alternative immer nur dort Grün und grünes Leben will, wo sie es will. Die
GRÜNEN haben mit ihrer Art einer Stellungnahme, die von Seiten der
Bezirksgrünen abgegeben wurde, auf ein Problem aufmerksam gemacht, das
natürlich im Naturschutzbereich Landschaftsschutzgebiet Prater vorhanden ist.
Auf der anderen Seite haben sie es geschafft, 51 Kleingärtnern die
Möglichkeit für ganzjähriges Wohnen mit einer Argumentation, die ich nicht
nachvollziehen kann, zu nehmen. Ihre Argumentation ist, dass dort keine
Autoabstellplätze sind.
Liebe Frau Gretner, ich fahre
gerne mit Ihnen mit dem Fahrrad durch den Prater und zeige Ihnen die Anlage.
Ich zeige Ihnen dort auch die Möglichkeiten. Es ist nämlich genau auf der
Rückseite dieser Anlage bei der Freudenau beim Lusthaus ein dementsprechend
großer Parkplatz, den die Bewohner dieser Kleingartenanlage, die den ganzen
Sommer dort wohnen, nutzen. Also es ist nicht so, dass das dort auf einmal
nicht vorhanden ist. Und wenn Sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln dort
hinkommen wollen, dann ist das ganz einfach möglich. Die Linie 77A fährt in
einem 10 Minuten- und 20 Minuten-Takt, außer am Abend in einem
30 Minuten-Takt,
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