Gemeinderat,
15. Sitzung vom 22.11.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 55 von 68
unglücklich darüber, da ich
da nicht den Schiedsrichter spielen möchte.
Ich möchte nur anmerken,
dass die Begrifflichkeit Verkehrsband, die bei Eisenbahnen verwendet wird,
nicht für diesen Fall anzuwenden wäre. Aber sei es darum, ich möchte mich in
der Debatte, ob eine U-Bahn-Trasse oder eine U-Bahn-Absicht ernsthaft oder
weniger ernsthaft überlegt wird und der Beurteilung der beiden
Oppositionsparteien tatsächlich nicht als Schiedsrichter anbieten. Ich glaube
auch nicht, dass das, nach dem Ton, der geherrscht hat, gesund wäre.
Ich möchte lediglich
festhalten, dass zur vorliegenden Flächenwidmung die Erklärung meiner Kollegin
aus dem 14. Bezirk erfolgt ist, dass es eine sehr sinnvolle ist.
Ich ersuche Sie um
Zustimmung.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Wir kommen zur
Abstimmung.
Wer dem Herrn
Berichterstatter folgen kann, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Das
ist mit ÖVP und SPÖ angenommen und somit beschlossen.
Wir kommen zur Postnummer 27 der Tagesordnung.
Sie betrifft das Plandokument 7757 im 18. Bezirk. Der Kollege
Valentin ist schon da. Ich bitte ihn, einzuleiten.
Berichterstatter GR Erich Valentin:
Frau Vorsitzende! Meine Damen und Herren! Ich ersuche um Zustimmung.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Ich
eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist Frau GRin Dipl-Ing Gretner.
GRin Dipl-Ing Sabine Gretner (Grüner
Klub im Rathaus): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr
Berichterstatter! Meine Damen und Herren!
Dieses Plandokument ist eines aus der Reihe „Der
Wiener Krankenanstaltenverbund als Immobilienhai". Es geht um das Areal
der Semmelweis-Klinik, wo der Krankenanstaltenverbund relativ schnell erkannt
hat, dass eine schöne Grünruhelage im attraktiven Stadtgebiet ihr eigen ist und
sich dementsprechend intensiv dafür eingesetzt hat, dass es zu lukrativen
Umwidmungen kommt. Das wird auch ganz offen im Bericht zu diesem
Flächenwidmungsplan angesprochen. Ich möchte daraus zitieren: „Hinsichtlich
einer großflächigen Epk-Ausweisung wird darauf hingewiesen, dass einerseits
eine großflächige Umwidmung von Bauland in Grünland gegebenenfalls
Einlöseansprüche hervorrufen könnte ...", also dass der
Krankenanstaltenverbund dann quasi die Hand aufhält und der Stadt Wien sagt,
sie soll ihm jetzt diesen Unterschied zahlen, was wirklich absurd ist, wenn man
bedenkt, dass diese Grünflächen der Wiener Bevölkerung gehören, „... und
andererseits auch eine zukünftige Ausgestaltung beziehungsweise vor allem die
Erhaltung einer großen Epk-Fläche durch den Bezirk (begrenztes Bezirksbudget)
als fraglich erscheint."
Das ist wieder das Thema, das ich vorher schon in
Simmering angesprochen habe. Man widmet keine Parks und Grünflächen mehr, weil
die Bezirke zu wenig Geld haben, so wie gestern besprochen, um die Schulen zu sanieren
und zu erhalten und, so wie heute angesprochen, auch für die Parkflächen nicht
genügend finanzielle Mittel haben.
Bei diesem Plandokument ist aber noch etwas anderes
sehr gut nachvollziehbar. Im Bericht zu diesem Plan steht, dass das Personalwohnheim
der Stadt Wien in der Scheibenbergstraße 38 in Kürze abzubrechen ist. Gott
sei Dank gibt es den Wiener Fachbeirat, der nun immer wieder kritisch Stellung
bezieht und darauf hinweist, dass es Sinn machen würde, dieses noch voll
intakte Wohnheim zu behalten. Gott sei Dank berücksichtigt man diesen Einwand
vom Fachbeirat in diesem Fall und dieses Gebäude wird erhalten.
Auf Grund der zahlreichen Einsprüche der Bevölkerung
ist ein bisschen etwas wieder zurückgenommen worden. Ähnlich wie bei Steinhof
hat man zuerst einmal den KAV möglichst zufriedengestellt, dann hat man
gesehen, die Bevölkerung protestiert, lässt es sich nicht gefallen und nimmt
jetzt die Hälfte wieder zurück. Uns ist diese Hälfte immer noch zu wenig und
deswegen lehnen wird dieses Plandokument ab! (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als
Nächster zum Wort gemeldet ist Herr GR Deutsch.
GR Christian Deutsch (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Frau Vorsitzende! Herr
Berichterstatter! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Das gegenständliche Plangebiet wurde überarbeitet,
und darauf muss man nach der Rede der Kollegin Gretner hinweisen, um einmal
Vorsorge für der Erholung dienende Grünflächen zu treffen und andererseits
durch widmungsmäßige Sicherung diese bestehenden öffentlichen Grünflächen zu
erhalten. Dem wird zum Teil durch eine erstmalige Ausweisung von Grünland,
Erholungsgebiet und Spielplatz auch entsprochen. Das heißt, die nunmehr
vorgeschlagenen Festsetzungen berücksichtigen in einem sehr hohem Ausmaß nicht
nur den tatsächlichen Vegetationsbestand des Areals der Semmelweis-Klinik, den
alten Baumstand, sondern vor allem auch die großzügige Parkanlage.
Worauf Sie nicht eingegangen sind, ist, dass es durch
diese Neufestsetzung erstmals möglich ist, dass das gesamte Areal geöffnet wird
und damit auch das Defizit an öffentlichem Grünraum, das im Vorhabensbericht
angesprochen wurde, auch reduziert wird. Andererseits wird für den bisher halb
öffentlichen Bereich auf Grund eines Beschlusses der Bezirksvertretung ein
neues, zirka 2 000 m² großes Erholungsgebiet, nämlich ein Spielplatz,
vorgesehen, welches ebenfalls öffentlich zugängig gemacht werden soll. Das sind
wesentliche Argumente, die mit Ihrer Wortmeldung nicht in Einklang zu bringen
sind.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, die geplante
Übersiedelung der Semmelweis-Frauenklinik 2011/2012 in das neue Spital im
Norden der Stadt, die auch angesprochen wurde, ermöglicht daher, dass auf der
einen Seite die Identität der Einrichtung an einem neuen Standort nicht nur
erhalten werden kann, sondern dass auch eine geregelte Entwicklung des
Plangebiets durch diese Festsetzungen des Flächenwidmungs- und Bebauungsplans
eingeleitet werden kann.
Wenn auf der einen Seite
vorgeschlagen wird, im
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