Gemeinderat,
15. Sitzung vom 22.11.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 50 von 68
indem bei der Nordostumfahrung, eigentlich teilweise
auch -unterfahrung, jetzt auf einmal gesagt wird: „Gegen die Donauquerung haben
wir eigentlich eh nichts." - also eine halbe Lösung. Eine halbe Lösung ist
bekanntlich in Verkehrsangelegenheiten immer die beste, aber nur für die
GRÜNEN. Alle anderen Parteien in der Donaustadt sehen das als die
Nordostumfahrung. (GR Mag Rüdiger Maresch: Das ist ein Blödsinn! Du musst
genau zuhören!) - Ich habe dich nicht unbedingt fordern wollen, aber ich
habe es mir ohnedies gedacht, dass du dich zum Wort meldest. Aber das wurde
gestern allen Ernstes hier gesagt. Das ist natürlich eine halbe Lösung, die
eigentlich für die Donaustädter, aber auch für die Floridsdorfer Bevölkerung
nicht wirklich akzeptabel ist, weil nur eine Anbindung an die Raffineriestraße
und an die A22 eben eine halbe Lösung ist. Das bringt es nicht.
Ich will zwar nicht den politischen
Entwicklungshelfer für die GRÜNEN spielen, aber, wie gesagt, die Bezirksgrünen
sind ohnehin schon ein bisschen weiter. Die sind schon im politischen
Mittelalter, natürlich nicht in der Jetztzeit. Aber auch da wird nicht nur bei
den großen überregionalen Straßen, die von Bedeutung sind, Panik gemacht. Am
Beispiel der Hufelandgasse ist es jetzt ruhig geworden, weil die Straße fertig
ist. Da war deine Kollegin Haug auf Bezirksebene mit anderen recht aktiv und
hat gemeint, dort wird alles zubetoniert, die Leute werden schon sehen und so
weiter und die Umwelt wird zerstört. Das alles wurde gesagt. In Wahrheit finden
wir dort jetzt eine wirklich schöne, gute Straße mit einem gut ausgebauten
Radweg, den die Leute auch in Anspruch nehmen, und mit einer Baumallee vor. Das
heißt, genau das Gegenteil von dem wurde geschaffen, wo die GRÜNEN dort, ich
betone es noch einmal, gezündelt haben und in dem Fall auch die Bezirksgrünen
die politische Steinzeit ausgerufen haben.
Mir kommt das wirklich so vor, wenn GRÜNE zum
Individualverkehr reden, ob rollend, ob ruhend, noch einmal Garagenbau, hört
sich das für mich an, wie wenn Fred Feuerstein und Barney Geröllheimer
„Autofahrer unterwegs" moderieren. (Heiterkeit
bei der SPÖ.) Nicht böse sein, so ähnlich kommt mir das vor. Ich sage das
so pointiert, weil du redest auch so und ich weiß, du bist mir persönlich nicht
böse.
Ich schätze euch auch persönlich, die Wiener GRÜNEN
und sehr viele Bezirksgrüne, auch wenn mich der Toni Mahdalik jetzt vielleicht
schimpft. Ich schätze euch wirklich, weil im Sozialbereich, im Bereich des
öffentlichen Verkehrs, im Bereich mancher Umweltsachen, im Bereich des Wohnens
kann man sich durchaus mit euch treffen, aber im Bereich des Individualverkehrs
nicht. Gusenbauer, mein Parteivorsitzender, sagt das zwar bei anderen Parteien,
ich sage es bei euch, da ist mit euch kein Staat zu machen. Es ist zu bedauern.
Ich würde die Wiener GRÜNEN ersuchen, da auch umzudenken und nicht auf ein
paar, die in der Au sitzen, Rücksicht zu nehmen.
Kollege Gerstl, zur Presseaussendung: Da steht zum
Beispiel drinnen, in der heutigen Anfrage hat er von Verkehrsstadtrat Schicker
praktisch keine Antwort bekommen. Da wird er dann nicht zugehört haben. Ich war
zwar nicht der Fragesteller, ich habe nur bei den Fragen und auch bei den
Antworten gut zugehört, aber StR Schicker hat das gesagt, was für mich logisch
und klar war, hat das deutlich ausgeführt, dass Wien hier seine Hausaufgaben
gemacht hat, dass der Bund, insbesondere die ASFINAG, am Zug ist und wir das
jetzt abwarten. Wer auch immer die neue Bundesregierung stellt, ich wünsche mir
eine große Koalition unter SPÖ-Führung, ich würde halt überhaupt in Bezug auf
das, was vielleicht zur Stunde gerade andernorts, ganz in der Nähe, verhandelt
wird, ein bisschen vorsichtig sein mit solchen Presseaussendungen. Ich
kritisiere zwar als Wiener Stadtpolitiker auch sehr viel, was vom Bund kommt,
egal, wer an der Regierung ist, aber ich würde da nicht solche
Presseaussendungen machen, weil es wird noch einmal, egal, wer die neue
Bundesregierung führt - ich hoffe, Alfred Gusenbauer - sicher weiterdiskutiert
werden und die ASFINAG ist am Zug.
Zum Polizeiwachzimmer ganz kurz: Das Ganze hat
natürlich eine Vorgeschichte. Die Geschichte dieses Wachzimmers ist doch schon
etwas älter. 1978 wurde es dort gemeinsam mit großen Gemeindebauten
eröffnet, hat damals von der Größe, von der Art und Weise, von der technischen
Einrichtung her dem Standard entsprochen und ist in die Jahre gekommen. Weil
ich bei diesem Antrag klarerweise, wenn wir gemeinsam einen Antrag stellen,
natürlich das Verbindende vor das Trennende stellen möchte, muss natürlich
schon gesagt werden, dass richtigerweise der Kollege Mahdalik in
Presseaussendungen, auch die Bezirks-ÖVP, aber auch die sozialdemokratische
Abgeordnete Ruth Becher sich dieses Themas angenommen haben. Letztere hat bei
einer Fragestellung im Parlament bei der Innenministerin angeklopft und man hat
sich zunächst einmal darüber erstaunt gezeigt, dass es das Problem gibt. Dieser
Part ist jetzt überwunden. Ich gehe davon aus, dass der gemeinsame Antrag von
SPÖ und FPÖ in der Bezirksvertretung und unser gemeinsamer Dreiparteienantrag
SPÖ, ÖVP und FPÖ heute im Gemeinderat dazu beiträgt, dass die Dinge dort in Fluss
kommen. Wie gesagt, in unmittelbarer Nähe des jetzigen Standortes ist wichtig,
darüber sind wir uns einig, wobei vom Sicherheitspolizeilichen, von der Polizei
aus, die Kagraner Spange, also das Gebiet, das ehemalige LGV-Gelände, wenn es
beispielsweise im nördlichen Bereich dort ist, die Nähe zum Bohmannhof und zum
Rennbahnweg gegeben ist und sich fußläufig für manche Bewohner dieser
Wohnhausanlagen eigentlich überhaupt nichts ändern würde. Für ein paar würde es
kürzer werden, für ein paar würde es zugegebenermaßen länger werden.
Eine vorübergehende
Containerlösung, wenn auch vielleicht für längere Zeit, ist auch nichts Böses.
Ich meine, es gibt Container in der Stadt, die andere Parteien gestört haben,
als sie gestanden sind, die aber ganz gut frequentiert und besucht waren. Die
SPÖ-Container neben dem Burgtheater meine ich. Es gibt Containerlösungen von
Mieterberatungsstellen, von Baufirmen. Diese Container haben heute praktisch
einen
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