Gemeinderat,
15. Sitzung vom 22.11.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 49 von 68
Dreiparteienantrag einbringen will, einen Beschluss-
und Resolutionsantrag, der ursprünglich ein freiheitlicher Antrag war. Nach
kurzen, aber fruchtbringenden Parteiengesprächen haben wir uns auf einen
Dreiparteienantrag geeinigt, und zwar betreffend die Sicherheit für das
Wachzimmer am Rennbahnweg. Dass die GRÜNEN nicht dabei sind, verwundert in
diesem Zusammenhang wenig. (GR Mag
Rüdiger Maresch. Wir sind asozial! Das sagen Sie jetzt nicht dazu!)
Kann ich noch kurz, Herr Vorsitzender, diesen Antrag
erläutern, in ganz kurzen Worten: Das Wachzimmer am Rennbahnweg ist seit Jahren
zu klein, zu eng. Es sind dort schon Unfälle mit Verletzungen passiert. Die
Beamten müssen in nächster Zeit übersiedeln, es bleibt nichts anderes übrig. Es
gibt dort jetzt die U-Bahn. Es wohnen dort 12 000 Leute, gegenüber im
Bohmannhof 8 000 Leute. Die Drogensituation könnte sich verschärfen.
Die Sicherheitssituation könnte vielleicht entgleiten. Das passiert oft im
Zusammenhang mit dem Ausbau von U-Bahn-Linien. Wenn dieses Wachzimmer, so wie es
beabsichtigt wird, zur Kagraner Spange, zu weit vom Rennbahnweg, abgesiedelt
wird, fürchten die Bewohner und auch wir um die Sicherheitssituation in diesem
Bereich. Darum soll man alternative Varianten im unmittelbaren Bereich des
derzeit bestehenden Wachzimmers prüfen, damit der Rennbahnweg und seine
Bewohner auch in Zukunft über ein gehöriges Maß an Sicherheit verfügen.
In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung
dieses Antrags verlangt. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Somit ist diese Wortmeldung beendet.
Ich darf noch eine Vorsitzendenergänzung tätigen: Die
Güterbim fährt, tagtäglich kreuz und quer durch Wien.
Als Nächster zum Wort gemeldet ist Herr GR Dampier.
Ich erteile es ihm.
GR Karl Dampier (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Herr Vorsitzender! Frau
Berichterstatterin! Herr Stadtrat! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Ich bin nun, nachdem ich lange in der
Bezirksvertretung war, doch schon einige Zeit hier. Ich bin es von der
Bezirksvertretung noch irgendwie gewohnt, eigentlich immer zur Sache und zu dem
Antrag selbst zu sprechen, breche das selbst auch nicht gerne, muss es aber
heute doch tun und werde daher meine Rede in insgesamt drei Punkte einteilen.
Das Erste, das Aktenstück selbst:
Erweiterungsmöglichkeiten für das Donauspital, die zweitgrößte medizinische
Versorgungseinrichtung in Wien. Ganz wichtig, keine Frage. Wird auch fast
einstimmig sein, die FPÖ geht nicht mit. Ganz wichtige Sache und wird auf Schiene
gehen, wenn beschlossen.
Das Zweite, was gestern und heute schon Diskussion
war: die Wiener Nordostumfahrung und die derzeitige Situation. Die kann ich als
Donaustädter Mandatar, weil sie mehrmals angerissen wurde, natürlich nicht
auslassen. Ich werde da auf einige Parteienmeinungen eingehen.
Und das Dritte, was der Kollege Mahdalik schon
eingeleitet hat: der nunmehr Dreiparteienantrag. Sehr wichtig für ein neues
Wachzimmer in der Nähe des unmittelbaren Standorts am Rennbahnweg.
Ich möchte jetzt wirklich keinen Vaterstreit machen,
wer oder welche Partei als Erster für eine Wiener Nordostumfahrung zur
Linderung des Verkehrsschmerzes, den Individualverkehr betreffend, war und wer
sich dann sozusagen auf das Thema draufgesetzt hat, welche Varianten diskutiert
wurden. Ich möchte trotzdem festhalten, die erste Partei, die es in der
Donaustadt gefordert hat, war die SPÖ mit einer Bürgerbewegung, mit
Unterschriftslisten, damals zugegebenermaßen noch unter einem anderen Titel und
noch nicht sozusagen auf den Meter genau festlegend, wo sie führen soll. Ob sie
oben oder unten fahren soll, war damals nicht Thema. Das wurde dann Thema durch
Diskussionen.
Im Bezirk schaut die Situation so aus, das muss man
schon auch noch einmal sagen, dass SPÖ, ÖVP und FPÖ auf Linie sind und das
wollen, bei der Meinung im Wesentlichen geblieben sind, obwohl ich mir schon
ein bisschen schwer tue mit der Aussendung vom Kollegen Gerstl zur
Anfragebeantwortung von StR Schicker, auf die ich dann eingehen werde. Dazu
möchte ich schon noch ein paar Worte sagen.
Es gibt ideologische Gemeinsamkeiten mit der FPÖ auch
in der Donaustadt fast nie oder sehr selten, aber es gibt im Verkehrsbereich
durchaus gute Ansätze. Dafür ist die Nordostumfahrung ein Beispiel, das soll
auch hier gesagt werden. Das ist keine Koalition, das ist ein Zusammenarbeiten,
was sich im Übrigen die meisten Bürger auch wünschen und kein Querulieren, so
wie die GRÜNEN das tun, weil das kann man dem Kollegen Maresch natürlich schon
unterstellen. Du tust das immer recht humoristisch bringen, aber du bist
diesbezüglich ein politischer Zündler. In Wahrheit sind die Wiener GRÜNEN bei
allen Verkehrsfragen, wenn es den Individualverkehr betrifft, überhaupt in der
verkehrsorganisatorischen Steinzeit. Die Bezirksgrünen sind da wenigstens schon
im Mittelalter angelangt. (GR Mag Rüdiger Maresch: Das stimmt doch überhaupt
nicht!) O ja, du bist schon wirklich ein Zündler zu diesem Thema, muss man
sagen. Ihr verhaltet euch bei Individualverkehrslösungen, egal, ob rollend oder
ruhend, wenn ich auch auf den Garagenbau kurz eingehen kann, ungefähr so wie
ein Brandstifter, der auf einem vollen Benzinfass sitzt und dann braucht nur
einer vorbeizugehen und ein Päckchen Zünder herzugeben. Darauf wartet ihr halt.
Aber da wird jetzt im konkreten Fall in der Au keiner kommen. Das hat der Herr
Stadtrat auch schon richtig ausgeführt. Es wird euch keiner die Zünder geben.
Also sagt es denen, die dort sitzen, freiwillig, unfreiwillig, ob sie arbeiten
gehen oder nicht arbeiten gehen, bitte warten, es wird niemand kommen.
Irgendwie scheint aber doch
manchmal auch schon die Kurve in eine andere Richtung gekratzt zu werden oder
es wird zumindest versucht. Gestern, glaube ich, war es der Kollege Chorherr,
ich habe da gut aufgepasst,
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