Gemeinderat,
15. Sitzung vom 22.11.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 48 von 68
Stau bedeutet weniger Abgase, weniger bösen
Feinstaub. Das sollten die GRÜNEN auch endlich einsehen (GR Mag Rüdiger
Maresch: Keine Ahnung!) und ihren Kampf gegen Projekte, die sinnvoll sind,
die intelligent sind, die für die Menschen und für die Umwelt dieser Stadt
wichtig sind, endlich aufgeben, meine Damen und Herren. Das ist unsere feste
Meinung. (Beifall bei der FPÖ.)
In dem Zusammenhang, weil wir schon bei aktuellen
Entwicklungen, bei einem Plandokument in Stadlau sind, möchte ich ein bisschen
weiter stadtauswärts sehen, nämlich nach Aspern. Wir haben vor Kurzem das
Asperner Flugfeld in der Stadtentwicklungskommission gehabt, wo der vorläufige
Masterplan vorgestellt worden ist, wo unserer Meinung nach viel von den
freiheitlichen Idee eingeflossen ist. (Zwischenruf von GR Alfred Hoch.) Nicht
alles, aber die Quellen sind dabei! Kollege Hoch hat in der ersten Reihe
geschlafen. Die Quellen werden zwar noch nicht in der Form genützt, wir haben
noch keine Begründung bekommen, warum das so ist. Die heißen Quellen werden
jedenfalls genutzt. Es war eine Forderung von uns, dass sie für Heizzwecke
genutzt werden.
Die andere Forderung von uns war, dass sie auch für
die Errichtung eines Thermenzentrums herangezogen werden sollen. Bis jetzt
wurden uns die Untersuchungen von der TU noch nicht vorgelegt. Ich bin ein
bisschen zu spät gekommen. Es ist vorher nur gesagt worden, dass es sich nicht
dafür eignet. Es würde mich nur interessieren, warum es so ist. Wenn es dann
wirklich so ist, lassen wir uns auch gerne überzeugen. Wir werden uns sicher
nicht am Asperner Flugfeld anketten oder dort campieren, damit wir unser
Thermenzentrum bekommen. Das werden dann eh die GRÜNEN machen. (GR Alfred
Hoch: Oberlaa! Es ist ja alles da!)
Die GRÜNEN sind aber nicht an sich gegen die
Entwicklung des Asperner Flugfeldes, sie sind ja eigentlich dafür, dass dort
etwas passiert. Ich habe dort die Frage in den Raum gestellt, wie sich die
Stadt oder wie sich die GRÜNEN die Entwicklung des Asperner Flugfeldes mit der
Besiedelung, mit den Arbeitsplätzen, mit dem Freizeitangebot vorstellen, wenn
dort 15 000 oder 20 000 Leute angesiedelt und Arbeitsplätze
geschaffen werden. Ich habe gefragt, wie der Verkehrsabfluss vonstatten gehen
soll. (Zwischenruf von GR Mag Rüdiger Maresch.) Für Sie reicht es
noch immer, Kollege Maresch! In der kurzen Zeit hab ich aus den Zwischenrufen
mehr mitbekommen.
Wie stellen sich die GRÜNEN den Verkehrsabfluss vom
Asperner Flugfeld vor, wenn sich dann einmal 20 000 oder 25 000 Leute
tagtäglich dort aufhalten. Ich wohne seit zwölf Jahren direkt neben dem
Asperner Flugfeld, sitze dort jeden Tag in der Früh und weiß, dass schon jetzt
die Straßen Hausfeldstraße, Quadenstraße, Hirschstettnerstraße,
Erzherzog-Karl-Straße zu den Spitzenzeiten heillos verstopft sind. Wir brauchen
natürlich neben der U-Bahn-Anbindung, neben den Straßenbahnen, die zwar nicht
mit unserer Zustimmung, aber mit unserer Akzeptanz bis dorthin gebaut werden,
auch Straßenanbindungen, sonst kann ja das Ganze nicht funktionieren, sonst
könnte die Stadt Wien im Zirkus auftreten. Für das Konzept, ohne einen
Straßenbau ein riesiges Stadtentwicklungsgebiet anzuschließen, würden wir uns
in aller Welt eine goldene Nase verdienen. Das geht nicht, Herr Kollege
Maresch!
Wir brauchen im Norden die
B3d als Verbindung zwischen der A23 und der Nordostumfahrung. Und diese hat ja
auch nur einen Sinn, wenn es überhaupt eine Nordostumfahrung gibt, denn sonst
brauchen wir keine Verbindung. Mich würde es interessieren, wie sich die GRÜNEN
für die Zukunft die Verkehrsorganisation des 22. Bezirks außer dem Ausbau
des öffentlichen Netzes und des Radwegnetzes vorstellen. Mit dem Rad wird man
weder den Billa noch den Spar noch das Donauzentrum beliefern können. Das geht
auch nicht mit der Güterbim, die einmal kurz in den Medien aufgetaucht ist. Ich
weiß nicht, ob es diese noch gibt oder ob das nur eine Aktion für die Zeitung
war. Mit dieser wird man jedenfalls den Spar und den Billa auch nicht beliefern
können, weil die meisten Supermärkte halt nichts ans Straßenbahnnetz angebunden
sind.
Zusammenfassend, meine Damen und Herren: Die
Ablehnung zum Plandokument habe ich vorher schon deponiert, damit ich es nicht
am Schluss der Rede vergesse. Ich ersuche die GRÜNEN in gemäßigterer Form als
bei der vorigen Wortmeldung – „asozial" hab ich jetzt eingebaut, ich
möchte das aber in ruhiger Form sagen, das habe ich schon erwähnt –, auf den
Boden der Demokratie, auf den Boden der anständigen Politik zurückzukehren und
hier zu erklären, wie sie sich die Verkehrsorganisation im 22. Bezirk in
den nächsten zehn Jahren inklusive der Entwicklung des Asperner Flugfeldes
vorstellen – abgesehen von den Radwegen, das erzählt uns Herr Chorherr ohnehin
ein anderes Mal. Und die SPÖ würde ich ersuchen, sich von den GRÜNEN und den
Vorfeldorganisationen der GRÜNEN nicht aus der Bahn werfen zu lassen und keine
Verzögerungen zuzulassen. (GR Godwin Schuster: Das sind sie ja selbst! Das
ist ja keine Vorfeldorganisation!) Wir werden das sicher nicht machen. (Heiterkeit
und Zwischenrufe bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer (unterbrechend):
Meine Damen und Herren, Herr Mahdalik hat noch 50 Sekunden. – Bitte.
GR Anton Mahdalik
(fortsetzend): Das geht sich locker
aus. Die meisten Appelle hab ich schon angesprochen. Bei der ÖVP hoffe ich,
dass sie diesmal auf ihrem Standpunkt bleibt – das ist zwar nicht ihr
Markenzeichen –, bei der FPÖ weiß ich, dass wir auf Linie bleiben, und bei der
SPÖ hoffe ich es.
Noch einmal mein Appell an die GRÜNEN:
Undemokratische Verhinderungsaktionen sind eine Schande für dieses Haus, auch
für den Bezirk, für ganz Wien und schaden der Bevölkerung und der Umwelt!
Stellen Sie diese rasch und sofort ein! (Beifall bei der FPÖ. - GR Mag
Rüdiger Maresch: Wir werden in uns gehen!)
Ganz fertig bin ich aber noch nicht, weil ich im
Zusammenhang mit dem 22. Bezirk noch einen
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular