Gemeinderat,
15. Sitzung vom 22.11.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 45 von 68
Das ist insgesamt, wenn man es zusammennimmt, doch eine erkleckliche Summe, über die wir hier heute zu entscheiden haben, wo man eigentlich von Seiten des Subventionsgebers keinen Einfluss nehmen konnte oder wollte. Wir haben das zu bezahlen. Dieses Geld kommt, wie gesagt, nicht der Arbeit vor Ort, sondern eben Dienstnehmern, die allesamt oder großteils gehen wollten, zugute.
Das bietet mir schon Gelegenheit, diese Vorgangsweise
zu kritisieren und darauf hinzuweisen, dass durch die damals schwarz-blaue
Bundesregierung dieses an sich sehr ungerechte Abfertigungssystem reformiert worden
ist und die Abfertigung-neu eingeführt wurde, wo für jeden Dienstnehmer Monat
für Monat etwas eingezahlt wird. Seit ein paar Jahren kommt es für die neu
abgeschlossenen Dienstverhältnisse nicht mehr auf die Art der Beendigung an.
Das ist – so glaube ich – eine viel gerechtere Situation. Nichtsdestotrotz ist
in diesem Fall das alte System anzuwenden und in einer Art und Weise angewendet
worden, die zu Lasten des Wiener Steuerzahlers geht. Aus diesem Grund können
wir diesem Geschäftsstück nicht die Zustimmung erteilen. (Beifall bei der
ÖVP.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Frau GRin Rudas, bitte.
GRin Laura Rudas (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine Damen
und Herren! Lieber Kollege Aigner!
Dass du nicht der Vertreter der Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer bist, ist mir klar. Daher bist du auch in einer anderen Fraktion.
Wenn wir uns die Jugendarbeit in Wien anschauen, sehen wir, was sie tagtäglich
leistet, sehen wir aber auch vor allem, was die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter leisten. Das ist auf viel persönlichem Kontakt aufgebaut. Diese
stehen den Jugendlichen mit viel Emotion gegenüber, kennen einzelne Jugendliche
persönlich. Da geht es nicht, dass man von einem Tag auf den anderen einen
Betreuer rausnimmt und sagt: Der ist nicht mehr da. Das ist ja kein Kino, wo
man sich fragt, wer reißt heute die Karten ab.
Es geht darum, dass Dienstgeber und Dienstnehmer eine
Übereinkunft treffen, was auch bei all den Fällen so war. Das ist im Akt ganz
genau erklärt. Wenn du dir diesen noch einmal durchliest und anschaust, dann
wirst du sehen, dass bei jedem Einzelnen steht, warum und wie es zu einer
einvernehmlichen Lösung gekommen ist. Beim Beispiel „JUVIVO", wo insgesamt
33 Mitarbeiter arbeiten, ist das etwa bei allen dreien erklärt: Ein
Mitarbeiter hat sich bereit erklärt, sich auf einen bestimmten Termin zu
einigen, um noch drei Monate länger zu bleiben, und so weiter. So kam es zur
Einvernehmlichen. Das ist bei jedem einzelnen Mitarbeiter und jeder einzelnen
Mitarbeiterin erklärt. Daher verstehe ich die Kritik nicht.
Ich glaube, dass man zur Kenntnis nehmen muss, dass
es gerade in diesem speziellen Bereich einfach öfters zum Wechsel von
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kommt und man auch Sachen wie ein
Burnout-Syndrom in dieser Arbeit nicht so flapsig runtermachen sollte, weil es
einfach ein sehr harter Job ist und wir als Stadt den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern der Jugendeinrichtungen tagtäglich dankbar sein müssen, weil sie
grandiose Arbeiten leisten. Davon, dass das nicht leicht ist, könntest du dich
überzeugen, wenn du dich einmal ein paar Tage mit einem Jugendarbeiter in einen
Park stelltest. Dass es dann nach Jahren zu einem Wechsel oder zur Überlegung,
einen anderen Beruf wahrzunehmen, kommt, ist nicht überraschend. Die
Jugendarbeit lebt halt davon, dass sich Sachen ändern und dass Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter öfters wechseln, öfters gehen. Ich glaube, das ist zu
akzeptieren.
Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten legen
sehr wohl Wert darauf, dass Arbeitsübereinkommen gut für Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer sind. Das kann ja für dich nicht überraschend sein! Das ist unsere
Ideologie und so werden wir auch weitermachen. (GR Dr Wolfgang Aigner:
Das ist eine gefährliche Drohung!) Ich freue mich, wenn die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wiener Jugendeinrichtungen motiviert sind
– das scheinen sie zu sein. Nicht umsonst ist die Wiener Jugendarbeit das, was
sie ist, und das ist nun einmal eine der besten europaweit. Darauf können wir
stolz sein! Es wäre gut gewesen, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hier zu
danken, was ich mache, und ihnen in ihrer jetzigen und zukünftigen Tätigkeit
viel Glück zu wünschen. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke schön! Damit ist die Debatte beendet. Die
Frau Berichterstatterin verzichtet auf das Schlusswort.
Wir kommen zur Abstimmung.
Wer für die
Postnummer 10 in der vorliegenden Fassung ist, den bitte ich um ein
Zeichen mit der Hand. – Das ist mehrheitlich mit den Stimmen der SPÖ und GRÜNEN
angenommen.
Wir kommen nun zur Postnummer 20. Sie betrifft
das Plandokument Nr 7745 im 22. Bezirk KatG Aspern. Frau
Berichterstatterin GRin Schrödl, bitte.
Berichterstatterin GRin Karin Schrödl:
Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke schön. – Herr GR Mahdalik, bitte.
GR Anton Mahdalik (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Berichterstatterin! Sehr geehrter Herr
Vorsitzender! Werte Damen und Herren!
Wenn man über den Bereich
SMZ-Ost, Langobardenstraße, Aspern, Stadlau spricht, kommt man nicht umhin,
auch über die Verkehrssituation in diesem Bereich und im Bezirk an sich zu
sprechen.
Das Plandokument werden wir – das möchte ich gleich
vorausschicken – aus inhaltlichen Gründen, weil ein öffentlicher Durchgang, der
vorerst vorgesehen war, nicht mehr verwirklicht wird, und auf Grund anderer,
geringerer Sachen, die wir schon erläutert haben, ablehnen.
Ich möchte aber noch einmal auf
die Verkehrssituation in diesem Bereich und in diesem Zusammenhang – weil es
jetzt mit den Probebohrungen ein aktuelles
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