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Gemeinderat, 15. Sitzung vom 22.11.2006, Wörtliches Protokoll  -  Seite 40 von 68

 

Also, Herr Kollege Madejski, es stimmt nicht, dass die GRÜNEN jemals einen Antrag in irgendeiner Bezirksvertretungssitzung eingebracht hätten, wo sie gesagt hätten, die EURO ist abzusagen, weil sie frauenfeindlich sei. Es ging um etwas völlig anderes bei dieser Bezirksvertretungssitzung – das nur nebenbei zur Aufklärung, denn ich mag nicht, dass Schwachsinn unwidersprochen im Protokoll steht! – es ging darum, dass das Stadionbad für die gesamte Dauer der EURO zugesperrt werden müssen wird. Dieses Stadionbad wird so wie alle Bäder nun mal vorwiegend von Frauen und Kindern genutzt. Das allein ist als Maßnahme als frauenfeindlich bezeichnet worden. Darum ging es. (GR Dr Herbert Madejski: Das war eine Anfrage!)

 

Darüber ist an dieser Stelle – so meine ich – nicht weiter zu diskutieren. Irgendwie erwarte ich mir von Ihnen, wenn Sie sich so viel Mühe machen, Ihre angeblich ach so emotionale Rede zu Papier zu bringen, um sie uns hier vorzulesen, dass Sie vielleicht ein bisschen besser recherchieren, damit Sie genau wissen, was dort vorgefallen ist.

 

Nun zu Ihnen, Kollege Vettermann: Folgendes stimmt genauso nicht und ich verstehe auch nicht, warum sie das sagen. Es entspricht ja normalerweise auch nicht Ihrem Niveau, dass Sie hier behaupten, es hätte sich irgendein grüner Aktivist auf irgendeinen Baum aufgehängt und musste gerettet werden. Ich frage mich, woher Sie solchen Schwachsinn haben! Erfunden können Sie ihn ja doch unmöglich haben. Bleiben Sie bitte etwas seriöser! (GR Mag Thomas Reindl: Sehr dünnhäutig!)

 

Es gab natürlich eine Aktion, wo ein grüner Aktivist auf einen Baum kletterte, ein Transparent aufhing und diesen Baum wieder verlassen hat. Der Einzige, der sich dort vor Ort auf das Allerpeinlichste aufgeregt hat, war der Herr, der irgendwie das Stadion vertreten hat, der plötzlich die Polizei rufen wollte, um uns von dort zu verjagen, was ich im Übrigen nicht verstehe, denn der Baum kann ihm ja wurscht sein, er will ihn ja roden, nicht wahr?

 

Ich verstehe, wie gesagt, diese ganze Aufregung nicht. So war es denn. Ich finde das schlussendlich auch nicht korrekt, dass Sie behaupten, es hätte von uns eine Zusage gegeben, dass es keine Aktionen geben wird. (VBgmin Grete Laska: Waren Sie dabei bei der Runde?) Ich glaube sehr wohl meinem eigenen Gemeinderat. Er kommt ja selbst auch noch zu Wort und wird es vom Rednerpult aus auch sagen: Es hat von ihm aus die Zusage gegeben, dass Sie persönlich von uns nicht angegriffen – unter Anführungszeichen –, für diese Entscheidung nicht an den Pranger gestellt werden, die Sie vollziehen müssen, aber ganz sicherlich nicht die Zusage, dass es keine Aktionen geben wird. (VBgmin Grete Laska: Da waren so viele Leute dabei! Die haben es alle gehört!)

 

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass diese Bäume nicht alle gerodet werden müssen. So ist es. (Beifall bei den GRÜNEN. – GR Mag Thomas Reindl: Sehr dünnhäutig!)

 

Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zu Wort gemeldet ist Herr GR Mahdalik. Ich erteile es ihm.

 

GR Anton Mahdalik (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Berichterstatterin! Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Ich habe mich eigentlich vor Beginn der Beratungen über dieses Geschäftsstück von der Rednerliste streichen lassen, möchte jetzt aber doch zwei bis drei Dinge ansprechen.

 

Zum Ersten finde ich es reizend, wenn die Klubobfrau seriöse, zivilisierte Debatten einfordert, gleichzeitig aber grüne Mandatare die Bäume im Prater erklimmen und GR Maresch mit einer Baumscheiben im Raum herumhupft. (GRin Mag Maria Vassilakou: Haben Sie Angst davor?) Das verstehe ich nicht unter seriösen Beratungen, da haben die GRÜNEN wahrscheinlich andere Maßstäbe.

 

Die Berichtigung, die sie gerade gemacht hat, war nur eine halbe Berichtigung: Die Klubobfrau der GRÜNEN hat in der Leopoldstadt im Zusammenhang mit dem Stadionbad gesagt, diese Veranstaltung – die EM 2008 – sei frauenfeindlich und sollte daher abgesagt werden. (GRin Mag Maria Vassilakou: Sie sprachen von ...!) Das ist auch in den Protokollen nachzulesen. Das war also nur eine halbe Berichtigung, die ich hiermit wieder berichtigen möchte.

 

Kollege Madejski hat, obwohl es eine kleine Unschärfe gab – er hat mir das gleich mitgeteilt, damit ich hier klarstelle, dass das kein Antrag, sondern eine Anfrage war –, bei allen anderen Ausführungen den Nagel völlig auf den Kopf getroffen. Er hat nämlich gesagt – und so ist es ja auch in der heutigen Sitzung wieder festzustellen –: Die Grünpolitik in Wien ruht auf zwei Säulen, die eine ist der Opportunismus, die andere ist der Aktionismus. (GRin Mag Maria Vassilakou: Besser als Rassismus! Viel besser als Rassismus!)

 

Man hat das heute wieder ganz deutlich gesehen: Frau Klubobfrau, wo ist die Chaotentruppe, die vorher für das Foto gekommen ist, wo sind die Leute? (GRin Mag Maria Vassilakou: Bei der Arbeit! Dort, wo sie hingehören!) – Also arbeiten tun von den Leuten nicht viele, da bin ich mir ganz sicher. Die sind jetzt entweder im Stadion oder sie sind in der Lobau oder sie besetzen den nächsten Park, aber arbeiten tun die alle miteinander nicht. Das wage ich zu behaupten. (Beifall bei der FPÖ.– StRin Dr Monika Vana: Mäßigen Sie sich bitte!)

 

Das war nämlich genau die Truppe, die die Arbeiter im Stadion vom Arbeiten abgehalten hat, die sich angekettet hat, die die Absperrung überklettert hat. Die haben andere Menschen vom Arbeiten abgehalten. (GR Mag Rüdiger Maresch: Waren Sie dort? Sie wissen gar nichts!) Wissen Sie, was das in meinen Augen ist? – Das ist asozial. Das war eine asoziale Truppe da oben. (StRin Dr Monika Vana: Sie sind ja nicht ganz dicht!) Und dazu stehe ich auch: Eine asoziale Truppe in meinen Augen.

 

Jetzt sind sie ja schon gegangen. Mich wundert ja nichts mehr, der Rädelsführer dieser Truppe hat offenbar bezeichnend den Namen Hasch. (StRin Dr Monika Vana: Wie bitte?)

 

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