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Gemeinderat, 15. Sitzung vom 22.11.2006, Wörtliches Protokoll  -  Seite 33 von 68

 

nicht verstehe! – sagen: Nein, das ist nichts. (GR Friedrich Strobl: Ich habe nur gesagt, es war nicht der Erfolg!)

 

Es war ein ziemlicher Erfolg! Wenn man mit allen redet, sieht man das. Es gibt da offensichtlich Auffassungsunterschiede in der Wirtschaft, was Erfolg und was Misserfolg ist. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Ich gehe davon aus, dass Erfolg das ist, wenn der Unternehmer, der auch das Risiko trägt, sagt, dass es ein Erfolg gewesen ist. Ich gehe davon aus, dass man dem Unternehmer, der sagt, es war für mich ein Erfolg, glauben kann. Ich glaube nicht, dass die Unternehmen in den deutschen großen Städten grundsätzlich sagen, es wäre ein Erfolg gewesen, wenn sie in Wirklichkeit ein Minusgeschäft gemacht hätten, sonst hätte es sicherlich nicht den Druck gegeben, das jetzt auch zu tun.

 

Ich denke, meine sehr geehrten Damen und Herren, wir haben noch irrsinnig viel zu tun, es werden noch sehr viele Kosten auf uns zukommen, und die hätte ich ganz gerne einmal in einem Paket nochmals auf dem Tisch – vor allem die Wiederherstellungskosten und die Rückbaukosten bei einigen Dingen, die nur temporär sind. Ich denke, wir sollten das nicht einfach so treiben lassen und die Uhr herunterzählen: Es sind dann nur mehr x Stunden, Wochen und Minuten. Die Zeit vergeht schneller, als wir denken. Wir haben es von Oktober 2004 bis zum November 2006 gesehen, wie schnell die zwei Jahre vergangen sind und wie wenig – und das muss man dazusagen – bislang tatsächlich umgesetzt wurde. Ich hoffe, dass wir mit dem Beschluss jetzt und mit dieser Diskussion ein gewisses Tempo in die Sache hineinbringen und dass wir ruhigen Gewissens der EURO 2008 entgegensehen können. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Herr GR Mag Reindl, Sie haben das Wort.

 

GR Mag Thomas Reindl (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Vorsitzender!

 

Wir haben heute ein Transparent gesehen, das sich mit dem Thema „Ja zur EURO 2008 mit Bäumen" beschäftigt hat. Ich muss sagen, es wurde der Nagel auf den Kopf getroffen, denn die EM 2008 in Wien wird in einem der größten und schönsten Naturerholungszentren, die wir haben, mit Millionen von Bäumen stattfinden. Ich finde, dass hier ein ganz toller Punkt getroffen wurde. Ich bedaure auch, dass die elf Spieler der GRÜNEN, die auf der Galerie waren, den Gemeinderatssaal schon verlassen haben.

 

Ich möchte nun ein paar positive Dinge zur EM sagen, da hier auch sehr viel kritisiert wurde: Die EM 2008 ist – das wurde schon gesagt – das größte Sportereignis Europas, das drittgrößte der Welt und das größte, das wir je in Österreich hatten. Sie ist ein weit größeres Ereignis als die Olympischen Spiele, die in Österreich auch schon stattgefunden haben. Es wird mit 16 Teams 31 Spiele in der Schweiz und in Österreich geben, davon 7 in Wien – das wurde auch schon gesagt. Wir müssen mit 1,1 Millionen Zusehern in den Stadien rechnen, insgesamt werden pro Spiel in etwa 155 Millionen Zuschauer an den TV-Geräten erwartet und – für Wien ganz besonders wichtig – im Finale 280 Millionen Zuschauer. Insgesamt rechnen wir damit, dass 4,8 Milliarden Seher – das muss man sich einmal vorstellen! – live die Spiele beobachten werden. Wien und auch die anderen Ausrichtungsstätten werden mit über 30 000 Übertragungsstunden weltweit sichtbar sein.

 

Die Vorbereitungen, meine Damen und Herren, laufen aus meiner Sicht und aus Sicht meiner Fraktion entgegen der Kritik der Opposition sehr hervorragend. Wir sind sehr hervorragend unterwegs. Ich verstehe auch die Neugier des einen oder anderen Gemeinderates/Gemeinderätin, mehr Informationen zu bekommen, aber das Ganze ist ein „working in progress", das heißt, man muss ganz genau festlegen, welche Informationen schon bereit sind, öffentlich diskutiert zu werden und wo noch ein gewisser Feinschliff notwendig ist, um gut gerüstet zu sein.

 

Besonders danken möchte ich den Dienststellen im Haus, die neben ihrer laufenden Tätigkeit in den sehr intensiven und tiefgehenden Vorbereitungsarbeiten integriert sind: Dem Sportamt, den Verkehrsabteilungen, den Sicherheitsabteilungen, aber auch den Blaulichtorganisationen, die außerhalb für die Konzeptionen zuarbeiten, und auch den Wiener Verkehrsbetrieben und der Wiener Wirtschaft, die sich schön langsam auch auf die Europameisterschaft vorbereitet.

 

Besonders erfreulich finde ich es, dass der Bund nun auch einen sehr kompetenten und ausgezeichneten Mitarbeiter, den Herrn Palme, als Koordinator für Österreich bestellt hat. Das heißt, es war wichtig, dass von Seiten des Bundes entsprechende Signale und Kompetenz zur Verfügung gestellt wurde, dass die vier Ausrichterstädte gemeinsam agieren, gemeinsam handeln und dass es einen gemeinsamen Standard gibt, der für alle Städte gilt.

 

Ich denke auch, dass die EM die Chance bietet, Wien als eine Stadt der Lebenslust und des Sportgenusses zu präsentieren. Diese Gelegenheit dürfen wir uns keineswegs entgehen lassen. Es hat kürzlich auf Initiative der Sportsektion im Bundeskanzleramt und unter aktiver Teilnahme des Bundeskoordinators Palme in Wien ein Workshop für die EM 2008 stattgefunden. Das Motto war: Was können wir von der WM 2006 in Deutschland für die EM 2008 in Österreich und der Schweiz lernen? – Dieser Workshop war sehr aufschlussreich und sehr hoch besetzt: Es waren Vertreter des Organisationskomitees der Weltmeisterschaft in Deutschland, Vertreter der acht Durchführungsstädte – vier aus der Schweiz und vier aus Österreich –, Repräsentanten aus Städten in Deutschland, wo WM-Spiele stattgefunden haben, Vertreter der Österreichwerbung und der Tourismuswerbung, Vertreter der Schweizer Botschaft und Vertreter aus dem österreichischen Organisationsteam anwesend.

 

Die Erkenntnisse, die aus der WM gezogen wurden – ich kann sie jetzt nicht alle aufzählen, weil sie sehr umfassend sind –, haben gezeigt, dass die UEFA ihre Regulative und Ausrichtungsregeln gegenüber den

 

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