Gemeinderat,
15. Sitzung vom 22.11.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 14 von 68
schließen, dass das sozusagen noch ein Prozess ist, der im Gang ist, also ein Überlegungsprozess, oder haben Sie da schon auch einen Zeitplan, wann diese Gespräche stattfinden?
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Bitte,
Frau Vizebürgermeisterin.
VBgmin Grete Laska: Also der
Überlegungsprozess war eigentlich im vergangenen Jahr schon abgeschlossen, nur
war er aus meiner Sicht – deswegen habe ich die Maßnahme auch ausgesetzt – zu
kurzfristig auch für die Betroffenen. Es macht keinen Sinn, eine an sich
logische Maßnahme dadurch zu desavouieren und zu einer Aufregung zu führen,
weil sie nicht ausführlich diskutiert wurde. Das habe ich den Betroffenen damals
auch zugesagt. Es wird diese gemeinsame Besprechung geben, bei der ich auch den
dann feststehenden Zeitplan vorlegen werde, der noch von jenen Maßnahmen
abhängt, die wir auch gestern diskutiert haben. Da geht es insgesamt um die
Frage, wann stehen welche Mittel zur Verfügung, um die parallel dazu notwenigen
Maßnahmen setzen zu können, nämlich die Berufsschule auszusiedeln, dadurch die
Klassen in der Viktor-Christ-Gasse freizumachen, damit wir wieder zusätzlichen
Hauptschulraum auch in der Viktor-Christ-Gasse bekommen, denn da gibt es ja
derzeit zwei Expositurklassen aus einer Berufsschule und Ähnliches mehr. Das
alles ist tatsächlich in Einklang zu bringen.
Es handelt sich um keine Ad-hoc-Maßnahme, es handelt sich
um keine Schwachsinnsmaßnahme, die sich irgendjemand ausgedacht hat, um einen
armen Direktor zu quälen, ganz im Gegenteil, es handelt sich um eine Maßnahme,
die synergetische, organisatorische und vor allem auch logische Schritte setzt,
die für alle eine Verbesserung darstellen sollen.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. – Nächste Zusatzfrage: Herr GR Mag Jung,
bitte.
GR Mag Wolfgang Jung (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Frau Stadträtin!
Sie haben gesagt, der Informationsprozess war zu
kurzfristig angesetzt aus Ihrer Sicht. Nachdem sich ja im Wesentlichen die
Schülerzahlen fürs nächste Jahr auch schon absehen lassen, sind weitere, wie
Sie das nennen, Reorganisationen in den inneren Bereichen für das nächste
Schuljahr in Wiener Schulen absehbar?
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Bitte, Frau Vizebürgermeisterin.
VBgmin Grete Laska: Zum
gegenwärtigen Zeitpunkt: Nein.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. – Nächste Zusatzfrage: Frau GRin Jerusalem,
bitte.
GRin Susanne Jerusalem
(Grüner Klub im Rathaus): Frau
Stadträtin!
Diese Reorganisation im inneren Bereich böte auch
eine große Chance. Ich sage es jetzt einmal ganz allgemein. Wenn weniger Kinder
an einer Schule sind und weniger Klassen eröffnet werden als in den Jahren
davor, bleiben sozusagen Räume über.
Jetzt kann man natürlich einsparen, man könnte aber
auch anders denken, nämlich im Interesse der ganztägigen Schule, und sagen:
Damit eine ganztägige Schule für die Kinder und Lehrerinnen und Lehrer auch
Lebensqualität bietet, braucht man mehr Räume. Könnte man nicht diese
freiwerdenden Räume – zum Beispiel auch Volksschule Leopoldsgasse im
2. Bezirk – als Aktivräume für den Nachmittag verwenden für Bewegung,
Spaß, Spiel, Werken, was immer die Kinder dort auch machen wollen, damit ein
bisschen diese Beengung wegfällt? Können Sie sich so ein Modell der neuen
Nutzung von übriggebliebenen Räumen auch vorstellen für die Zukunft?
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Bitte, Frau Vizebürgermeisterin.
VBgmin Grete Laska: Ich agiere
hier nicht im Konjunktiv, denn das tun wir. Ich zeige Ihnen gerne ein paar
Schulstandorte, sollten Sie sie nicht kennen, wo genau diese Punkte schon
umgesetzt sind. Es ist für mich immer die Mitentscheidung, zu überlegen, welche
Schulform dort angeboten wird und wie die räumlichen Voraussetzungen
ausschauen. Dabei gehe ich allerdings – das ist vielleicht das Einzige, was uns
jetzt unterscheidet, und das wundert mich – nicht von Vormittag und Nachmittag,
sondern von Ganztagsschule aus und dabei wiederum immer von sozusagen
verschränkten Formen. Das ist meine Zielsetzung und dementsprechend versuche
ich auch – ähnlich wie beim Neubau mit dem Modell Monte Laa und bei der
Betrachtung von Altbau, auch bei der Renovierung von Altbaumassen –, immer
davon auszugehen, dass die Zielsetzung eine optimale Vernetzung von Schule und
Freizeit ist, weshalb sowohl Räumlichkeiten indoor als auch Bewegungsraum
outdoor zur Verfügung stehen sollen.
Dass das im innerstädtischen Bereich ein bisschen
problematischer ist als an der Peripherie oder dort, wo wir automatisch
Grünraum dabei haben, ist mir bewusst, aber noch einmal: Hier geht darum – so
wie Sie gesagt haben –, das zu betrachten, und wir tun es auch.
Noch einmal ganz kurz zurück auf die Leopoldsgasse.
Ich weiß schon, dass das eine Chance war, sich hier politisch in einem Feld vor
eine Schule zu setzen. Aber es ist vor allem auch darum gegangen, eine Maßnahme
zu setzen, die für eine andere ganz wichtige Zielgruppe eine entscheidende
Verbesserung erreichen konnte, nämlich für die Schule aus der Schwarzingergasse,
die überhaupt nicht mehr den Bedingungen entsprochen hat, während ansonsten der
Schulraum im 2. Bezirk, zumindest was ganztägige Betreuungsformen
betrifft, genau den Kriterien entspricht, die Sie genannt haben, egal, ob das
die Aspernallee ist, egal, ob das die Vorgartenstraße ist und andere, die genau
diese Bedingungen haben.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke sehr. – Letzte Zusatzfrage für heute: Herr
Dr Aigner, bitte.
GR Dr Wolfgang Aigner (ÖVP-Klub
der Bundeshauptstadt Wien): Fließt bei diesen von Ihnen erwähnten
Strukturreformmaßnahmen auch die mögliche Absenkung oder die hoffentlich
kommende Absenkung der Klassenschülerhöchstzahlen, die ja auch einen höheren
Raumbedarf mit sich bringen wird, ein?
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Bitte, Frau
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