Gemeinderat,
14. Sitzung vom 21.11.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 23 von 91
den Wiener Schulen ein Kulturkampf. Der Islam ist im
Vormarsch.
Man sollte daher versuchen, tabulos anzudenken, wie
es jüngst in Holland geschehen ist, ein Verbot des Kopftuches an den Schulen
durchzuführen, um vielleicht diese Reizthemen an den Schulen zu beseitigen oder
vielleicht auch tabulos anzudenken, Schuluniformen an den Schulen einzuführen,
um gewisse soziale Unterschiede nicht bemerkbar zu machen, weil ja in den
Schulen oftmals Streitereien entstehen oder Neid entsteht auf Grund der
sichtbaren sozialen Unterschiede. Ich glaube, Schuluniformen könnten – das
sollte man daher über alle Fraktionen tabulos diskutieren – dem abhelfen.
Auf Grund dessen entsteht ja oftmals auch Gewalt an
den Wiener Schulen. Wir konnten heute in den Zeitungen lesen, dass es heuer
schon 2 500 Gewaltfälle an den Wiener Schulen gab. Das alles sind,
bitte, die Auswüchse der viel gepriesenen Multikultigesellschaft (GR Mag Thomas Reindl: Genau darauf haben
wir gewartet!), der von Ihnen, den Roten und den Grünen, viel gepriesenen Multikultigesellschaft. Man sieht an
den Statistiken, dass der Großteil der Gewalt von Migrantenkindern ausgeht und
gegenüber einheimischen Kindern ausgeübt wird. Die Präsidentin des
Stadtschulrates Brandsteidl sieht darin kein virulentes Problem. Das sei ihr
unbenommen, aber sie sollte vielleicht auch einmal in ihre eigenen Schulen
hineinschauen.
Im Jahr 2005 gab es 3 279 Kriminalfälle und
einen Messermord, heuer bisher eben, wie schon gesagt, 2 500 Kriminalfälle
laut den heutigen Medien. Erpressung, Schutzgeld sind in Wien keine Seltenheit
mehr, sondern gehören eher schon zur Tagesordnung, und laut „Presse" vom
3. Mai 2006 vermutet die Polizei, dass sehr viele Schüler Opfer von
Schutzgelderpressungen werden und viele sich eben nicht trauen, dieses Delikt
anzuzeigen, weil sie dann mit noch mehr Repressalien zu rechnen haben.
Das klagen die Freiheitlichen an, und es ist
mittlerweile wirklich schon pervers zu sehen, aber irgendwie auch verständlich,
dass viele einkommensschwache Eltern sich bei uns melden und sagen, ihnen
bleibt nichts mehr anderes übrig, als ihre Kinder in Privatschulen zu schicken,
weil die Zustände an den öffentlichen Schulen in Wien einfach nicht mehr
erträglich sind. Sie sind unerträglich geworden an den öffentlichen Schulen,
vor allem in Bezirken wie im 15. oder im 10. Bezirk. Hier in Wien werden
einkommensschwache Eltern gezwungen, ihre Kinder in Privatschulen zu schicken.
Und das kann es ja wohl nicht sein, dass wir mit unseren Steuergeldern die
öffentlichen Schulen finanzieren, aber dann andererseits unsere Kinder um
teures Geld monatlich in Privatschulen schicken müssen. Das ist wohl nicht der
Zustand, den wir uns wünschen.
Es darf eben der Eintritt in die Volksschule nur nach
voller sprachlicher und gesellschaftlicher Integration stattfinden. Deswegen
fordern wir Freiheitliche einen verpflichtenden Deutschkurs vor Schuleintritt.
Das ist das Gebot der Stunde, und das sollte endlich umgesetzt werden. (Beifall bei der FPÖ.)
Das Thema Klassenschülerhöchstzahl ist auch ein sehr
wichtiges Thema, keine Frage. Diese Zahl sollte gesenkt werden. Es sind zur
Zeit zu viele Schüler in einer Klasse, und die Lehrer tun sich schwer, das
Wissen zu vermitteln und den Unterricht zu gestalten. Viel wichtiger aber ist,
glaube ich, das virulente Thema der einstürzenden Schulbauten. Da konnte man ja
sehr viel sehen in den letzten Monaten. Der Zustand der Schulen ist in Wien
mittlerweile so schlecht, dass mindestens 50 Schulen vom Einsturz bedroht
waren oder sind. Es ist einfach unzumutbar, dass hier die Kinder von der Gefahr
bedroht sind, dass ihnen die Decken auf den Kopf fallen. Da muss jetzt endlich
saniert werden. Es kann nicht sein, dass der Schwarze Peter den Bezirken
zugeschoben wird. Eine Mutter zum Beispiel klagt dem „Standard" vom
11. März 2006: „Mein Kind geht in der Schule nicht mehr aufs Klo, weil die
Rohre durchgerostet sind und es stinkt." Aber das ist bitte eine Meldung
von vielen Hunderten Meldungen, die hier zu vermerken sind.
Im Vergleich zu 2002 werden
19 Millionen EUR weniger für die Generalsanierung von Pflichtschulen
zugewiesen. Die rote Stadtregierung hat die Mittel um zwei Drittel gekürzt. Es
gibt ein Notprogramm, keine Frage, aber man muss wissen, dass nur noch
40 Prozent des Investitionsvolumens von Wien übernommen wird und
60 Prozent von den mittlerweile schon ausgebluteten Bezirken. Bisher war
es so, dass 90 Prozent von der Stadt übernommen wurden und 10 Prozent
von den Bezirken. Man sieht also, Sie treiben nicht nur die Bezirke in den
Ruin, sondern tragen auch dazu dabei, dass die Schulgebäude ruiniert werden.
Das Thema Ganztagsbetreuung ist natürlich ein sehr
wichtiges Thema für die Bildung von Kindern, weil Bildung ja nicht nur
Wissensvermittlung ist, sondern auch soziales Lernen und soziale Umgebung und
auch ein wichtiges Thema für berufstätige Eltern. In der „Krone" vom
17.11.2006 war ein Artikel zu lesen unter dem Titel „Unsere Volksschule wird
langsam ausgehungert". Es handelt sich dabei um die Schule im 4. Bezirk
am Elisabethplatz – das ist mir auch persönlich ein großes Anliegen, weil ich
dort in die Volksschule gegangen bin –, und da klagt die Bezirksvorsteherin,
dass das Bezirksparlament seit Jahren dort eine Ganztagsbetreuung fordert, aber
dem bisher kein Erfolg beschieden war. Die Folge davon: Wer kann, schickt seine
Kinder in die nächstgelegene Privatschule, die Schülerzahl nimmt ab und der
Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund steigt.
Sie reden immer von Ganztagsbetreuung, aber im
Gegensatz dazu sieht man hier an diesem Beispiel, dass es anscheinend nicht
möglich ist. Bitte setzen Sie doch endlich einmal Ihre eigenen Forderungen um!
Wir haben in den letzten Tagen viel über den Bildungsplan
gesprochen, der hier vorgelegt wurde. Ich finde diesen Bildungsplan sehr begrüßenswert
– es gibt ja nicht nur negative Sachen, die zu kritisieren sind, sondern es
gibt durchaus positive Sachen –, ich finde ihn deswegen begrüßenswert, weil
Bildung natürlich von klein auf passieren soll. Bildung bedeutet ja nicht nur
Wissensvermittlung in den Schulklassen oder in der Schule oder auf den
Universitäten, sondern auch schon von klein auf, von der Kinderstube an.
Bildung darf aber
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