Gemeinderat,
13. Sitzung vom 25.10.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 62 von 80
verschiedene pädagogische Aspekte aus, die wir durchaus begrüßen, wo der Mangel eigentlich nur darin besteht, dass er nicht auch anderen Schulen zur Verfügung steht. Also alles keine Gründe, um das abzulehnen.
Unsere Ablehnung hat einen anderen Grund. Dieser
Grund lautet: Es gibt in Wien sehr viele Probleme im Bereich der Schulen. Ich
möchte jetzt gar nicht alle aufzählen. Ein Problem nenne ich dennoch beim
Namen. Das ist die zu geringe oder in vielen Bereichen falsch angegangene
Förderung von Kindern, die einen Migrationshintergrund haben. Da hätten wir tatsächlich
einen großen Handlungsbedarf.
Jetzt frage ich Sie einfach: Nennen Sie mir einen
einzigen Grund, warum es von allen Schulen, die die Lehrer vom Staat gestellt
bekommen, die also öffentliche Schulen sind, eine einzige gibt, die von den
Sozialdemokraten zusätzliche Fördermittel erhält, und das ist die
Hochbegabtenschule der ÖVP! Nennen Sie mir einen einzigen Grund, einen
einzigen, der nicht heißt: „Das haben wir uns einmal mit der ÖVP so ausgemacht
und was liegt, das pickt." Wenn das der einzige ist, dann nehme ich ihn
hin, setze mich einfach wieder nieder, wir nehmen das zur Kenntnis und stimmen
halt dagegen. Wenn es aber noch einen weiteren sozialdemokratisch begründbaren
Grund gibt … oder eh nicht, okay, gibt es nicht, danke, ich setze mich nieder,
wir stimmen dagegen. - Danke. (Beifall
bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Herr Dr Aigner, Sie werden
begründen, warum Sie dafür sind. Bitte.
GR Dr Wolfgang Aigner (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Herr Vorsitzender! Frau Berichterstatterin! Meine
sehr geehrten Damen und Herren!
Auch alle Jahre wieder das Unverständnis unserer
Seite, warum die GRÜNEN sich nicht auch zur Förderung der Hochbegabten
durchringen können. Das eine tun und das andere nicht lassen, sollte eigentlich
die Devise sein. Die Stadt Wien, der Bund und alle Gebietskörperschaften geben
gerade auch sehr viel Geld für Schüler mit Migrationshintergrund aus. Ich
glaube, es ist wichtig, was die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft
anlangt, dass wir auch die Hochbegabten fördern, dass wir das, was sich in der
Popper-Schule bewährt, auch adaptieren, in das Regelschulwesen übernehmen. Es
werden dort die Sozialkompetenten ganz bewusst gefördert, man will keine
asozialen Genies heranzüchten, sondern Hochbegabte davor bewahren, dass sie
unterfordert sind und sie dennoch zu wertvollen Mitgliedern unserer
Gesellschaft zu machen.
Ich glaube, die Stadt Wien hat so viele vielfältige
Aufgaben und gibt in so vielen Bereichen Gelder aus, dass man jetzt nicht
innerhalb des Schulbudgets sozusagen Neidkomplexe schüren kann. Ich glaube, die
Betreuung der Schüler mit Migrationshintergrund kostet bei Weitem mehr als die
paar Tausend Euro, die wir den Hochbegabten zukommen lassen. In diesem Sinne
bitte ich um Ihre Zustimmung. (Beifall
bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Es liegt keine Wortmeldung mehr vor. Die Debatte ist geschlossen. Die
Frau Berichterstatterin hat auf ihre Wortmeldung verzichtet.
Wer für die
Postnummer 5 ist, bitte ein Zeichen mit der Hand. - Das ist mehrstimmig,
ohne die GRÜNEN, angenommen.
Postnummer 7 betrifft
eine Subvention an die "Österreichischen Kinderfreunde, Landesorganisation
Wien". Frau GRin Rudas, bitte.
Berichterstatterin GRin
Laura Rudas: Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren! Ich bitte
um Zustimmung.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Herr GR Mag Gudenus, bitte.
GR Mag Johann Gudenus, MAIS (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Frau Berichterstatterin! Meine
sehr geehrten Damen und Herren!
Ich werde das in aller Kürze halten, weil wir uns
alle auf die Dringliche Anfrage, die dann folgt, freuen.
Wir werden diesen Antrag der Förderung der
Kinderfreunde ablehnen, und zwar nicht deswegen, weil wir Förderungen an die
Kinderfreunde pauschal ablehnen, aber ich möchte hier in aller Klarheit
festhalten, die Stadt Wien ist kein Selbstbedienungsladen und wir lehnen diesen
Machtmissbrauch der SPÖ ab!
Wenn man bedenkt, dass hier heuer schon an die
700 000 EUR allein seitens der Gemeinde Wien für die Kinderfreunde
veranschlagt wurden, und diese Rechnung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit
und ich klammere auch die Förderungen seitens der Bezirke aus, und wenn man
sich die Homepage und die Inhalte der Kinderfreunde anschaut, stellt man ganz
klar fest, dass es sich hier um eine Vorfeldorganisation der SPÖ handelt. Es
wird hier öfters auf die Roten Falken verwiesen.
Hier kann man nur eines feststellen: Hier wird von
der Krippe an eine Indoktrinierung veranstaltet, die wir ablehnen! Der
Steuerzahler muss dafür aufkommen und das lehnen wir ab! (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Ich stelle nur fest, wie ich es
feststelle, jener für die nächste Wortmeldung Angemeldete ist nicht im Saal. (StR
DDr Eduard Schock: Er ist schon unterwegs!) - Es tut mir leid!
Entschuldigen Sie, das Unterwegssein ist nett, aber es hilft nichts. (GR Heinz-Christian Strache betritt in
diesem Augenblick den Gemeinderatssitzungssaal.)
Sind Sie jetzt da, Herr
Strache? Ich spiele Ihnen jetzt keine Show! Machen Sie noch Ihre Abschiedsrede.
GR Heinz-Christian Strache (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und
Herren!
Ich habe heute schon vieles von Abschied gehört, also
habe ich mir gedacht, ich mache das auch ordnungsgemäß, weil das heute schon
öfters erwähnt worden ist.
Ich darf also von meiner Seite sagen, es wird vorerst
einmal ein Abschied sein. Bitte nicht zu früh freuen, es kann sein, dass wir
uns wieder einmal in diesem Hause sehen werden. Das heißt, vielleicht ist bei
manchen die Vorfreude etwas zu früh ausgebrochen.
Ich möchte sagen, natürlich werden einige erleichtert
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