Gemeinderat,
13. Sitzung vom 25.10.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 63 von 80
aufatmen, dass der Klubobmann der FPÖ-Oppositionspartei Strache jetzt woanders hinwechselt,
aber ich kann Ihnen, bei aller Erleichterung, die da vielleicht bei dem einen
oder anderen da ist und die heute vielleicht ausbricht, versichern, es gibt
keinen Grund zur Erleichterung, denn es wird mein Nachfolger DDr Eduard
Schock als Klubobmann diese verlässliche Oppositions- und Kontrollarbeit für
die FPÖ hier fortsetzen. (GR Franz
Ekkamp: Nichts anderes!)
Jetzt
gehöre ich zehn Jahre diesem Haus an. Vor zehn Jahren bin ich damals von den
Bürgern im Bezirk Landstraße in dieses Haus gewählt worden. Es waren zehn
Jahre, wo ich viel an politisch inhaltlich harten Diskussionen, auch viel
Emotion, erleben konnte. Ich glaube, dass es auch wichtig ist. Das Gute ist,
man muss nicht immer einer Meinung sein, aber es ist auch wichtig, dass man
Dinge, zu denen man steht, und Meinungen, zu denen man steht, auch vertritt.
Das habe ich getan. Das mag natürlich auf Grund der politisch unterschiedlichen
Einstellungen viele hier nicht gefreut haben, aber das ist das Vorrecht der
Demokratie, eine Meinung zu haben und diese zu vertreten. Das ist auch das
Recht auf Meinungsfreiheit, das ich in Anspruch genommen habe. Das ist auch
etwas Schönes und das haben wir erkämpfen müssen.
Natürlich hat es viele
harte politische Auseinandersetzungen in diesem Hohen Hause gegeben und es war
sicherlich für viele manchmal so, dass der Blutdruck etwas hochgegangen ist.
Das ist auch gut so, weil sonst würden wir ja einschlafen, nicht? Also man muss
auch immer etwas Positives sehen. Es ist gut, wenn manchmal der Blutdruck etwas
steigt und manche in dem Hause dann wieder aufwachen und dementsprechend besser
zuhören, als sie es vielleicht bei anderen Punkten, die zuvor behandelt wurden,
gemacht haben.
Ich habe mich als
Oppositionspolitiker in diesem Hause immer so verstanden, ein politisches
Regulativ gegenüber der jeweiligen Landesregierung zu sein und das auch
darzustellen. Das ist natürlich nicht zur Freude der jeweiligen Stadtregierung
gewesen, da haben auch die Stadträte keine Freude gehabt, das verstehe ich
schon. Die haben sozusagen gern Politiker, die ihnen bescheinigen, was sie
nicht alles gut machen und hören natürlich weniger gern, dass sie nicht
unbedingt alles gut machen, sondern auch vieles falsch läuft. Zwar ist es
zutiefst verständlich und zutiefst menschlich, aber das war eben mein Auftrag,
wie ich ihn in diesem Hause verstanden habe.
Ich darf mich im Großen und
Ganzen, auch wenn es Aussagen gab, die man mir vielleicht vorwerfen kann, oder
auch Aussagen, die ich umgekehrt wieder jemand anderem vorwerfen kann, für die
demokratische Gesprächskultur in diesem Hause bedanken. Es war eine
Gesprächskultur, wo man vielleicht manchmal hin und wieder, auch zu Recht,
einen Ordnungsruf bekommen hat, weil man unsinnige Zwischenrufe getätigt hat.
Das ist auch gut so. Da gibt es den schönen Vorsitzenden, der uns dann
zurechtweist, uns zur Ordnung ruft. Auch das ist vorgekommen, aber ich glaube,
wenn man die letzten zehn Jahre Revue passieren lässt, dann habe ich relativ
wenig Ordnungsrufe erhalten.
Ich möchte heute von meiner
Seite festhalten, es war eine schöne Zeit, eine wunderschöne Zeit für mich,
eine interessante Zeit. Ich war damals mit 26 Jahren zumindest bei unserer
Fraktion der jüngste Landtagsabgeordnete in Wien und habe in den letzten zehn
Jahren sicherlich die Möglichkeit gehabt, vieles zu lernen. Oft springt man ins
kalte Wasser und lernt dann, in dem jeweiligen Becken, in das man geworfen
wurde, zu schwimmen. Ich habe mich, glaube ich, soweit bemüht, in diesem Becken
gut zu schwimmen.
Es war sozusagen sehr schön
und es hat mich sehr gefreut, das hat schon einmal der Kaiser
Franz Josef gesagt, an diesen Spruch angelehnt. Es ist vielleicht heute ein
vorläufiger Abschied, doch nicht auf alle Zeit, denn wer weiß, was sich in
Zukunft entwickelt. Vielleicht werde ich Ihnen nicht erspart bleiben und komme
wieder, aber auch das werden Sie sicherlich gut überleben.
Ich darf mich bei Ihnen bedanken, auch wenn ich Ihnen
nicht immer viel Freude bereitet habe! (Beifall
bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Frau GRin
Rudas, bevor Sie das Wort ergreifen, wünsche ich beiden Mitgliedern des Hauses,
die uns per 30. verlassen und im Hohen Haus weitermachen, alles Gute und
persönlich viel Gesundheit! - Bitte.
Berichterstatterin
GRin Laura Rudas: Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren!
Zurück zur Post: Kollege Gudenus, was auch immer Sie
für ein Gefühl bekommen, wenn Sie die Homepage der Kinderfreunde anschauen,
würde ich Ihnen raten, sich die Aktivitäten live anzuschauen, dass tolle
alterspädagogische Betreuung stattfindet, dass junge Menschen, Kinder, die
Möglichkeit bekommen, ihren Bewegungsdrang auszuleben, dass es
familienfreundliche Tarife gibt, ganz ungefährlich, ganz harmlos. Sie brauchen
keine Furcht zu haben!
Ansonsten bitte ich zuzustimmen.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Ich
danke.
Wer für die Postnummer 7 in der vorliegenden
Fassung ist, bitte ein Zeichen mit der Hand. - Das ist mehrstimmig, ohne die
Freiheitlichen, angenommen.
Somit ist die Tagesordnung abgehandelt.
Wir kommen nun zu dem Verlangen, dass die von den
GRen Mag Jung, Dr Madejski und Blind eingebrachte, an den Herrn Bürgermeister
gerichtete Dringliche Anfrage betreffend "Umgehung der gesetzlichen
Glücksspielbestimmungen" vom Fragesteller mündlich begründet werde und hierauf
eine Debatte über den Gegenstand stattfinde.
In Übereinstimmung mit den Antragstellern wird auf
eine Verlesung verzichtet. (GR Dr
Matthias Tschirf: Das ist aber schade!)
Für die Begründung der
Dringlichen Anfrage hat Herr GR Dr Madejski maximal 20 Minuten Zeit.
- Bitte.
GR Dr Herbert Madejski
(Klub der Wiener Freiheitlichen):
Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
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