Gemeinderat,
13. Sitzung vom 25.10.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 40 von 80
Hubsi Kramar. Diese beiden haben in dieser Reihe schon zwei Veranstaltungen durchgeführt, die sich mit Jesus und mit Hitler beschäftigt haben. Eine dritte war mit Mozart vorgesehen. Und der Beitrag, den ich dazu leisten konnte, ist, dass ich diese Veranstaltung, bei der es um Mozart gegangen ist, auch in einer Veranstaltungsstätte unterstützen konnte. Sie war im Übrigen auch sehr gut besucht und war eine neue Form der Auseinandersetzung.
Sie wissen, es geht da um ein Interview, ... (GR
Dr Franz Ferdinand Wolf: Sie haben es noch immer nicht verstanden!) Geh! (GR Dr Franz Ferdinand Wolf: Eine
"Persönlichkeit wie Adolf Hitler"?!) Nun, das ist eine
Formulierung aus einem Text der beiden, Skrepek und Hubsi Kramar, in dem es
darum geht, die Auseinandersetzung mit diesen Persönlichkeiten kritisch zu
suchen, zu ironisieren und sich mit diesen Persönlichkeiten
auseinanderzusetzen.
Das gilt im Übrigen auch für die Person Mozart. Auch
hier geht es – wie Sie feststellen können, wenn Sie sich diesen Dialog einmal
ansehen - nicht um eine einseitige Verherrlichung der Person Mozart, sondern um
eine kritische Auseinandersetzung. Das gilt im Übrigen auch für die beiden
Personen, die vorher im Programm zu finden waren.
Wie gesagt, es ist ein Zitat, das dem Programm dieser
beiden Künstler entnommen ist. Und wer Peter Paul Skrepek und Hubsi Kramar
kennt, weiß, dass beide sich in höchst kritischer Art und Weise auch mit der
Person Hitler auseinandergesetzt haben.
Im Übrigen waren das Veranstaltungen, die ausverkauft
waren, vor allem an ein jüngeres Publikum. Und es ist, wie ich meine, eine gute
Möglichkeit, sich mit diesem sehr harten Thema auseinanderzusetzen und durch
die Form und die Art und Weise, wie es aufbereitet ist, sich auch mit jungen
Menschen auseinanderzusetzen und dadurch auch den Zugang zu finden,
Antifaschismus in Personengruppen hineinzutragen, die sich sonst mit diesem
Thema nicht auseinandersetzen würden.
Das dazu. Ich werde Ihre Kritik aber gerne an Peter
Paul Skrepek und Hubsi Kramar weitergeben. Es macht sicher Sinn, mit ihnen
diesen Dialog weiterzuführen, und ich biete mich da gerne auch als
Gesprächspartner an. (Beifall bei der
SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum
Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Frau Berichterstatterin hat das Schlusswort.
Berichterstatterin GRin Mag Sybille Straubinger: Herr Vorsitzender!
Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich glaube, gerade bei diesem Thema, gerade bei
diesem Kapitel der Geschichte, nämlich dem Holocaust, kann es nicht ein Zuviel an
Erinnerung geben. Es gibt auch insofern kein Zuviel an Erinnerung, weil es für
verschiedene Menschen - und diese Stadt ist
vielfältig, und die Menschen sind vielfältig - einfach auch unterschiedliche
Wege und Zugänge zu ihrer eigenen Vergangenheit oder zur Vergangenheit ihrer
Familien gibt. Und so vielfältig, wie die Menschen sind, sind diese Zugänge und
müssen auch die Maßnahmen und auch die Denkmäler sein, die dafür gesetzt
werden.
Das Projekt "Steine der Erinnerung" ist ein
besonders schönes, finde ich auch persönlich, weil es zum einen die Menschen im
Bezirk einbindet, weil es auch auf Jugendliche, auf Kinder zugeht und die
Schulen mit einbindet. Es wird auch im 2. Bezirk von der Bevölkerung
angenommen und hat medial ein sehr positives Echo. Und es gibt - und das ist,
glaube ich, das wirklich Schöne daran - jenen Menschen, die vertrieben worden
sind, die getötet worden sind, die im 2. Bezirk gelebt haben, symbolisch
wieder einen Platz in ihrer alten Heimat zurück. Und wenn man sich vor Augen hält,
dass vor 1938 ein Anteil von über 40 Prozent der Bevölkerung in der
Leopoldstadt ein jüdischer war, dann ist es, glaube ich, das Mindeste, was man
hier tun kann, diesen Menschen, oder vielen von ihnen, einen Platz und einen
Namen wiederzugeben.
Ich bitte daher um Zustimmung zu diesem Akt. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Wir
kommen nun zur Abstimmung.
Ich bitte jene Damen und Herren, die für die
Postnummer 15 sind, um ein Zeichen der Zustimmung. - Das ist mehrstimmig,
gegen die Stimmen der Freiheitlichen, so beschlossen.
Es gelangt nun die Postnummer 16 der
Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an den Verein
WochenKlausur.
Es ist hiezu keine Wortmeldung vorgesehen. Wir können
sogleich abstimmen.
Wer für die Postnummer 16 ist, den bitte ich um
ein Zeichen. - Gleiches Abstimmungsergebnis: Mehrstimmig, gegen die Stimmen der
Freiheitlichen, so beschlossen.
Zur Verhandlung gelangt nun die Postnummer 18
der Tagesordnung. Sie betrifft eine Subvention an den Verein Depot.
Auch hiezu ist keine Wortmeldung vorgesehen. Wir
kommen zur Abstimmung.
Ich bitte jene Damen und Herren, die für die
Postnummer 18 sind, um ein Zeichen. – Das ist mehrstimmig, gegen die
Stimmen der Freiheitlichen, so beschlossen.
Es gelangt nun die Postnummer 20 der
Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft das Bauvorhaben A22 - Verlängerung
Nordbrücke.
Es gibt auch hiezu keine Wortmeldung. Wir können
sogleich abstimmen.
Wer dafür ist, den bitte ich um ein Zeichen der
Zustimmung. – Das ist mehrstimmig, gegen die Stimmen der GRÜNEN, so angenommen.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 21 der
Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft die Errichtung von Höhenbegrenzungen
als Terrorschutz für die UNO in 22, Leonard-Bernstein-Straße.
Es gibt hier einen Berichterstatterwechsel, und ich
bitte die Frau Berichterstatterin, Frau GRin Schrödl, die Verhandlungen
einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Karin Schrödl: Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzender GR Günther Reiter:
Danke schön. - Zum Wort gemeldet ist Herr GR Dr Ulm. Ich erteile es
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