Gemeinderat,
13. Sitzung vom 25.10.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 12 von 80
Kleinen Glücksspiel zwischen 30 und
40 Millionen EUR im Jahr.
Meine Frage an Sie: Werden Sie sich dafür einsetzen
und Folge tragen, dass von diesen 30 bis 40 Millionen EUR in Zukunft
ein namhafter Geldbetrag - ich denke da an einige Millionen - für
Einrichtungen, die sich für Prävention, Betreuung und Therapie von suchtkranken
Menschen einsetzen, zur Verfügung gestellt wird?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte, Herr Bürgermeister.
Bgm Dr Michael Häupl: Sehr geehrte Frau
Gemeinderätin!
Sie tun da ein bisschen einen Eindruck verwischen, als
ob die Stadt Wien irgendwie verschämt an irgendwelchen unkeuschen Dingen
partizipiert.
Es geht um eine Spielautomatengebühr, die im Gesetz
eingeführt wurde, eigentlich in einer damals vermeintlich prohibitiven Höhe, wo
man versucht hat, das im Regelfall einigermaßen einzudämmen. Das war der Wunsch
nahezu aller, die hier gewesen sind. Ich würde mir eigentlich wünschen, dass
man diesen Betrag noch erhöht, um dabei auch die prohibitive Kraft entsprechend
zu erhöhen.
Aber ich kann mir bei Ihrem eigentlichen Anliegen,
das Sie haben, die Spielsuchtberatung, gar nicht vorstellen, dass es so etwas
bei uns nicht gibt. Ich schaue mir das noch einmal an. Aber es ist für mich
überhaupt keine Frage, sollte hier eine substanzielle Lücke sein, werden wir
diese selbstverständlich schließen. Das halte ich schon für sehr vernünftig.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Herr GR Kenesei, bitte.
GR Günter Kenesei
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Sehr geehrter Herr Bürgermeister!
Ich glaube, bei der Diskussion um Spielautomaten geht
es vor allem auch darum, Jugendschutzbestimmungen einzuhalten und Jugendliche
vom Automatenspiel fernzuhalten.
Daher meine konkrete Frage: Werden Sie sich als
Bürgermeister dafür einsetzen, dass vor allem im Umfeld von Schulen eine
Schwerpunktaktion zur Überprüfung der Kaffeehäuser und Gaststätten stattfindet,
ob dort Automaten aufgestellt sind?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte, Herr Bürgermeister.
Bgm Dr Michael Häupl: Herr Gemeinderat!
Ja, ich werde diesen Wunsch der Stadt Wien an die
Bundespolizeidirektion der Stadt Wien herantragen.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Herr GR Lasar, bitte.
GR David Lasar
(Klub der Wiener Freiheitlichen):
Sehr geehrter Herr Bürgermeister!
Eine Frage noch, oder vielleicht ist es jetzt mehr
ein Tipp, den ich Ihnen geben möchte. Waren Sie schon einmal im Donauplex im
22. Bezirk? (Bgm Dr Michael Häupl: War es das jetzt? Eine schwere
Frage! Kann ich bitte drei Antworten zur Auswahl haben?) Darf ich
weitermachen? (GR Christian Oxonitsch:
Das war die Frage! Es gibt nur eine!) Im 22. Bezirk im Donauplex gibt
es eine Spielhalle, die geschätzt zirka zwischen 60 und 80 Spielautomaten
betreibt und die keine Vergnügungssteuer bezahlt.
Können Sie mir sagen, warum das so ist? Und zweitens:
Welche Interessen stecken da dahinter, weil jeder andere müsste
1 400 EUR pro Gerät und pro Monat bezahlen?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte, Herr Bürgermeister.
Bgm Dr Michael Häupl: Herr Gemeinderat!
Nein, ich kann Ihnen diese Frage nicht beantworten.
Ich wusste bis zu dieser Sekunde gar nicht, dass die keine Vergnügungssteuer
bezahlt hat. Ich habe das nicht angenommen. Ich wusste, die heutige Fragestunde
lohnt sich. Für den Finanzstadtrat lohnt sie sich auf jeden Fall. Sie können
sicher sein, ich kann gar nicht so schnell telefonieren, wie er bereits
telefonieren wird, um nachzuschauen, wieso das dort nicht entsprechend der Fall
ist. (GR David Lasar: Ich hoffe, weil jeder andere bezahlt auch die Steuern!)
Heute Nachmittag wird schon jemand dort sein und sich das anschauen. (Beifall von GR Kurth-Bodo Blind.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Somit ist die 4. Anfrage beantwortet.
Wir kommen zur 5. Anfrage (FSP - 04599-2006/0001 - KGR/GM). Sie ist
von Frau GRin Dipl Ing Gretner an Herrn StR Schicker gerichtet. (Der Wiener Gemeinderat beschloss im Juni 2005 die
Verbindlichkeit des Wettbewerbsleitfadens für alle mehrheitlich in Besitz der
Stadt Wien befindlichen Unternehmen in Bezug auf die Sicherstellung der
architektonischen Qualität ihrer Bauvorhaben. Auf schriftliche Anfrage
bezüglich der Umsetzung dieses Beschlusses teilten Sie mir lapidar mit, zu
Ihrer Geschäftsgruppe gehöre kein ausgegliedertes Unternehmen der Stadt Wien.
Welche konkreten Schritte haben Sie, als für die Entwicklung des Stadtbildes
zuständiger Stadtrat, zur Umsetzung obigen Beschlusses unternommen?)
Ich bitte um Beantwortung.
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker: Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren!
Frau Gemeinderätin!
Wir haben damals diesen Wettbewerbsleitfaden im
Rahmen des Magistrats und mit Unterstützung von Externen erarbeitet, weil die
Situation, als ich Stadtrat wurde, doch so charakterisiert war, dass bis dahin
ein kleiner Kreis von Architekten in Wien gut wusste, wie mit Ausschreibungen,
mit Wettbewerben umzugehen ist und ein anderer Teil dies, vornehm formuliert,
nicht wusste, jedenfalls hier durchaus über die Medien nicht ganz von ungefähr
heftige Kritik geübt wurde.
Wir
haben dann diesen Wettbewerbsleitfaden so aufgestellt, dass er sowohl den
EU-Bedingungen als auch den Vorschriften der Republik Österreich und des Landes
Wien entspricht und gleichzeitig auch der Stadt und ihren Dienststellen die
entsprechende Richtschnur gibt, wie man bei Wettbewerben am besten vorgeht und
möglichst wenige Fehler gemacht werden - Klammer: - können. Die
unterschiedlichen Formen sind darin aufgezeigt
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