Gemeinderat,
13. Sitzung vom 25.10.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 11 von 80
darüber diskutieren, wie wir das entsprechend besser zusammen fassen könnten und wir sohin natürlich auch eine wesentlich bessere Kontrolle der Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen gewährleisten können. Das ist etwas, was ich mir sehr gut vorstellen kann und das wir auch tun sollten.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Herr GR Lasar, bitte.
GR David Lasar (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Bürgermeister!
Ich danke Ihnen einmal vorweg, dass Sie mich jetzt so
gelobt haben, dass ich als Experte aufscheine. Ich danke Ihnen. (Bgm Dr Michael Häupl: Es war mir ein
Vergnügen!) Aber ich nehme Ihr Angebot natürlich sehr gern in Anspruch und
ich hoffe, Sie werden in Zukunft hier gewisse Regelungen treffen.
Sie haben mir sehr viele Fragen, die ich Ihnen
eigentlich hier stellen wollte, schon beantwortet, muss ich sagen. Aber eine
kleine Frage werde ich Ihnen noch stellen. Da Sie nicht so ein Experte sind,
mache ich es auch ganz kurz. (GR Dr
Matthias Tschirf: Gott sei Dank!) Es wird nachher noch länger.
Es hat doch, vielleicht wissen Sie es nicht, dann
möchte ich es Ihnen erklären, diesen Spielebeirat gegeben. Ich sage deshalb,
gegeben, weil er in Wahrheit bis auf einmal, und das war am 15.9., bei der
konstituierenden Sitzung, nie getagt hat, soweit mir bekannt ist. In diesem
Beirat sind sehr honorige Leute gesessen, zum Beispiel auch der Herr
Landespolizeikommandant Horngacher, von dem man sich sehr viel erwartet hat,
vor allem, dass er in Sachen Glücksspiel ein bisschen Ordnung schafft. Aber,
bitte.
Folgende Frage: Es gibt ein so genanntes
Automatikspiel. Das bedeutet nichts anderes, als dass Sie einen Einsatz, über
den ich gar nicht sprechen möchte, wie hoch der ist, wählen können, auf eine
Automatiktaste drücken und eigentlich nach Hause gehen können, weil das Spiel
stundenlang oder so lange Sie eben Geld beim Banknotenleser vorrätig
hineingeschoben haben, läuft, bis das Geld sozusagen wieder weg ist. Werden Sie
hier sofort Maßnahmen setzen? Das ist meine Frage. Ich glaube, die war jetzt
nicht sehr hart.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte, Herr Bürgermeister.
Bgm Dr Michael Häupl: Herr Gemeinderat!
Sie haben Recht, ich bin wirklich kein Experte. Ich
bin gerade auf dem besten Weg, mit Ihrer Hilfe zu lernen (GR Dr Matthias Tschirf: Hoffentlich nicht!), weil ich kenne mich
da wirklich nicht aus. (GR
Heinz-Christian Strache: Aber verantwortlich für die Genehmigung sind Sie!) Abgesehen
davon wird es mir auch für die Zukunft verborgen bleiben, denn worin der Spaß
sein soll, wenn ich in einen Automaten Geld hineinschiebe, dann nach Hause
gehen kann und eigentlich nicht spielen kann, wird mir auf ewig verborgen
bleiben. Es soll alles so sein. (GR
Heinz-Christian Strache: Aber die Verantwortung ist schon da!)
Ich denke, dass man sehr wohl zum Beispiel über Dinge
reden sollte, auch über die Frage einer Nichtlimitierung des Einsatzes. So
gesehen habe ich schon gesagt, habe ich zwischengemurmelt, weil gerufen kann
man das nicht nennen, dass man zum Beispiel über die Einsatzhöhe sehr wohl
reden soll. Da bin ich für eine Limitierung, bei allem Respekt vor der
Eigenentscheidung des Einzelnen, aber das wäre zum Beispiel eine sehr wichtige
Geschichte.
Den Beirat, den Sie hier erwähnt haben, sollte man
aus meiner Sicht nicht schlechthin zu dem Kontrollorgan hochstilisieren. Das
sind allemal die Behörden. Dieser Beirat hat die Aufgabe, bei der Typisierung die
Fragen der Sicherheit entsprechend zu beurteilen. Das steht im Gesetz drinnen.
Sie waren damals noch nicht da, aber das ist hier festgelegt worden. Die zweite
Aufgabe, die er hat, ist, die Inhalte anzuschauen, ob es sich hier um
gewaltverherrlichende, pornografische oder ähnliche Dinge handelt. Diese zwei
Aufgaben hat er im Wesentlichen, aber er hat keine Kontrollaufgabe.
Er besteht aus lauter ehrenamtlichen Leuten, ohne
dass diese eine Geschäftsstelle haben. Das ist zum Beispiel auch so eine Sache,
wo ich mir denke, entweder macht man hier ein Kontrollorgan, das in der Tat in
der Lage ist, seine Aufgabe zu erfüllen, oder man lässt es überhaupt bleiben. (GR David Lasar: Aber das haben Sie
geschaffen!) Sie sind der Experte. Es ist doch heute die Technik von einem
solchen Automaten so kompliziert, dass ohnehin ein normaler Mensch, wie ich zum
Beispiel, das nicht im Entferntesten beurteilen kann, ob der jetzt sicher ist
oder nicht. (GR Heinz-Christian Strache: Aber dafür gibt es ja
Verantwortliche!) - Darüber rede ich ja gerade. Jetzt haben Sie mir leider
nicht zugehört. (GR Heinz-Christian
Strache: Wenn Sie sich nicht auskennen, kann ich nichts dafür!) Darüber
versuche ich gerade zu reden und versuche gerade, das Angebot der Diskussionen
über das Gesetz zu konkretisieren und meine, dass eben gerade diejenigen, die
verantwortlich sind und sich auskennen, wie die Behörden, zum Beispiel die
MA 36, als Amtssachverständige entsprechend herangezogen werden sollten
und man den Beirat nicht zu einem Kontrollorgan hochstilisieren sollte. Oder
man macht aus ihm eines. Zur Zeit ist er es zweifelsohne nicht.
Ich denke, es gibt eine Fülle von Aspekten, worüber
man da in einer neuen gesetzlichen Regelung dieses ganzen Bereichs diskutieren
kann. Was man sicher nicht diskutieren kann, sind jetzt bereits die Illegalen,
denn diese Illegalen gehören einfach aus dem Gesamtbild herausgenommen und
eliminiert. (GR Heinz-Christian Strache:
Das ist gut!) Alles andere sehe ich nicht als möglich, weil das würde totes
Recht bedeuten und würde nicht viel Sinn haben. Automaten eliminieren darf man
noch, ist ja nicht so schlimm.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Die
2. Zusatzfrage, Frau GRin Cammerlander, bitte.
GRin Heidemarie Cammerlander
(Grüner Klub im Rathaus): Sehr
geehrter Herr Bürgermeister!
Soviel ich weiß, gibt es in Wien
eine einzige Spielsuchtberatung. Diese Spielsuchtberatung bekommt von der Stadt
Wien genau null Euro Unterstützung. Andererseits verdient die Stadt Wien mit
dem so genannten
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