Gemeinderat,
12. Sitzung vom 05.10.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 77 von 83
10-gruppiges Kindertagesheim eigentlich sehr genau unseren Vorstellungen entspricht, wie eine solche neue Schule aussehen kann, wo dann auch eine ganztägige Möglichkeit besteht und wo es auch pädagogisch sinnvoll ist, Kindertagesheim und Schule in einem zu haben. Wir werden daher zustimmen.
Wir sind deswegen nicht mit auf den Antrag gegangen,
weil so eine hundertprozentige Übereinstimmung gibt es nicht, und wir sind auch
nicht sicher, dass wir alle Faktoren kennen, die damit im Zusammenhang stehen.
Es gibt da bei mir noch so einen kleinen Überrest an Zögern und Skepsis und ich
möchte auch sagen, warum: Wir haben ja immer noch nicht geklärt, und das müsste
im selben Durchgang geklärt werden, was jetzt mit der Schule in der
Kleistgasse/Kölblgasse eigentlich geschieht und ob dieser Antrag und die
jetzige Bebauungsvorlage heißen, dass die Kinder, die Schülerinnen und Schüler,
die derzeit die Kölblgasse besuchen, bis zum Ende dieser Schule in diesem
grauenhaften Haus bleiben. Also, ich kann das mir nicht vorstellen. Nachdem
bereits im Juni 2000 die Frau StRin Laska den Start der Planungs- und Bauvorbereitung
Arbeiten für die Generalsanierung dieser Schule angekündigt hat und mir dann im
März der Herr Bürgermeister, der Herr Landeshauptmann, gesagt hat, ja, er gebe
durchaus zu, diese Schule sei ein Schandfleck, gehe ich davon aus, dass die
Kinder, die dort jetzt sind, nicht darauf warten müssen, bis in einer
Phase II diese neue Schule errichtet wird. Es steht im Antrag nicht dabei,
wie lange das dauern wird und ich wäre sehr froh, wenn mir Herr GR Valentin das
sagen könnte, wann frühestens mit dem Bau dieser Schule begonnen werden kann,
aber ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass die Kinder in diesem
Schulhaus bleiben, das jetzt so ist, wie es ist.
Da muss etwas geschehen. Ich bringe daher einen
Antrag ein, einen Beschlussantrag zur sofortigen Abstimmung, der die
Generalsanierung der alten Schule Kleistgasse/Kölblgasse verlangt.
Jetzt weiß ich schon, Sie werden das ablehnen. Jetzt
füge ich aber etwas anderes hinzu: Es kann ja sein, dass man nicht etwas macht,
was man jetzt wirklich als Generalsanierung bezeichnen kann, dass man aber
sofortige Maßnahmen setzt, die zumindest verhindern, dass schon rein optisch
von außen diese Kinder in eine Schule gehen müssen, für die sie sich genieren
und für die sich die Eltern genieren, dass ihre Kinder in diese Schule gehen
müssen und so weiter und so fort.
Das heißt, ich wäre Ihnen auch sehr dankbar, Herr GR
Valentin, wenn Sie mir nicht nur sagen, wann frühestens mit einem Bau begonnen
werden kann, sondern wenn Sie uns auch jetzt gleich mitteilten, was mit der
alten Schule Kölblgasse/Kleistgasse geschieht, damit die Kinder dort auch
tatsächlich wirklich hingehen können, ohne dass wir uns hier im Gemeinderat in
Grund und Boden genieren müssen. Ich danke schön. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. Zum
Wort ist Herr GR Valentin gemeldet.
GR Erich Valentin (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrte Frau
Vorsitzende! Sehr geehrte Frau Berichterstatterin! Meine sehr geehrten Damen
und Herren!
Frau Kollegin Jerusalem hat vorher so richtig gesagt:
„Hundertprozentig glückselig machende Antworten oder Vorgangsweisen können wir
uns von Ihnen nicht erwarten.“ Ich darf das kontern, wahrscheinlich werden Sie
mit meinen Ausführungen auch nicht so hundertprozentig glücklich sein. Schauen
wir, vielleicht erreichen wir ein vernünftiges Mittelmaß, mit dem Sie leben
können.
Hätten wir zu Beginn der Diskussion Kollegen Tschirf
mit Kollegin Jerusalem zusammengebracht, dann hätten wir uns vielleicht einen
Teil der Debatte erspart. Kollege Tschirf hat richtigerweise festgestellt - ich
sage jetzt einmal, wahrscheinlich in einem retrospektiven, politischen,
intellektuellen Besitzstandsverteidigungsmodell, von wem die ursprünglichen
Wurzeln zu dieser Planung stammen, es stimmt, es ist das Projekt Foster, es
stammt aus der Zeit von Görg, es ist weiterentwickelt worden und es sind
Rahmenbedingungen verblieben. Und gerade bei diesen Rahmenbedingungen hat die
Kollegin Jerusalem angezweifelt, dass sie jetzt verändert werden.
Ganz das Gegenteil ist aber der Fall. Das, was Sie
uns von Ihrer Kollegin Gretner ausrichten haben lassen, stimmt in der Tat
nicht. Die Dichte und die Rahmenbedingungen, wann diese Dichte tatsächlich
erfüllt werden darf, nämlich wenn die Anbindung an ein hochleistungsfähiges
Massentransportmittel bei diesem Projekt existent ist, bleibt weiterhin
aufrecht.
Es gibt da zwei Perspektiven: Es gibt den
S-Bahn-Anschluss, der in den Planungen immer vertreten war, wo sich in der
letzten Zeit die Bundesbahn und der Bund in der Bestätigung etwas
zurückgehalten haben. Man wird sehen, ob die Haltestelle Blamauergasse
tatsächlich existent ist. Jedenfalls, in den Planungen ist sie drinnen, und es
ist die Anlenkung der U2 klarerweise vorgesehen. Grundsätzliche Bedingung ist,
dass die Kubatur, die Ausmaße dieses Projektes, auch richtigerweise mit einer
zeitgemäßen, den Ansprüchen einer derartigen Quartiersentwicklung berechtigten,
Anbindung an ein öffentliches Personennahverkehrsmittel schienengebunden
erfolgen kann.
Das ist das eine, was ich Ihnen vorweg einmal
bestätigen kann, dass Ihre Ängste unberechtigt sind und dass dies weiterhin
massiver Bestandteil des Projektes ist. Und ich darf hinweisen, dass hier heute
die generelle Flächenwidmung beschlossen wird, aber erst für den ersten
Bauplatz, sozusagen die Bebauungsrichtlinien. Das heißt, wir haben hier ein
etappenweises Vorgehen, ohne das Gesamtmodell und ohne das Gesamtprojekt aus
dem Auge zu verlieren.
Das Zweite, was sie gesagt haben,
ist richtig. Für die Schule, die jetzt vorgesehen ist - immerhin wird hier der
Schulstandort massiv erhöht und auch das Kindertagesheim massiv vergrößert. Es
ist jetzt von einem zehngruppigen Kindertagesheim die Rede, in der
ursprünglichen Planungen waren es fünf. Und es ist jetzt von 16 Klassen
Schulstandort die Rede, im
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular