Gemeinderat,
12. Sitzung vom 05.10.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 78 von 83
ursprünglichen Projekt waren es 10 Klassen.
Dass ein derartiges Projekt wesentlich mehr Platz
benötigt, ist auch richtig. Und der Schulstandort Kleistgasse ist von Ihnen,
wenn sie die Zeit vor dem Sommer beschrieben haben, sicherlich richtig. Es ist
sicherlich kein Aushängeschild einer Wiener Schule, man muss aber sagen, dass
in den Sommermonaten Sanierungsmaßnahmen stattgefunden haben und Sie waren
vorhin auch Zeuge einer Beschlussfassung, dass für den Schulstandort
Kleistgasse Budgetmittel freigemacht worden sind.
Ich kann ihre Wahrnehmungen, kombiniert mit meinen
Wahrnehmungen, dahin gehend zu einem Resultat zusammenführen: Ja, der
Schulstandort Kleistgasse wird, solange er benötigt wird, in einen vernünftigen
Zustand gebracht werden. Und dieser Prozess schreitet voran, sodass, bis der
Neuzustand zur Verfügung steht, die Schüler dort nicht in einem, Sie haben
gesagt, einem Loch, ich würde eher sagen, in einem suboptimalen Gebäude
beherbergt werden.
Zum Zweiten: Es ist sinnvoll, denk ich mir, wenn wir
jetzt, der ersten Logik der ersten Berichterstattung meinerseits folgend,
sagen: Okay, es gibt neue Erfordernisse. Wenn ich den Schulstandort Kleistgasse
oder zumindest einen Teil des Einzugsgebietes mit dem der neu entstehenden
Wohnungen im ersten Bauteil dieses großen Projekts zusammenlege, komme ich eben
auf die 16 Schulklassen, auf die 10 Kindertagesheim-Gruppen.
Diese sollen - und auch da kann ich Sie beruhigen -
zeitgerecht gebaut werden. Das heißt, es ist geplant, dass zwischen der ersten
Widmungsphase, die wir heute hier beschließen, wo wir statt des Schulstandortes
richtigerweise Wohnungen widmen, eine Zwischenwidmung eingeschoben wird, die
ausschließlich den Schulstandort betreffen wird. Diese Widmungsvorarbeiten sind
bereits im Laufen und es ist damit zu rechnen, dass innerhalb eines Jahres
diese Widmung über die Bühne gehen kann. Sohin wird dann tatsächlich
zeitgerecht die Widmung da sein, um dann zeitgerecht auch den Schulneubau
baulich über die Bühne zu bringen.
Sie sehen, meine Damen und Herren, neben dem, wie ich
hoffe, ziemlich unwidersprochenen Flächenwidmungsakt, der ein zentrales Gebiet
der Planung, eine Visitenkarte der Stadt, betrifft und dem Abänderungsantrag,
der in Wirklichkeit zeigt, dass die Schulverwaltung unserer Stadt eine sehr
flexible ist und sich den neuen Anforderungen stellt und sich schnell, rasch
und in einer sehr, sehr sinnvollen Art und Weise anpassen kann, möchte ich in
der Tat den Antrag einbringen, der von Kollegen Mahdalik und mir gestellt ist,
der das von mir vorhin geschilderte Procedere, nämlich die Umwidmung des
Schulstandortes in Wohnungen und der daraus folgend, die weitere Vorgangsweise,
wie ich sie zitiert habe, frei macht, sodass in der nächsten Zeit, in möglichst
schneller Abfolge der Termine, die zusätzliche Widmung eines Schulstandortes
dann tatsächlich erfolgen kann.
Ich darf Sie bitten, beide Gegenstände der
Beschlusslage heute mit ihrer Zustimmung zu bedenken. Zum einen den
Flächenwidmungsakt und zum anderen das Freimachen für einen tollen Schulstandort,
der den Bedürfnissen der dort lebenden Familien mit ihren Kindern Rechnung
trägt. Danke. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Zum Wort gemeldet hat
sich Herr GR Dr Tschirf. Ich erteile es ihm. Stimmt das, dass das eine
richtige Wortmeldung war? (GR Dr Matthias Tschirf: Das ist eine richtige
Wortmeldung.) Dann haben Sie 20 Minuten Redezeit.
GR Dr Matthias Tschirf
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Ja, die ÖVP bedauert, dass auf dem Rücken der Schülerinnen und Schüler hier der
Bezirksvorsteher des 3. Bezirks, Hohenberger, und die Bezirksvertretung
von der SPÖ desavouiert werden, und daher können wir diesem Abänderungsantrag
nicht zustimmen.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Herr StR Schicker
hat sich gemeldet. Ich erteile dir das Wort.
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker: Lieber Herr
Klubvorsitzender!
Ich freue mich, dass du dir Sorgen machst über
unseren Bezirksvorsteher. Ich gehe davon aus, dass du dir mehr Sorgen machst
über die Information, die vielleicht deine Fraktion erhalten hat. Die
Information, die deine Fraktion erhalten hat, ist genau dieselbe, die alle
anderen Fraktionen bekommen haben.
Hier geht es darum, dass die Schulverwaltung der
Stadt Wien eine Lösung, für die Situierung und Gestaltung von Schulen, gefunden
hat, die wir bereits an einem Schulstandort im 10. Bezirk in dieser Form
verwirklichen. Die Verwirklichung dieser neuen Form - und die Kollegin
Jerusalem hat das vorhin ja durchaus richtig dargestellt, in diesem konkreten
Bereich richtig dargestellt - ist wesentlich flexibler und wesentlich besser
geeignet, den Vorstellungen über modernes Schulwesen wie wir sie haben,
entgegenzukommen. (Zu StRin Mag Katharina
Cortolezis-Schlager.) Frau Stadträtin, Sie lachen. Ich weiß, dass das nicht
Ihre Vorstellungen sind, dass sich die Vorstellungen über das Schulwesen
wesentlich unterscheiden und ich bin sehr froh darüber, (StRin Mag Katharina
Cortolezis-Schlager: Wir haben ein Konzept!) und ich bin sehr froh darüber, dass sich diese Konzepte unterscheiden,
denn da zeigt sich, wie konservativ und wie wenig fortschrittlich, wie
wenig bildungsorientiert ihr Ansatz nämlich ist. (Beifall bei der SPÖ.)
Wir haben am Standort der früheren Aspangbahn-Gründe
die Situation, dass dort für einen anderen Schultyp ein Grundstück reserviert
war, und dieses Grundstück hätte den Möglichkeiten der neuen Schulformen nicht
ordentlich Rechnung getragen. Dem entgegenzukommen und nicht jetzt eine Schule
zu widmen, von der man weiß, dass sie in dieser Form nicht kommt, ist Aufgabe
des Abänderungsantrages. Und genau das ist die Vorgangsweise, die hier gewählt
wird.
Lassen Sie mich abschließend auch
noch ein paar Worte dazu sagen, was Mathias Tschirf zu den hervorragenden
Leistungen von Lord Norman Foster mit seiner Planung gemeint hat. Nun, hätten
wir das eins zu eins umgesetzt, so hätten wir die Physik außer Kraft setzen
müssen, denn Norman Foster hat dort auf der schrägen
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