Gemeinderat,
12. Sitzung vom 05.10.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 51 von 83
wird, gibt es nicht. Schauen Sie sich die
Veranstaltungen an! Es wurde heute schon gesagt, es kommt niemand hin, weil es
nach außen hin ein sinnloser Verein für die Auswirkungen für den Bezirk ist, sondern
doch nur für diejenigen, die dort etwas abkassieren und, das stimmt schon, die
teilweisen Versuche einer grünen Kaderschmiede. Wähler oder Mitglieder kriegen
Sie dadurch nicht, aber Sie können Ihren eigenen Leuten zujubeln. Das stimmt.
Das ist aber das Einzige, was bei der ganzen Geschichte herausschaut. Das
allein ist schon ein Grund, nicht dafür zu sein. Von Bürgerbeteiligung, wie
gesagt, keine Rede, meine Damen und Herren! (Beifall
bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm:
Wortmeldung liegt mir keine mehr vor. Der Herr Berichterstatter hat das
Schlusswort.
Berichterstatter GR Franz Ekkamp: Herr Vorsitzender!
Meine sehr verehrten Damen und Herren!
Vielleicht zwei kurze Anmerkungen. Ich will es nicht
allzu lange machen. Es ist, glaube ich, unbestritten, dass die Mehrheit der
Mitglieder dieses Hauses doch für die Bürgerbeteiligung ist, denn die ist nicht
nur wichtig und zeitgemäß für unsere Stadt und für unser Land.
Wenn ich einige Wortmeldungen gehört habe, wo es um
die grüne Kaderschmiede geht, ist das für mich als Berichterstatter eine sehr
dünne Begründung. Wichtiger wäre es, wenn weniger Leute dort sind, sich selbst
bei der Nase zu nehmen und aktiv daran teilzunehmen.
Das gilt auch für eine Bewertung. Der Kollege
Lindenmayr hat das deutlich aufgezählt, die vielfältigsten Projekte, die die
Lokale Agenda 21 laufen oder bereits abgeschlossen hat. Dass dort, aus
Sicht einer Fraktion dieses Hauses, heiße Luft herauskommt, sollte man, denke
ich, nicht auf Grund einer parteipolitischen Brille so bewerten, sondern eine
Gesamtbewertung durchführen. Da kommt sehr wohl etwas Positives heraus. Aber wenn
es einem zu wenig ist, so wird niemand daran gehindert, sich dort einzubringen,
nicht nur mit der Anteilnahme einzubringen, dass man dort sitzt und vielleicht
irgendetwas trinkt, wie es auch gesagt wurde, sondern mit Ideen oder
irgendeiner Problemstellung, die geändert gehört.
Ich denke, summa summarum, das zeigen auch auf der
Homepage die 17 000 Einträge oder Besuche jeden Monat, dass es sehr
wesentlich ist, dass man diese Projekte weiterführt. Daher ersuche ich um
Zustimmung.
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Ein
Antrag zum Geschäftsstück liegt mir nicht vor. Ich komme daher zur Abstimmung
des Geschäftsstücks.
Wer dafür ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der
Hand. - Ich stelle die Zustimmung bei ÖVP, SPÖ und GRÜNEN fest. Damit ist der
Antrag mehrstimmig angenommen.
Wir kommen nun zur Postnummer 79 der
Tagesordnung. Sie betrifft eine Zuweisung an die Bezirke für die
Gebäudesicherheitsüberprüfungen und für die Montage- und Sicherheitstechnik der
allgemeinbildenden Pflichtschulen.
Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR Mag Reindl,
die Verhandlung einzuleiten. - Wo ist er? (GR
Christian Oxonitsch: Berichterstatterwechsel, bitte!) Herr GR Oxonitsch
springt ein und macht den
Berichterstatter.
Berichterstatter GR
Christian Oxonitsch: Herr
Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Ich bitte um Zustimmung zu
dieser Postnummer.
Vorsitzender GR Dr
Wolfgang Ulm: Ich kann somit die Debatte eröffnen. Zum Wort
gemeldet ist Herr GR Dr Madejski. - Bitte schön.
GR Dr Herbert Madejski (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr
Berichterstatter! Sehr geehrter Herr Finanzstadtrat, Herr Vizebürgermeister und
Meidlinger Mandatar! Meine Damen und Herren!
In diesem Akt zeigt sich
wieder einmal, dass die Stadt Wien ihren Aufgaben in den letzten, ich würde
einmal sagen, 20 bis 25 Jahren, was die Sanierung von Pflichtschulen
betrifft, sicherlich nicht optimal nachgekommen ist. Sonst wäre es nicht
möglich, dass in Wien derartige Missstände, vor allem am baulichen Sektor,
aufgetreten sind. Aber nicht nur am baulichen Sektor, sondern man könnte das
bis zu den Schulmöbeln, bis zur Toilette, bis zur Heizung und so weiter
verfolgen. Das ist der eine Punkt.
Die Stadt Wien hat sich
hier allerdings im Zuge der Dezentralisierungsdebatte und im Zuge der
Bezirksbudgets von ihren Aufgaben fast überhaupt verabschiedet und hat gesagt,
das Ganze geben wir den Bezirken, die werden das schon lösen. Das ging
einige Jahre halbwegs gut, weil die Stadt Wien noch im Jahre 2002
27,6 Millionen EUR aus dem Zentralbudget für die Sanierung von
Schulen bereitgestellt hat. Aber in Wirklichkeit, wenn man sich das Fallwerk
anschaut, und das will ich ganz kurz hier vorlegen, hat sich die Stadt Wien aus
der Sanierung der Pflichtschulen verabschiedet. Denn das, was wir heute
beschließen, diese 2,507 Millionen EUR sind nichts anderes, als dass
man einmal eine statische Prüfung bei den Gebäuden durchführt. Da geht es noch
gar nicht um Lösungen. Da geht es noch nicht um Sanierungen. Da geht es darum, einmal
zu untersuchen, was noch hält, wo man es den Kindern und den Lehrern noch
zutrauen kann - zu dick darf man nicht sein, weil sonst fällt man durch die
Mauer -, ob man es sich zutrauen kann, das noch ein Jahr lang zu lassen und in
welchen Schulen der Direktor und die Schüler schon durchfallen. Dort werden wir
nächstes Jahr etwas tun.
Meine Damen und Herren, ich möchte
Ihnen das jetzt einmal in Zahlen dokumentieren. Die Zuweisung an die Bezirke
für die Generalsanierung in Pflichtschulen war 2002, Herr Stadtrat,
27,6 Millionen EUR, im Jahre 2005 7,7 Millionen EUR,
also um 20 Millionen EUR - eine unglaubliche Zahl - weniger und im
Budget 2006 - ich bin gespannt, ob wir das alles erreichen -
5,9 Millionen EUR. Das heißt, in Wirklichkeit eine Kürzung um 21,7 Millionen EUR,
statt den Bezirken mehr Geld zu geben, damit sie ihrem
Dezentralisierungsauftrag nachkommen können. Dazu gehören einmal im wichtigsten
Bereich die Pflichtschulen, gar keine Frage. Vor allem in Meidling haben wir
sehr viele. Herr Stadtrat, Sie wissen das, Sie
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