Gemeinderat,
12. Sitzung vom 05.10.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 47 von 83
Poststücke bitten. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Wir kommen jetzt zur Abstimmung über die einzelnen
Poststücke.
Wer von den Damen und Herren für die
Postnummer 6 ist, bitte um ein Zeichen der Zustimmung. - Das ist
mehrheitlich, gegen die Stimmen der Freiheitlichen, beschlossen.
Bei der Postnummer 6 wurden zwei Beschlussanträge
eingebracht.
Der Beschlussantrag der Freiheitlichen, betreffend
Förderung ehrenamtlicher Tätigkeit im Bereich der Vereine zur Beratung und
Betreuung von Zuwanderern und Asylwerbern.
Wer dafür ist, bitte um ein Zeichen. - Hat nicht die
notwendige Mehrheit gefunden, gegen SPÖ und GRÜNE.
Der zweite Antrag zur Postnummer 6 ist von den GRÜNEN
eingebracht, betreffend Förderung der Integrationsarbeit für "Asyl in
Not". Auch hier ist die sofortige Abstimmung beantragt.
Wer dafür ist, bitte um ein Zeichen. - Hat nicht die
notwendige Mehrheit gefunden.
Wir kommen zur Postnummer 7.
Wer dafür ist, bitte um ein Zeichen der Zustimmung. -
Gleiches Abstimmungsverhalten, gegen die Freiheitlichen.
Postnummer 8. - Mehrstimmig gegen die
Freiheitlichen.
Postnummer 9. - Gleiches Abstimmungsergebnis,
mehrheitlich, gegen die Freiheitlichen.
Postnummer 10. - Mehrheitlich, gegen die
Freiheitlichen.
Postnummer 12. - Ebenfalls gleiches
Abstimmungsergebnis.
Schließlich Postnummer 13. - Ebenfalls
mehrheitlich, gegen die Freiheitlichen.
Es gelangt die Postnummer 78 der Tagesordnung
zur Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an den Verein
Lokale Agenda 21.
Der Berichterstatter, Herr GR Ekkamp, wird einleiten.
- Bitte schön.
Berichterstatter GR Franz Ekkamp: Herr Vorsitzender! Geschätzte Damen und Herren!
Ich ersuche um Zustimmung.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum Wort gemeldet ist Herr GR Mahdalik. - Bitte.
GR Anton Mahdalik (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Werter Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Sehr
geehrte Damen und Herren!
Wir werden dieses Poststück ablehnen, was aber nicht
gleichzeitig heißt, dass wir die Lokale Agenda in allen Bezirken auf
Bezirksebene bei dortigen Abstimmungen auch überall ablehnen. Hier, in diesem
Fall, werden wir das aber tun.
Ich werde Ihnen erklären, warum wir das tun. Es gibt
zwei Hauptgründe dafür. Der erste ist, dass sehr viele Agenda-Gruppen in diesen
Bezirken ihren eigentlichen Sinn und Zweck schon lange nicht mehr erfüllen,
nämlich jenen der Bürgereinbindung. Sie erfüllen ganz im Gegenteil, ich möchte
vor allem den 22. Bezirk ansprechen, einen Zweck, sie bilden grünen
Nachwuchs auf Steuerzahlerkosten aus. (GR
Dipl Ing Martin Margulies: Echt?)
Soll ich Ihnen erklären, wie ich darauf komme? Zum
Ersten habe ich es mir immer schon gedacht, wenn ich mir die Agenda-Leute
angesehen habe. Zum Zweiten, nachdem mehrmals, auch aus der roten Reichshälfte
Beschwerden über die Agenda-Arbeit gekommen sind, habe ich gesagt:
„Entschuldigung, was regt ihr euch denn auf? Dort sitzen eure Leute
drinnen." Darauf ist mir geantwortet worden: „Nein, das sind lauter
GRÜNE." Es werden nicht durchwegs GRÜNE sein (GR Dipl Ing Martin Margulies: Das meinen Sie ernst? Das glauben
Sie wirklich?), aber da muss ich sagen, da waren die Roten auch schon
einmal geschickter, weil, wenn früher die Roten Organisationsformen wie ein
Regionalmanagement und dergleichen gebildet haben, personell beschickt haben,
finanziell ausgestattet haben, haben sie zumindest gescheiterweise darauf
geschaut - das würde ich wahrscheinlich auch so machen -, dass großteils Rote
drinnen sitzen, zwar keine offiziellen, aber doch Vertrauensleute. Diese
Routine dürfte in den letzten Jahren ein bisschen nachgelassen haben, sodass
heute in einigen Bezirken hauptsächlich grüne Aktivisten in der Agenda sitzen.
Dementsprechend sind dort auch die
Themen. Ich möchte wieder den 22. Bezirk als Beispiel anführen. Ich bin
dort einige Jahre als Klubobmann in der Steuerungsgruppe gesessen und habe
diese Steuerungsgruppe nie besucht, und zwar aus einem Grund. (GR Ernst Nevrivy: Niemals!) Niemals!
Aus gutem Grund. (GR Christian Oxonitsch:
Sonst heißt es, Sie wären ein Grüner!) In der Diskussion ist damals der
ehemalige Geschäftsführer des Donauzentrums, der auch dort, in der
Steuerungsgruppe der Agenda (GR Ernst
Nevrivy: Das war kein Grüner!), gesessen ist, zu mir gekommen und hat
gesagt, er würde es begrüßen, wenn sich die FPÖ in die Agenda einschaltet, es
solle etwas Überparteiliches sein und es würde ihn persönlich sehr freuen, wenn
wir die Agenda besuchen, beschicken und mitarbeiten würden. Ich habe ihm darauf
gesagt, ich werde schauen. Ich habe dann nicht geschaut, denn ich habe gleichzeitig
gesagt: „Passen sie auf, Herr Portisch, worüber in der Agenda gesprochen werden
wird! Die Hauptthemen werden sein, ob der Radständer drei Meter weiter vorne
oder drei Meter weiter hinten aufgebaut wird." Das habe ich als Beispiel
gesagt, vielleicht ein bisschen überzeichnet. Ich habe dann drei Monate lang
die Steuerungsgruppe nicht besucht und habe ihn schließlich anlässlich einer
Veranstaltung wieder getroffen. Er ist fuchsteufelswild zu mir gekommen, aber
nicht, weil ich die Steuerungsgruppe nicht besucht habe, sondern er hat bei der
letzten Agenda-Sitzung gesagt: „Entweder ändern sich bald die Themen und wir
diskutieren nicht darüber, ob der Radständer drei Meter weiter vorne oder drei
Meter weiter hinten aufgestellt wird oder ich verlasse diese Agenda auf der
Stelle!" Es hat sich bewahrheitet, dass dort, zumindest bei uns im Bezirk,
über die Orchideenthemen gesprochen wird, wo sich grüne Aktivisten mit
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