Gemeinderat,
12. Sitzung vom 05.10.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 48 von 83
ein paar wirklich engagierten Bürgern streiten, wo
jetzt der Radständer aufgestellt wird, aber eine wirkliche Bürgereinbindung
findet leider seit Jahren nicht mehr statt. Daher lehnen wir im 22. Bezirk
dieses Geschäftsstück heute ab, meine Damen und Herren! (Beifall bei der
FPÖ.)
Ein aktuelleres Beispiel noch, es hat vor dem Sommer
die Veranstaltungsreihe "Begegnungen", oder so ähnlich hat sie
geheißen, im 22. Bezirk gegeben. Dort wurden in den verschiedenen
Ortsteilen jeweils zwei Politiker verschiedener Fraktionen und interessierte
Bürger eingeladen. Dort wurde über Probleme und Themen, die den jeweiligen
Ortsteil betreffen, gesprochen. Von uns war die Klubobfrau Angela Schütz zu
einer Veranstaltung in der Pfarre in Süßenbrunn eingeladen. Dort waren
insgesamt zehn Hanseln, muss ich sagen, anwesend, vier davon Freiheitliche.
Dann waren ein paar Pfarrer, zwei von der Agenda, zwei Bürger und vielleicht
zwei rote Unterstützer auch dabei. Es waren gezählte zwei Bürger von Süßenbrunn
dort, zehn Leute insgesamt. So hat das auch bei den anderen Veranstaltungen
ausgeschaut. Zehn bis 15 Menschen waren anwesend und haben ein
vorbereitetes Buffet und etwas zu trinken vorgefunden. Es war alles recht
angenehm für einen lauen Sommernachmittag. Herausgekommen ist dabei nichts. Es
kann auch nichts dabei herauskommen, wenn die Bürgerbeteiligung nicht gelebt
wird, wenn die Leute, selbst die Leute in Süßenbrunn, nicht genügend informiert
werden.
Es gibt das Team Süßenbrunn, das sind übrigens auch
GRÜNE. Die haben daran nicht mehr teilgenommen, weil es sie nicht mehr
interessiert, weil sie auch wissen, bei der Agenda kommt nichts heraus. Die ist
speziell im 22. Bezirk einfach zum Krenreiben, meine Damen und Herren! (GR
Karl Dampier: Sag gleich dazu, dass sich beim Themenbereich Flächenwidmung die
GRÜNEN und die SPÖ dort einig sind!)
Wenn du mir jetzt sagst, welche Flächenwidmung. Die
Badeseen betreffend, wahrscheinlich. Ich
möchte jedoch in dem Zusammenhang eine andere Flächenwidmung ansprechen, weil
das zeigt, wie die GRÜNEN vordergründig für die Bürgereinbindung sind, aber
eigentlich nur Parteipolitik im Sinn haben. Es dreht sich um die Donau City, wo
ein Plandokument in Bearbeitung beziehungsweise, glaube ich, schon in der
öffentlichen Auflage - das weiß ich jetzt nicht genau - ist, wo sich wirklich
sehr viel tun wird, wo viele neue Hochhäuser hinkommen werden, wo massive
zusätzliche Bebauung stattfinden wird und wo sich natürlich die Bürger auf der
Platte, die dort seit Jahren wohnen und sich noch immer mit ungelösten
Problemen wie der Fallwindproblematik herumschlagen, natürlich Sorgen machen,
dass sich die Lebensqualität weiter verschlechtert und sie Information wollen.
Wir haben Kontakt mit den Bürgern aufgenommen. Die Bürger haben wahrscheinlich
auch mit anderen Parteien Kontakt aufgenommen und haben gesagt, sie werden eine
Bürgerversammlung auf Bezirksebene beantragen. Wir haben im 22. Bezirk
60 Mandatare in der Bezirksvertretung. Ein Fünftel der Stimmen ist
notwendig, damit der Bezirksvorsteher diese Bürgerversammlung einberufen muss. (GR Harry Kopietz: Können tut er es immer!) Können
tut er es immer. Wir haben zehn Mandatare im 22. Bezirk und brauchten noch
zwei Unterschriften. Es ist am Anfang hervorragend gelaufen, einer von den
Schwarzen hat uns zugesagt, er unterschreibt, und die ehemalige Grünklubobfrau
Monika Bevilaqua hat das auch zugesagt. Dann sind beide umgefallen, was uns bei
den Schwarzen nicht verwundert hat, aber die Monika Bevilaqua hat eigentlich,
wie ich sie kennen gelernt habe, in den letzen Jahren immer Wort gehalten. Wenn
man aber weiß, wie es im 22. Bezirk in der Bezirksgruppe der GRÜNEN
zugeht, war es dann auch keine besondere Überraschung, dass sie ihre
Unterschrift nicht leisten durfte, sodass keine Bürgerversammlung einberufen
wurde.
Noch etwas steckt hinter der ganzen Sache, weil am
10. Oktober findet eine Informationsveranstaltung der Donaustädter GRÜNEN
oder der Wiener GRÜNEN auf der Platte in der Donau City statt. Da sind die
Bürger natürlich eingeladen. Es sind zwar keine Experten, einer von der WED, da
steht dabei: Eingeladen ist, so wie angefragt. - Der wird wahrscheinlich nicht
kommen. - Wer sitzt sonst am Podium? Maresch, Gretner, Hauk. Es sitzen vier
GRÜNE am Podium (GR Dipl Ing Martin
Margulies: Unglaublich!) und machen dort Parteipolitik. Es sitzt kein
einziger Vertreter vom Magistrat dort. Es sitzt keiner von der Flächenwidmung
dort, keiner von der Stadtplanung, der wirklich kompetent Auskunft geben
könnte. Das verstehen die Wiener und Donaustädter GRÜNEN unter
Bürgereinbindung, unter einer Bürgerversammlung! Das sind alles hohle Phrasen
und das lehnen wir vehement ab, meine Damen und Herren! (Beifall bei der FPÖ. - GRin Mag Alev Korun: Sie sind so voll, dass sie
übergehen!) .
Zusammenfassend, die Freiheitlichen sind, wie gesagt,
nicht immer und überall gegen die Agenda, nur dort, wo sie den rechten Weg
verlassen hat und den eigentlichen Sinn schon lange nicht mehr erfüllt. Dort
sagen wir Nein zu zusätzlichen Steuermitteln. Die GRÜNEN bekommen
Parteiförderung, Klubförderung, da haben sie genug Geld zur Verfügung, um ihren
Nachwuchs zu pflegen und auszubilden (GRin
Claudia Smolik: Füttern haben Sie vergessen!), damit er dann später im
Bacherpark oder sonstwo den Wanderzirkus mit Zelten, Punsch und Gulaschsuppe
von der Ursula Stenzel bilden kann. (GR
Dipl Ing Martin Margulies: Das ist aber keine GRÜNE! Das geht zu weit!) Wir
sagen Nein zu weiteren Steuermitteln für die Agenda hier im Rathaus, Nein zu
weiteren Förderung von Grünaktivisten auf Steuerzahlerkosten! - Danke. (Beifall
bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Dr
Wolfgang Ulm: Herr Mag
Gerstl, bitte.
GR Mag Wolfgang Gerstl (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Ich mache es ein bisschen kürzer. Es geht in dieser
Sache um ein österreichweites Anliegen und daher nicht nur um eine Angelegenheit
der Donaustadt.
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