Gemeinderat,
12. Sitzung vom 05.10.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 42 von 83
Planungsagenden, Verkehrszeichen und Bodenmarkierungen dezentralisiert wurden, in fünf Gruppen. Grund hierfür war die hohe fachliche Spezifikation bei der Planung und Errichtung der VLSA in Wien. Die Umorganisation der MA 46 wurde von der damaligen Magistratsdirektion, Dr Nussgruber, kontrolliert und endabgenommen. In keinem der Gespräche wurde von der vorgesetzten Dienststelle eine Ausgliederung der Agenden Verkehrslichtsignalanlagen gefordert."
Wer wirklich Interesse daran hat, das werden wir in
den nächsten Jahren sehen. Wir bleiben am Ball - in diesem Fall wirklich - und
werden dem Akt wegen dieses einen Grundes und wegen eines anderen, den Kollege
Herzog erläutern wird, ablehnen. (Beifall
bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum
Wort gemeldet ist Herr Klubobmann Dr Tschirf. Ich erteile es ihm.
Nur so nebenbei gesagt: "Abschließend"
klingt besser als "zum Abschied", Kollege Madejski. Ich hoffe, das
war nicht ein Freud’scher Versprecher!
Bitte, Herr Klubobmann Tschirf.
GR Dr Matthias Tschirf (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Meine
sehr geehrten Damen und Herren!
Die vorliegende Änderung der Geschäftseinteilung ist
unstrukturiert, falsch und teuer. Aber das passt in ein System hinein, in dem
man sich mit Fragen der Geschäftseinteilung nicht strukturiert auseinander
setzt. Wir fordern seit Jahren Diskussionen über eine Verfassungsreform, über
eine Modernisierung der Struktur dieser Stadt. Wir stellen fest, dass es, seit
die ÖVP im Jahr 2001 aus der Regierung ausgeschieden ist, keinerlei Reformen
mehr hinsichtlich der Demokratie in dieser Stadt gegeben hat. Damals
beispielsweise ist im Bereich von Untersuchungsausschüssen, im Bereich der
Möglichkeit, den Rechnungshof einzuschalten und so weiter, einiges geschehen.
Seither herrscht Stillstand.
Dieser Stillstand ist auch festzustellen, was die
Verwaltungsstrukturen betrifft. Der damalige Vizebürgermeister Bernhard Görg
war es, der einen Prozess einer Verwaltungsreform beziehungsweise
diesbezügliche Untersuchungen eingeleitet hat, nur: Mit seinem Ausscheiden aus
der Stadtregierung hat die SPÖ aufgehört, sich selbst zu hinterfragen, obwohl
das dringend notwendig wäre.
Wir sind der Ansicht, dass Diskussionsprozesse, die
in der Vergangenheit stattgefunden haben, etwa betreffend die Frage: Wie soll die
Stadtverfassung dieser Stadt aussehen?, dringendst wieder aufgenommen werden
sollen. Das beginnt bei der Struktur, in der etwa dem Bürgermeister die
Stellung eines Quasi-Monarchen zukommt - das ist so nachzulesen bei
Staatsrechtlern wie Manfried Welan, der hier von einer
Bürgermeistermonarchenverfassung spricht. Wir glauben, dass hier im
21. Jahrhundert tatsächlich demokratische Strukturen eingeführt werden
sollten und dass auch der Bürgermeister ein Bürgermeister des Arbeitens sein
sollte, und nicht ein Monarch. (Beifall
bei der ÖVP.)
Eine Änderung der Geschäftseinteilung sollte in
Richtung Zukunftsorientierung, in Richtung mehr Schlagkraft, in Richtung mehr
Schlüssigkeit gehen. Das können wir überhaupt nicht feststellen. Bei der
Ressorteinteilung handelte es sich nur um ein Fortschreiben von Strukturen, um
ein Ausgleichen von SPÖ-internen Parteistrukturen: Da muss es an die eine
Bezirksparteiorganisation gehen und dann an die andere
Bezirksparteiorganisation, da geht das in den einen Clan oder in den anderen.
Aber das sind nicht jene rationalen Kriterien, die heute notwendig wären, damit
eine Millionenstadt wie Wien ordentlich regiert wird.
Wir können daher das alles nur ablehnen und die
Wiener SPÖ – die sich jetzt sechseinhalb Jahre lang darauf ausgeruht hat, immer
vom bösen Bund zu sprechen – nur auffordern: SPÖ Wien, fangt an, endlich für
diese Stadt und für die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt zu arbeiten! (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum
Wort gemeldet ist Herr GR Dr Stürzenbecher. Ich erteile es ihm.
GR Dr Kurt Stürzenbecher
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte
Damen und Herren!
Ich bin immer wieder erstaunt, wie so trockene
Materien – und als trocken hat sie auch Kollege Madejski bezeichnet - doch so
viel Phantasie hervorrufen können. Es ist ja wirklich erstaunlich, wie man im
Zusammenhang mit Dingen, die doch im Wesentlichen technisch-juristische Fragen
betreffen, natürlich verbunden mit Synergieeffekten - und es ist doch besser,
wenn man eine Geschäftseinteilung modernisiert -, Fragen, bei denen es aber
doch primär um technische Angelegenheiten geht, dann derartige inhaltliche
Ausführungen wie Kollege Madejski vorbringen kann. Also eine gewisse Phantasie
ist vorhanden, aber mit der Sache selbst, Herr Kollege, hat das nichts zu tun.
- Das wollte ich einleitend sagen.
Zum Kollegen Tschirf möchte ich Folgendes sagen: Über
verfassungsrechtliche Fragen des Landes Wien, der Stadt Wien kann man auch
intensiv diskutieren, aber das muss auch nicht unbedingt anhand dieser
Geschäftseinteilungsänderung erfolgen.
Ich möchte nur eines richtig stellen: Die Sachen mit
den Untersuchungskommissionen sind beschlossen worden, als wir schon wieder die
absolute Mehrheit, also schon wieder die Alleinregierung innehatten.
Ausgearbeitet ist es vorher worden, aber beschlossen haben wir es in der
Alleinregierung, mit absoluter Mehrheit, mit Ihren Stimmen. Das war ein
gemeinsames Projekt, aber wir halten unser Versprechen. Ich hoffe, dass das
umgekehrt genauso sein wird. - Das dazu. (Beifall
bei der SPÖ.)
Was die Sache selbst betrifft, so kann ich mich an
sich kurz halten:
Die erste Sache, betreffend die MA 3, ist,
glaube ich, gar nicht angesprochen worden. Sie entspringt einem EuGH-Urteil,
wonach wir eben angehalten sind, die Präventivdienste nicht mehr nach außen zu
vergeben, und deshalb kommt das jetzt zur MA 3.
Die zweite Sache war, dass die
Schlichtungsstellen, die MA 16, in die MA 50 eingegliedert werden.
Das halte
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