Gemeinderat,
12. Sitzung vom 05.10.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 14 von 83
Ich weiß das natürlich ganz besonders von meinem eigenen Bereich, wo wir vor allem im Bereich der Spitäler und Einrichtungen der MA 15, der Gesundheitsbehörde, eigentlich schon sehr gut mit unserer Barrierefreiheit sind. Aber in einigen eigenen Bereichen - und wenn ich es jetzt richtig in Erinnerung habe, so sind das vor allem unsere Krankenpflegeschulen - haben wir noch einiges an Veränderungsperspektiven, wo noch Verbesserungen zu machen sind und wo noch Verbesserungen vor uns liegen.
Genau dasselbe gilt auch für die Wiener Linien. Sie
wissen, dass alle neuen Stationen, alle neuen Aufzüge, alle neuen
U-Bahn-Stationen, alle neuen U-Bahnen, alle neuen Straßenbahnen, alle neuen
Busse selbstverständlich behindertengerecht sind, dass das auch nur eine Maßnahme
sein kann, die schrittweise vor sich geht, aber dass hier schon sehr, sehr viel
weitergegangen ist und dass die zuständigen Kollegen und Kolleginnen sowohl in
der Behindertenkommission, aber vor allem auch in der Landesregierung sehr
bemüht sind, dass es möglichst rasch vor sich geht.
Natürlich ist generell der öffentliche Raum einer,
der nicht nur im Interesse von Menschen mit Behinderungen barrierefrei zu
gestalten ist. Ich darf nur an unsere Aktion “Frauen planen ihre Stadt“
erinnern, wo wir uns zum Beispiel auch Familien - ich sage nicht Frauen,
sondern Männer und Frauen - mit Kinderwägen sehr genau angeschaut haben, wie
denn die Barrierefreiheit ist und wo es einige sehr konkrete Ergebnisse gibt,
wenn ich nur an den Aufzug denke, den es jetzt im 6. Bezirk gibt, wo sich
unsere Bezirksvorsteherin Kaufmann da ja sehr persönlich dafür eingesetzt hat
und im Volksmund, wenn ich das jetzt so richtig mitgekriegt habe, der Aufzug
sogar nach ihr benannt wurde.
Aber auch hier ist natürlich nur eine schrittweise
Veränderung möglich und dann, und das möchte ich schon noch dazu sagen, ist es
auch öfter manchmal leider so, dass die Interessen der Menschen mit besonderen
Bedürfnissen einander auch widersprechen. Also ich habe sehr oft Diskussionen,
gerade wenn es um die Abschrägung von Gehsteigen geht, wo die Menschen mit
Sehbehinderungen das ganz anders sehen als zum Beispiel Menschen, die in einem
Rollstuhl sitzen, weil die wiederum Schwierigkeiten haben zu erkennen, wann sie
dann auf die Straße kommen und wann sie vom Gehsteig runterkommen. Also ganz so
einfach, dass man sagt, wir setzen das jetzt um, ist es nicht. Hier gibt es
auch widerstrebende Interessen. Aber im Prinzip kann ich Ihnen versichern, dass
wir da völlig in eine Richtung gehen und alle miteinander versuchen, so rasch
wie möglich unsere Stadt möglichst barrierefrei zu machen.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke.
Frau GRin Praniess-Kastner bitte.
GRin Karin Praniess-Kastner (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Ja, auch guten Morgen von mir, Frau Stadträtin.
Also grundsätzlich ist das Mobilitätskonzept ja sehr
zu begrüßen. Vor allem liegt für mich ein Grund darin, dass es Menschen mit
Behinderung die Benützung öffentlicher Verkehrsmittel möglich macht, soweit es,
wie meine Vorrednerin ausgeführt hat, derzeit möglich ist. Diese
Sichtbarmachung der behinderten Menschen im öffentlichen Raum ist ja wieder ein
sehr gutes Mittel, ein sehr positives Mittel zur Integration.
Meine ursprüngliche Frage hätte gelautet, welche
nächsten Schritte es dazu gibt, weil ich denke, dieses gute Konzept ist so gut,
dass es zum Ausweiten sein muss. Das wäre jetzt meine Frage an Sie gewesen, die
Sie schon beantwortet haben, indem Sie gesagt haben, die nächsten Schritte
werden gemeinsam besprochen. Das begrüße ich auch sehr.
Sie haben eine Reihe von Vorteilen aufgezählt, die
dieses Projekt hat. Gibt es auch Nachteile, ist jetzt meine Frage und wie
werden wir diese Nachteile vielleicht auch in gemeinsamer Besprechung
überwinden können?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte.
Amtsf StRin Mag Renate Brauner: Also wir haben bisher
keine Beschwerden der Betroffenen, was für mich das Allerwichtigste ist. Die
Träger sind mit dieser Regelung sehr glücklich, also in dem Fall ist es noch der
Träger, aber es hat ja jetzt schon Vorbesprechungen mit anderen gegeben, die
das natürlich mit Interesse verfolgen und die darüber sehr glücklich sind, weil
sie natürlich, einmal ganz pragmatisch, eine Erhöhung des Tagsatzes bekommen
und selbst Gestaltungsmöglichkeiten haben und dann natürlich auch wieder eine
Motivation. Je mehr Menschen sie motivieren können, öffentliche Verkehrsmittel
zu benutzen, umso größer ist für den Träger auch der ökonomische Vorteil, was
man auch nicht unterschätzen soll.
Von unserer Seite her ist es natürlich auch
vernünftig, die Dinge möglichst dezentral zu organisieren und dass, als
Nebenaspekt, zumindest bisher auch ökonomisch kein Nachteil festzustellen war,
kränkt mich als Stadträtin, die ohnehin überall das Geld für Gesundheit und
Soziales zusammenkratzt, auch nicht. Ich würde nicht sagen, es hat keine
Nachteile, weil ich da den Mund zu voll nehmen würde, denn wir haben es jetzt
zwar ein dreiviertel Jahr, aber man muss es sich sicher noch länger anschauen
und in einem größeren Ausmaß. Aber bisher haben wir keine Nachteile
festgestellt. Das ist auch der Grund, warum wir dieses Konzept zuerst auf alle
Stationen von “Jugend am Werk“ ausweiten wollen und dann auf alle anderen
Träger auch.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke. Somit ist die 4. Anfrage beantwortet. Wir kommen zur 5. (FSP
- 04278-2006/0001 - KFP/GM), Frau GRin Frank an Herrn StR Faymann. (Innerhalb
welchen Zeitrahmens werden gesundheitsschädigende Wohnungen [Schimmel,
Bleirohre ...] von Wiener Wohnen in Wien saniert werden?)
Bitte.
Amtsf StR Werner Faymann: Meine sehr verehrten Damen und Herren!
In welchem Zeitraum
gesundheitsschädigende Wohnungen - Schimmel, Bleirohre, et cetera - von Wiener
Wohnen saniert werden, ist eine so allgemeine Frage, dass Sie wahrscheinlich
jetzt nicht damit rechnen, dass ich Ihnen einfach so eine erfundene Zahl sage,
sondern
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