Gemeinderat,
11. Sitzung vom 28.06.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 58 von 71
jemand herum und hält mich auf, und dann muss ich
mich vielleicht sogar noch ausweisen. Es gibt bei uns immer wieder Beschwerden
darüber.
Aber das Interessante dabei ist: Sie hat in den
Jahren 2003, 2004 und 2005 immer 24 600 EUR bekommen. Diesmal hat sie
um 27 500 EUR angesucht, und wieder hat sie 24 600 EUR
bekommen. Jetzt frage ich mich natürlich: Wofür bekommen sie dort
24 600 EUR? Darüber steht immer Verschiedenes drin; einmal steht
drin, für die Kontrollgänge; dann brauchen sie es für die Taschenlampen, danach
für die Taschenlampenbatterien; ein anderes Mal wieder für Briefmarken oder für
die Uniformen und dergleichen Dinge mehr. Vielleicht haben sie auch
Nachtsichtgeräte, was weiß ich. Faktum ist, sie bekommen jedes Mal
24 600 EUR, und es ist immer budgetär bedeckt.
Dann gibt es die Naturfreunde - die haben wir heuer
noch nicht gehabt, aber in alle den Jahren davor -, die bekommen auch immer
eine Subvention. Einmal haben sie 28 000 EUR beantragt und
28 000 EUR bekommen. Ein anderes Mal haben sie 18 000 EUR beantragt
und diese 18 000 EUR auch bekommen. Es waren immer 100 Prozent.
Heuer haben sie noch nichts beantragt, aber wir können darauf wetten: Sie
bekommen wieder 100 Prozent!
Dann gibt es den Club of Rome, der bekommt auch immer
viel Geld; heuer diesmal nicht. Man weiß zwar nicht genau, was sie dort tun,
aber immerhin gibt es 21 000 EUR. Sie sagen: Umweltbewusstsein heben,
was immer das für einen Club of Rome heißt. Aber es sind 21 000 EUR.
Das Interessante ist, da
gibt es einen Verein, der der Katholischen Jugend nahe steht und
"Freiwilliges Ökologisches Jahr" oder "Jugendumwelttage"
heißt; das sind die beiden, die da gemacht werden. Sie suchen um
6 000 EUR an und bekommen immer 2 000 EUR. Der Grund ist
stets der gleiche, es steht immer drin: Es ist keine budgetäre Bedeckung
vorhanden. Beim "Freiwilligen Ökologischen Jahr" ist es das Gleiche,
immer bekommen sie 33 Prozent.
Das heißt, wenn es uns das wert ist, dass diese
Phantasieuniformträger jedes Jahr 24 600 EUR bekommen, die sozusagen
ein Privat-Gewaltmonopol des Wiener Lokalstaates in den
Landschaftsschutzgebieten haben und mich dort aufhalten dürfen, weil ich
irgendwelche Sachen mache, die ihnen nicht gefallen, oder irgendeiner Kröte
über den Weg helfen - das kann ja auch sein, das ist auch wichtig -, dann
bekommen sie 24 600 EUR. Aber für die anderen, die Jugendlichen
helfen, ein Jahr lang ökologisch wichtige Dinge zu tun, gibt es immer noch zu
wenig Geld. - Das ist das eine.
Aus diesen beiden Gründen - dass man einfach
wichtigen Dingen das Geld versagt und dafür Phantasieuniformträger jedes Mal
damit dotiert - ist mir das nicht 24 600 EUR wert. - Danke schön. (Beifall
bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zum
Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Der Herr Berichterstatter hat das Schlusswort.
Berichterstatter GR Jürgen Wutzlhofer:
Einzelne Förderanträge gegeneinander aufzurechnen, ist natürlich eine
Möglichkeit, erst recht auch eine Möglichkeit und ein Recht der Opposition. Ich
glaube nur, das bringt uns nicht wirklich weiter, weil es immer Vereine und
Initiativen geben wird, die im Vergleich zu anderen besonders viel bekommen,
und andere, die weniger bekommen. Das einfach gegeneinander auszuspielen, halte
ich für nicht besonders sinnvoll.
Es gibt ganz konkrete Richtlinien. Es gibt
Förderrichtlinien der MA 22, die auch beim Akt immer dabei sind. Es gibt
ein Prüfen der sachlichen Rechtfertigung aller unterschiedlichen Anträge und
natürlich - und dafür ist ja die "Naturwacht" auch ein Beleg - ein
Prüfen der budgetären Bedingungen. Die "Naturwacht" wollte ja mehr,
und sie bekommt weniger, abgesehen davon, dass es auch eine legistische
Grundlage für die Vereinigung gibt.
Zumindest darauf würde ich
mich gerne mit dir verständigen, dass du uns nicht unterstellst, dass wir
diesen "Jugendumwelttage"-Menschen irgendetwas ganz Böses antun und
sie jedes Jahr aus irgendeinem ganz argen, gemeinen Grund irgendwie schlecht
behandeln. Es gibt eine dafür zuständige Magistratsabteilung, die das sehr
genau prüft.
In dem Sinn bitte ich um
Zustimmung zum vorliegenden Akt.
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Wir kommen zur Abstimmung.
Wer für den Antrag ist, bitte ich um ein Zeichen mit
der Hand. - Ich stelle die Zustimmung bei SPÖ, ÖVP und FPÖ fest, damit ist der Antrag
mehrheitlich angenommen.
Wir kommen zur Postnummer 87. Sie betrifft den
Verkauf von Teilflächen von Grundstücken im 22. Bezirk, KatG Breitenlee,
an die "Gesiba" Gemeinnützige Siedlungs- und Bau AG.
Eine Wortmeldung liegt mir nicht vor. Wir kommen
daher sofort zur Abstimmung, wobei ich gemäß § 25 der Wiener
Stadtverfassung die Anwesenheit von mehr als der Hälfte der
Gemeinderatsmitglieder feststelle.
Wer für den Antrag ist, bitte ich um ein Zeichen mit
der Hand. - Ich stelle die Zustimmung der SPÖ, ÖVP und FPÖ fest, damit ist der
Antrag mehrheitlich angenommen.
Wir kommen zur Postnummer 89. Sie betrifft den
Verkauf eines Grundstückes im 10. Bezirk, KatG Inzersdorf Stadt, an die
VCG Immobilienbesitz GmbH sowie die Einräumung eines Servituts.
Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR
Niedermühlbichler, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR Georg Niedermühlbichler: Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Die Debatte ist eröffnet.
Zum Wort gemeldet ist Frau GRin Frank. - Bitte.
GRin Henriette Frank
(Klub der Wiener Freiheitlichen):
Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Wir haben schon im Ausschuss gesagt, dass wir die
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