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Gemeinderat, 11. Sitzung vom 28.06.2006, Wörtliches Protokoll  -  Seite 32 von 71

 

müssen in diesem Zusammenhang kein Widerspruch sein. Daher ist die Thematisierung "Wien um 1900" ein interessanter Ansatz. Wir werden uns genau anschauen, wie das umgesetzt wird.

 

Wir wollen eine Freizeit- und Erholungsanlage, die den Ansprüchen der Besucher gerecht wird. Einerseits soll natürlich niemand in seiner Urbanität behindert werden, anderseits muss auch die klassische Freizeitgestaltung gewährleistet werden.

 

Sehr geehrte Damen und Herren! Eines muss ich natürlich schon sagen: Die Geheimniskrämerei um diese Flächenwidmung und um die Masterplanung wurde in der Öffentlichkeit als Projektstillstand gewertet. Dazu kommt, und das ist unser Kritikpunkt – wir werden diesbezüglich dann auch einen Antrag einbringen -, dass es kein Verkehrskonzept für dieses Gebiet gibt. Das macht den Mongon-Plan für die Anrainer gefährlich. Die Aufwertung des Praters bringt in Verbindung mit dem Besucherverkehr des Prater-Stadions, dem Ausbau des "Viertels 2" sowie der Wiener Messe eine enorme Zunahme des Verkehrsaufkommens. Als Folge werden hier vermehrt Staus, insbesondere an Veranstaltungstagen, erwartet. Das wird besonders für die Anrainer belastend, und da wird auch der Bezirk noch einiges zu tun haben.

 

Ich bringe hiezu gemeinsam mit den Kollegen Norbert Walter, Wolfgang Gerstl einen Beschluss- und Resolutionsantrag betreffend Erstellung eines Verkehrskonzepts für den Wiener Prater ein:

 

„Beschlussantrag: Die zuständigen Stadträte werden dazu aufgefordert, auf Grund der besonderen Verkehrsentwicklung im Bereich des Praters, des Pratersterns, des Prater-Stadions und des Stadtentwicklungsgebiets Wehlistraße ein Verkehrskonzept für den öffentlichen und Individualverkehr auszuarbeiten, das darauf abzielt, für eine flüssige Verkehrsabwicklung, insbesondere an Veranstaltungs- und Messetagen, zu sorgen.

 

In formeller Hinsicht verlangen wir die Zuweisung dieses Antrags an den Gemeinderatsausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr sowie an den Finanzausschuss." (Beifall bei der ÖVP.)

 

Zusätzlich bringen wir einen Abänderungsantrag der GRe Hoch, Walter, Kenesei, Novak, Hora, Schieder betreffend Flächenwidmungsplan "Wurstelprater" ein.

 

„Abänderungsantrag:

 

1. BB 23 bestimmt, dass die Gebäudehöhe auf 9 m beschränkt wird und gleichzeitig die Begrünung des zu errichtenden Flachdachs mit 80 Prozent festgelegt wird.

 

2. Auf der Fläche BB 13 ist das Niveau vom Tiefenweg zur Heranziehung der Gebäudehöhe relevant.

 

3. Der zur Errichtung gelangende Radweg wird so angelegt, dass eine durchgehende Verbindung zwischen Praterstern und Messe Wien Neu sichergestellt ist.

 

4. Im gesamten Planungsgebiet ist die Erhaltung des Baumbestandes vorrangig zu beachten und gleichzeitig Vorsorge zu treffen, dass zwischen dem Tiefenweg und der Ausstellungsstraße entsprechende Baumpflanzungen möglich sind.

 

In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung des Antrags verlangt." (Beifall bei der ÖVP.)

 

Ein paar Worte noch, wie eingangs erwähnt, zu den Vorgängen im Ausschuss. Die Vorgangsweise - meine beiden Vorredner haben das ohnedies schon festgehalten -, einen Flächenwidmungsplan ohne den Masterplan zu beschließen, halten wir für falsch. Vor allem wurde die Glaubwürdigkeit, was das Projekt betrifft, erschüttert - nicht bei uns, aber man merkt es bei den Anrainern und auch bei den Praterbetreibern. Erschwerend kam auch noch dazu, dass die Stellungnahme der Bezirksvertretung Leopoldstadt nicht eingearbeitet werden konnte, weil sie nicht bekannt war. Kurz: Mit dieser Vorgangsweise wurde dem ganzen Projekt kein guter Dienst erwiesen. Es hat irgendwie gewirkt - und wirkt auch jetzt noch so nach - wie eine Husch-Pfusch-Aktion.

 

Die ÖVP wird dem Flächenwidmungsplan 7776 zustimmen, da damit dem Wurstelprater einige Optionen öffnet werden und er für die Zukunft modernisiert wird und damit er modernisiert in der Zukunft wieder Anziehungspunkt für die Wienerinnen und Wiener und vor allem auch für die Touristen sein wird.

 

Zugleich appellieren wir aber auch an die Stadtverwaltung, wieder verstärkt den Kontakt zu den Praterbetreibern zu suchen, und richten an sie die Bitte, sich mit deren Anliegen und mit deren Ängsten wirklich zu befassen. - Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als Nächster gelangt Herr GR Hora zum Wort. Ich erteile es ihm.

 

GR Karlheinz Hora (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Berichterstatter! Sehr geehrte Damen und Herren! An und für sich habe ich mir zuerst überlegt, mich mit Herrn Mahdalik nicht zu beschäftigen; ich habe aber jetzt mitbekommen, wie die FPÖ Wahlergebnisse hochrechnet - auch wenn sie versucht, das jetzt auf Besucherzahlen vom 1. Mai oder vom Maifest oder vom Donauinselfest anzuwenden. Ich kann mich nämlich erinnern, Herr Kollege Mahdalik – jetzt sind Sie schon weg, Sie haben sich also schon weggezaubert -, dank Ihrer Rechenkünste haben Sie ja behauptet, die letzten Wiener Gemeinderatswahlen gewonnen zu haben. - Sicher, mit dieser Vorgangsweise und mit dieser Rechenoperation stimmt es! Ich habe Ihnen von dieser Stelle aus ja auch schon einmal empfohlen, die nächsten Gemeinderatswahlen in gleicher Weise wie die Gemeinderatswahlen 2005 zu gewinnen. So wie der Zauberer, Herr Mahdalik, jetzt schon weg ist, ist auch die FPÖ dann irgendwann weg! (GR Dr Herbert Madejski: Er kommt wieder!)

 

Meine Damen und Herren! Kommen wir jetzt aber wirklich zu dem Thema, das wir heute zu behandeln haben: Im Jahr 2006 feiern wir 240 Jahre Prater. Warum 240 Jahre? - Weil genau vor 240 Jahren der Prater, damals vom Kaiser, freigegeben wurde und das erste Ringelspiel entstanden ist. Das war damals allerdings noch zu einer Zeit, wo der Prater, und zwar bis 1775, am Abend mit Gitter geschlossen wurde. - Und, liebe Kollegin Gretner, Sie haben etliche Anträge gestellt und Sie haben immer wieder behauptet, er wird geschlossen. Ich will Ihnen ja nicht nahe treten, aber manchmal habe ich

 

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