Gemeinderat,
10. Sitzung vom 27.06.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 24 von 96
Qualität, sehr viel Engagement und sehr viel Liebe betreut wurden. Und vielleicht sollten wir auch einmal dazu übergehen, diese positiven Rückmeldungen zu veröffentlichen, denn das Motto "only bad news are good news" möge vielleicht für die Medienlandschaft stimmen, für unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen jedenfalls nicht, weil sie sehr darunter leiden, dass oft nur negative Sachen dargestellt werden.
Deswegen
herzlichen Dank für diese Bemerkung und weil ich Kollegen Ebinger im Moment
nicht sehe, danke ich nicht in meinem Namen, sondern im Namen unserer
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.
Ansonsten,
wie gesagt, ist seine Wortmeldung eher ein Kompliment an das Ressort, denn wenn
der Beginn der Debatte sich über die Strompreise bis hin zu Ingeborg Bachmann
gezogen hat, so scheint es offensichtlich am Ressort selber nicht so viel
Kritik zu geben, außer derjenigen, dass es im Krankenanstaltenverbund ein
Defizit gibt. Jawohl, das ist richtig, wir sind kein Unternehmen, in dem es
darum geht, dass man gewinnorientiert arbeitet, sondern unser Gewinn ist die
Gesundheit der Bevölkerung. Und selbstverständlich sind wir gerade deswegen zu
einem möglichst effizienten Mitteleinsatz verpflichtet und ich denke, der
Rechnungsabschluss, der vorgelegt wurde und der im Ausschuss diskutiert wurde,
ist ein Beweis dafür. Der Rechnungsabschluss verschweigt nichts und beschönigt
nichts, sondern bildet einfach die Realität ab und so sollte man ihn, denke
ich, auch entsprechend sehen.
Zur
Wortmeldung von Kollegin Pilz: Sie hat irgendwie so zwei Grundbotschaften. Die
erste Grundbotschaft ist: „Wir haben es immer schon gewusst." Und die
zweite Grundbotschaft ist: „Ignorieren, was ist." Beides halte ich nicht
für sehr konstruktive Beiträge. Mit Ersterem kann ich noch eher leben, weil
klar ist, dass die Opposition, wenn sie sieht, dass gute Dinge passieren,
nichts anderes sagt als: „Das haben wir aber schon vor fünf Jahren
gesagt." Dann meldet sich die andere Opposition mit: „Wir
haben es schon vor sieben Jahren gesagt.“ Dann meldet sich die dritte und sagt:
„Wir haben es vor 10 Jahren beschlossen, danke für den Hinweis.“
Also, mit dem kann ich leben. Wenn dann positive
Dinge passieren und die Opposition streitet sich darüber, wer es als Erster
schon gewusst hat, das kann ohne weiteres sein. Aber das, liebe Frau Kollegin
Pilz, was Sie jetzt tun, damit geben Sie mir ja richtig eine Vorgabe für die
Wortmeldung. Das, was Sie jetzt tun, finde ich traurig, nämlich ignorieren, was
passiert und nur damit man wieder die Rede vom letzten Jahr halten kann,
einfach nicht zur Kenntnis nehmen, welche Dinge passieren. Von kleinen
Beispielen das von der Kinderambulanz, von der Sie sagen, es gäbe sie nicht.
Wir haben mehrfach öffentlich angekündigt, dass sich
die Kinderambulanz im AKH befindet. Und sie ist bewusst im AKH untergebracht,
weil wir nämlich genau dort in der Kinderambulanz überlaufen sind und nicht
deswegen, weil wir dort einen Kinderarzt, den wir vorlagern, in dieser Ambulanz
angekündigt haben, sondern ganz umgekehrt ist es. Was Sie hier machen, ist das
Motto “Haltet den Dieb!“ Genau umgekehrt ist es, weil wir im AKH, dieser
hochqualifizierten, hochspezialisierten und damit auch sehr teuren Einrichtung,
untergehen und da jeder Elternteil völlig verständlich besorgt ist, aber die
Kinder viele Kleinigkeiten haben, für die diese riesige Apparatur AKH weder
notwendig und manchmal gar nicht gut ist, wenn das Kind in Wirklichkeit nur
Husten oder Schnupfen oder so etwas hat und sozusagen in diese Maschinerie
hineingerät, die darauf spezialisiert ist, onkologische Behandlungen von
schwerstkranken Kindern zu machen. Aber gerade deswegen haben wir ja die
Entscheidung getroffen, diesen Kinderarzt, diese Kinderärztin, diese Art
Ordination vorzulagern, genau im AKH.
Das war ganz bewusst der Grund dafür und wir haben
bei der ersten Präsentation gesagt, dass wir das im Laufe des Frühjahrs- und
Sommerbeginns machen wollen und wir haben in der zweiten Presseaussendung genau
das Datum gesagt, dass das am 1.7.2006 passieren soll. Und am 1.7.2006 passiert
es, da wird diese Ordination gemeinsam mit der Gebietskrankenkasse und der
Ärztekammer eröffnet. Insofern ist diese Sache vielleicht doch nicht so eine
Kleinigkeit, weil ich glaube, dass es diese übergreifende Zusammenarbeit ist,
von der die Frau Bundesministerin immer spricht, indem sie sagt, die
verschiedenen Bereiche des Gesundheitswesens sollen zusammenarbeiten. Nur
bringt sie leider nichts weiter.
Wir in Wien praktizieren sie und neben der Dialyse,
über die schon gesprochen wurde, ist diese Kinderordination ein Beispiel dafür,
dass wir es geschafft haben, Gebietskrankenkassa, Krankenanstaltenverbund, also
Gemeinde Wien und Ärztekammer dazu zu bringen hier ein gemeinsames Projekt im
Interesse unserer kleinen Patienten und Patientinnen zu machen. Das ist das
eine Beispiel, wo Sie einfach ignorieren, was ist.
Das zweite Beispiel ist: Sie sagen, in der Umsetzung
des Geriatriekonzeptes gehe nichts weiter. Das Grundkonzept ist, dass wir
sagen, wir wollen bezirksnahe, dezentrale, kleine Einheiten. Es sind in Liesing
und im Geriatriezentrum Baumgarten die entsprechenden Maßnahmen gesetzt worden
und Sie wissen ganz genau, dass wir in Favoriten eine Standortsuche haben, Sie
wissen ganz genau, dass wir im 2. und 20. Bezirk eine Standortsuche haben,
wo wir Plätze suchen, an denen wir diese Geriatriezentren neu errichten können.
Das wissen Sie ganz genau und welche Qualitätsanforderungen und welche Konzepte
man dort hat, wissen Sie auch ganz genau.
Und nachdem Sie es mir anscheinend
nicht glauben, obwohl ich es schon hunderttausend Mal gesagt habe - okay, das
nehme ich zur Kenntnis, das ist offensichtlich das Schicksal, das einen als
Politikerin verfolgt - haben wir Dr Paukner gebeten, in der letzten Sitzung der
Geriatriekommission über die Qualitätsanforderungen, die wir haben, zu
berichten. Ich glaube, es war sogar eine Power Point-Präsentation, wo wir genau
die Kriterien und die Basis einer gemeinsamen Diskussion festgelegt haben. Ich
würde mir nichts mehr wünschen, als wenn ich sagen könnte, das, was wir
gemeinsam festgelegt haben, setzten wir jetzt gemeinsam um, weil ich es
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular