Gemeinderat,
9. Sitzung vom 24.05.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 80 von 108
Schwachsinn!) Das ist kein Spaß, das ist
Tatsache! (GR Dipl Ing Martin Margulies: Für wen sind Sie bei
Österreich gegen Deutschland?) Es ist ein ganz signifikantes Problem, dass
sie nicht unserer Gesellschaft gegenüber loyal sind, und das ist eine der
Grundvoraussetzungen. (GR Heinz-Christian Strache: Wie beim Bundesheer!)
Ich meine, das Bundesheer ist natürlich noch
extremer. Wenn man weiß, dass sich dort sogar Leute umdrehen, wenn die Fahne
gehisst wird, weil sie sie bei der Flaggenparade beim Bundesheer nicht
anschauen können, und das akzeptiert wird, dann sieht man, hier liegt ein
Fehler unserer Gesellschaft vor. Wir müssen uns wehren! (Beifall bei der FPÖ.)
Wir müssen selbstbewusster sein und dürfen nicht die
falschen Signale setzen. Sie wissen ganz genau, dass mittlerweile auch viele
aus dem islamischen Bereich, insbesondere sind es meistens Frauen, die hier
sehr große Probleme haben, uns ganz klar sagen, diese Gesellschaft bietet die
falschen Signale an die Zuwanderer.
Ein typisches falsches Signal, weil ich hier den
Kollegen Al-Rawi sehe, ist der islamische Friedhof. Also auch hier wieder die
Absonderung von der Gesellschaft in einem Bereich statt die Integration am
Zentralfriedhof, die schon vor 140 oder 130 Jahren so geplant war. Jetzt
haben wieder die Separation, das heißt die Desintegration. (GR Godwin Schuster: Respektieren Sie doch, dass Menschen
unterschiedliche Glaubensrichtungen haben!) Das ist ein falsches Signal,
dass sich Zuwanderer nicht anpassen müssen. Das ist falsch! Damit tun Sie auch
den Zuwanderern nichts Gutes, denn die glauben, sie sind im Recht und verharren
in ihrem Denken, in ihrem Verhalten gegenüber der Gesellschaft. Sie verhalten
sich daher natürlich auch in ihrer Parallelgesellschaft. Sie werden dadurch
bestärkt. (GR Godwin Schuster: Respektieren Sie die Glaubenseinstellungen
der einzelnen Menschen!) - Ich respektiere natürlich die
Glaubenseinstellung. (GR Godwin Schuster: Es geht nicht um Separation, wie
Sie wollen!) Herr Kollege, das ist wirklich eine vollkommen falsche
Ansicht! Wenn das ein Argument für Desintegration ist, dann muss ich sagen,
dann kann das nicht mehr nur Religion sein, sondern dann muss es ein
politisches oder ein gesellschaftliches System sein. Weil wenn der Glaube dazu
führt, dass ich mich separieren muss, dass ich mich ganz anders verhalten muss,
wenn er dazu führt, dass Kinder nicht mehr turnen können, dass Frauen keine
Rechte haben, dann akzeptieren Sie das alles aus reiner Religiosität? Das
glaube ich nicht, Herr Kollege Schuster! (Beifall
bei der FPÖ.)
Nein, das ist eben nicht richtig, dass das nur mit
Religion zu tun hat! Das wissen Sie ganz genau! (StR David Ellensohn:
Frauenrechte und katholische Kirche ist aber nicht eines!) Das kann
durchaus sein. Das können Sie durchaus kritisieren. Das ist auch Teil unserer
Gesellschaft, aber mit Verlaub ein gewisser Unterschied. Da ist mit Verlaub ein
gewisser Unterschied gegenüber dem, was sich im Islamischen abspielt, wohl
gegeben. Oder wollen Sie das bestreiten? Ich glaube, so viel wissen Sie auch
von Religion! (Beifall bei der FPÖ. - GR
Godwin Schuster: Man kann doch nicht sagen, wenn einer einen anderen Glauben
hat, ist er nicht integrationsfähig!)
Welcher Wind hier weht und welche Offensivkraft hier
kommt, zeigen solche Filme wie zum Beispiel "Tal der Wölfe", die
unter unseren türkischen Mitbürgern, die vielleicht weitgehend österreichische
Staatsbürger sind, großen Zuspruch gehabt haben. (GR Dipl Ing Martin
Margulies: "Rambo III" war intelligenter!) Das kann durchaus
sein, dass "Rambo III" intelligenter war, aber ich muss sagen,
wer das gesehen hat, hat gesehen, wie hier Botschaften gesendet werden.
"Rambo III" hatte von mir aus eine antikommunistische Botschaft,
in Ordnung. Aber was hier an Botschaft gesendet wurde! (GR Godwin Schuster:
Was soll das heißen?) Ich sage nicht, dass eine politische Botschaft aus
Hollywood in Ordnung ist, aber ich sage, ich nehme es zur Kenntnis. Sie haben
eine politische Botschaft. Haben Sie "Tal der Wölfe" gesehen? Haben
Sie den Antisemitismus dort gesehen? Das war unfassbar! So etwas habe ich bei
uns noch nie irgendwo ansatzweise gesehen! Wenn Sie das lustig finden, in
Ordnung, dann machen Sie so weiter! (Beifall
bei der FPÖ.)
Das wird unkritisch übernommen. (GR Dipl Ing
Martin Margulies: Nein, das wird nicht unkritisch übernommen!) Das wird
hier gezeigt und wird unkritisch übernommen. (GR Godwin Schuster: Von wem
wird das unkritisch übernommen?) Den
Film haben Sie offenbar nicht gesehen, sonst wären Sie wahrscheinlich genauso
entsetzt. Auch der massive Angriff gegen Europa und gegen das, was Europa
ausmacht, ist sehr massiv. Das, muss ich sagen, ist einfach ein Zeichen dafür,
was auf uns zukommt. Das will ich damit sagen. Sie können gern mit
"Rambo III" kommen, aber "Rambo III" kommt nicht
auf uns zu! "Tal der Wölfe" kommt jedoch auf uns zu! (Beifall bei der FPÖ. - GR Dipl Ing
Omar Al-Rawi: "Stunde der Patrioten"!)
Auch die Zunahme der Kopftücher ist ein eindeutiges
Signal der Desintegration. Es ist wahr, Herr Kollege Al-Rawi! Sie haben es mir
gegenüber auch schon zugegeben, dass Sie das so erkennen und dass Sie das nicht
als positiv sehen. (GR Dipl Ing Omar
Al-Rawi: Was? Ich soll das gesagt haben?) Soweit habe ich das zumindest
verstanden, weil es ein Zeichen der Desintegration ist. (GR Dipl Ing
Omar Al-Rawi: Das habe ich sicherlich nicht gesagt!) Gut, dann habe ich Sie
missverstanden. Aber die Zunahme ist jedenfalls offensichtlich und zeigt, dass
in dieser Gesellschaft oft gerade in der zweiten und dritten Generation noch
immer oder fast noch verstärkt eine Ablehnung der hiesigen Gesellschaft
stattfindet.
Wenn ich dann heute höre, dass 19 Prozent der 15- bis
16-Jährigen mit Migrationshintergrund, wie das heute so schön heißt, sogar in
der zweiten und dritten Generation nicht Deutsch sprechen, dann brauche ich
doch keine Zusatzlehrer mehr! Das hat doch damit nichts zu tun. Da ist das
Problem doch ganz woanders. Da kann ich mir das Geld des österreichischen
Steuerzahlers für Zusatzlehrer sparen. Da muss ich sagen, statt Bussen, die man
in der Stadt herumführt: Ist jemand offenbar integrationsunwillig: Bus zum
Bosporus - und nicht in
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