Gemeinderat,
7. Sitzung vom 31.03.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 50 von 52
Wir kommen nun zur Postnummer 9 der Tagesordnung. Sie
betrifft eine Subvention an den Verein "w@lz. Wiener Lernzentrum".
Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Rudas,
die Verhandlungen einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Laura Rudas:
Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Ich eröffne
die Debatte. Zu Wort gemeldet ist Herr GR Dr Aigner. Bitte.
GR Dr Wolfgang Aigner (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Meine Damen und
Herren!
Die Österreichische Volkspartei wird dem
Subventionsakt für das Lernzentrum w@lz. die
Zustimmung erteilen. Wir möchten das zum Anlass nehmen, abermals, nachdem wir
uns ja schon in der Fragestunde mit dem Zustand unserer Schulen, und
Lernzentrum hat ja mit Schule, mit Bildung zu tun, beschäftigt haben, auf den
baulichen Zustand unserer Pflichtschulen in Wien hinzuweisen.
Ich komme auf das zurück, wie der Herr Bürgermeister
heute hier den Bezirken den Schwarzen Peter, in dem Sinn also den Roten Peter,
zugeschoben hat. Man könnte ja fast meinen, als ob die Rathaus-SPÖ mit ihren
eigenen Bezirksvorstehern nichts zu tun hat, und insofern glaube ich, dass
dieses Hin und Her an Verantwortlichkeiten nicht zu Lasten unserer Schüler und
zu Lasten der Bildung in Wien gehen darf.
Ich glaube, es ist auch so, dass man schon noch
unterscheiden muss einerseits zwischen der Zuständigkeit der Bezirke für die
laufende Instandhaltung und andererseits für die Zuständigkeit der Gemeinde,
der Stadt, für die Generalsanierungen. Zwischen kleineren baulichen
Verbesserungen und einer Generalsanierung, die ja in vielen Fällen notwendig
ist, muss man doch unterscheiden.
Es ist irgendwie bedauerlich gewesen, dass zwar der
Herr Bürgermeister den Zustand der Schule in der Kleistgasse als skandalös und
bedauernswert bezeichnet hat, dass man sich aber gleichzeitig weigert, ein
Generalsanierungs- und ein Schulentwicklungskonzept für die nächsten Jahre
beschließen zu lassen.
In diesem Sinne bringen wir – leider Gottes ist es
eine Wiederholung, aber es geschieht leider viel zu wenig in dieser Stadt –
einen Beschluss- und Resolutionsantrag ein, dass wir die Bezirksmittel
entsprechend aufstocken für die Instandhaltung aus dem laufenden Budget. In
formeller Hinsicht beantrage ich diesbezüglich namens meiner Kollegin Anger-Koch
und meiner Wenigkeit die sofortige Abstimmung. (Beifall bei der ÖVP.)
Ebenso bringen wir einen Antrag ein über die
sofortige Generalsanierung der Pflichtschulen Kleistgasse und Kölblgasse. Auch
hier wird die sofortige Abstimmung beantragt. (Beifall bei der ÖVP.)
Weiters auf Erstellung eines Generalsanierungs- und
Schulentwicklungsplanes für das Wiener Pflichtschulwesen. Auch hier verlangen
wir die sofortige Abstimmung. (Beifall bei der ÖVP.)
Und sollte das alles einmal umgesetzt werden – die
Lehrerressourcen, die der Bund bezahlt, hat ja die Gemeinde Wien ohnehin schon
–, dann soll es so sein, dass nicht so viele Schüler in einem Klassenraum
zusammengepfercht werden. Und deswegen abermals der Antrag, dass man die
Klassenschülerhöchstzahlen entsprechend dem Schlüssel, der im
Finanzausgleichsgesetz vereinbart worden ist, auf maximal 22 Schüler
begrenzt. Auch hier beantrage ich die sofortige Abstimmung. (Beifall bei der
ÖVP.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Ich bitte
um ein bisschen Geduld, weil ich muss das jetzt alles aufschreiben. – So.
Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Gerstl.
GR Mag Wolfgang Gerstl (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Danke.
Frau Vorsitzende! Frau Berichterstatterin!
Ich mache es ganz kurz. Das Lernzentrum w@lz. befindet sich nun seit noch nicht allzu langer
Zeit im 14. Bezirk, und daher nehme ich mich dieser Sache auch ganz
besonders an.
Ich glaube, ich brauche diesen Schulversuch hier
nicht näher darzulegen. Wie bei vielen anderen Schulversuchen ist es notwendig,
von Zeit zu Zeit zu überprüfen: Wie steht der Schulversuch im Verhältnis zum
Regelschulwerk, in welcher Form können Erfahrungen daraus genutzt werden für
das Regelschulwerk und in welcher Form könnten vielleicht Erfahrungen aus dem
Regelschulwerk für den Schulversuch verwendet werden?
Wir stellen daher hier den Antrag – so wie wir das
vielleicht auch bei anderen Bereichen verstärkt machen könnten und auch bei der
Sir-Karl-Popper-Schule versuchen könnten, nämlich mehr in das Regelschulwerk zu
übernehmen – auf Durchführung einer wissenschaftlichen Evaluation, um Sorge
tragen zu können, dass jene pädagogisch relevanten Erkenntnisse und Inhalte,
die im Rahmen dieses Schulversuchs angewandt werden, auch in das Wiener
Schulwesen einfließen können. Ob und in welcher Form sich hier Vor- oder
Nachteile erkennen lassen, das soll diese Evaluation bei diesen Schulversuchen
aufzeigen.
In diesem Sinne bitte ich um Ihre Zustimmung zur
Zuweisung an den Gemeinderatsausschuss für die Geschäftsgruppe Bildung, Jugend,
Information und Sport. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke.
Die Debatte ist geschlossen. Die Frau
Berichterstatterin hat das Schlusswort.
Berichterstatterin GRin Laura Rudas:
Der Zuweisung können wir zustimmen. Das ist das einzige, was diesen Akt
betrifft. Auf alle anderen politischen Fragen, die der Kollege Aigner gestellt
hat, wurde ja schon den ganzen Vormittag eingegangen.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke.
Wir kommen jetzt zur Abstimmung. Wer der
Postnummer 9 der Tagesordnung die Zustimmung geben kann, den bitte ich um
ein Zeichen mit der Hand. – Das ist einstimmig.
Und jetzt haben wir einige Beschluss- und
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