Gemeinderat,
7. Sitzung vom 31.03.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 48 von 52
da ein schnelles Geschäft machen zu müssen. Es ist sehr schade, dass diese Wohnungen längst nicht mehr als Wohnungen benützt wurden, und ich kann überhaupt keinen Sinn darin sehen, dass das verkauft wird. Das wären Gemeindewohnungen, die man mit 30 000 EUR zur Verfügung stellen könnte.
Den Bedarf gibt es in der Stadt, die Wartelisten sind
lang genug, und der Bedarf an Gemeindewohnungen wird nicht geringer werden. Wir
haben eine neue Entscheidung, die jetzt endlich umgesetzt wurde, nämlich die
EU-Richtlinie. Wir werden eher mehr als weniger Gemeindewohnungen benötigen.
Mir wäre daher auch sehr geholfen, wenn ich hier einen Plan hätte, wo neue
Gemeindewohnungen entstehen, statt dass es weniger werden. – Danke. (Beifall
bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke.
Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Dkfm Dr
Maurer.
GR Dkfm Dr Ernst Maurer (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Hoher Gemeinderat!
Ich weiß, ich kann von dieser Stelle her niemanden
überzeugen, doch noch dem Akt zuzustimmen. Das will ich gar nicht, aber ich
will nicht, dass einiges in der Luft hängen bleibt, was hier gesagt wurde.
Zum Herrn Ellensohn: Also wenn es atypische
Gemeindebauten gibt, dann ist das bei diesem Bau sicher der Fall gewesen. Es
wurde von ihm selber gesagt, dass hier bereits eine Leerstehung vorgelegen ist
und dass die Wohnungen vorher als Büros genutzt worden sind. Also hier kann man
sicher nicht von einem typischen Gemeindebau sprechen. Würden typische
Gemeindewohnungen tatsächlich verkauft werden, dann wäre ich der erste
Mitstreiter, dagegen würden wir uns alle hier in der sozialdemokratischen
Fraktion querlegen. Das kommt für uns natürlich nicht in Frage. Aber in solchen
Sonderfällen ist es, glaube ich, durchaus sinnvoll, wenn man diesen Weg, so wie
er jetzt gewählt wurde, beschreitet.
Zur GRin Frank möchte ich doch jetzt einmal darauf
hinweisen, wie der Vorgang beim Verkauf von gemeindeeigenen Grundstücken ist, und
dann soll mir jemand sagen, was daran falsch ist. Es gibt das so genannte
Bieterverfahren durch die MA 69. Es gibt dann eine öffentliche
Interessentensuche über das Internet, über Anzeigen in den Tageszeitungen, wo
einmal Angebote angefordert werden. Gelangen jetzt zwei oder mehr Angebote ein,
dann werden die Interessenten zu einer Bestbieterverhandlung eingeladen. Also
was daran schlecht sein soll, weiß ich auch nicht. Da ist bereits ein
Kaufvertrag vorbereitet.
Dann gibt es Bieterverhandlungen – ich kann auch
daran nichts Schlechtes sehen –, und diese richten sich entweder nach dem
Richtwert der Stadt Wien oder es werden, wenn es bereits höhere Angebote gibt,
die Angebote vom jeweils höchsten Wert herangezogen. Sodann wird der Bestbieter
herangezogen – wie auch in diesem Fall geschehen –, und dann haben wir hier den
letzten Akt. Die Bindung der Stadt Wien tritt mit dem heutigen Tag ein, wenn
die Genehmigung durch das zuständige Organ, den Gemeinderat, erteilt wird. –
Also was daran falsch sein soll, weiß ich nicht genau. In diesem Sinne ist auch
hier gehandelt worden.
Wenn man eine Bankgarantie einfordert und diese nicht
erbracht werden kann oder sehr spät erbracht werden kann, dann liegt das ja im
Bereich des Interessenten, der dieses Grundstück kaufen will, der aber trotzdem
der Bestbieter gewesen ist. Es ist ja von diesem Bestbieterprinzip nicht
abgegangen worden.
Also nur um die Dinge nicht in der Luft stehen zu
lassen: Ich meine, dass hier durchaus ganz nach dem normalen Schema vorgegangen
wurde und dass hier nichts Außergewöhnliches gewesen ist, außer dass halt der
Interessent eine Zeit lang seine Garantien nicht beibringen konnte. Daher sage
ich, dieses Aktenstück ist nicht nur vollkommen in Ordnung, sondern ich
empfehle es auch zur sofortigen Annahme. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte
ist geschlossen.
Die Frau Berichterstatterin hat auf das Schlusswort
verzichtet.
Wir kommen nun zur Abstimmung. Die erforderliche
Anzahl von Gemeinderätinnen und Gemeinderäten ist im Saal.
Ich bitte daher um ein Zeichen mit der Hand, wenn Sie
dem Antrag der Berichterstatterin zustimmen. – Das ist mehrstimmig, ohne Grüne. (GRin Henriette FRANK: Und ohne Freiheitliche.) Freiheitliche auch
nicht. Entschuldigung! Ohne GRÜNE und ohne Freiheitliche.
Die nächste Postnummer ist
die Postnummer 32. Sie betrifft das Plandokument 7653 im
13. Bezirk.
Der Berichterstatter, Herr GR Deutsch, wird die
Verhandlung einleiten. – Bitte.
Berichterstatter GR Christian Deutsch: Frau Vorsitzende! Meine sehr geehrten Damen und
Herren!
Ich ersuche um Genehmigung des vorliegenden Antrags.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. Ich eröffne die Debatte. Zu Wort gemeldet ist
Herr GR Ing Mag Dworak.
GR Ing Mag Bernhard Dworak (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Stadtrat! Meine Damen und
Herren!
Frei nach Friedrich Torbergs Tante
Jolesch heißt es, Gott soll uns beschützen vor allem, was noch ein Glück ist.
Aber im Fall des Plandokuments 7653, das einen Großteil der Änderungen durch
die neue Widmung des Jugendwohnhauses und der Volksgarage Wien 13,
Hietzinger Kai 143 erfährt und uns heute zum Beschluss vorliegt, muss man
von einem großen Glück sprechen. Genauso wie bei der Volksgarage im
13. Bezirk, Auhofstraße 8, wo es für Anrainer
175 Volksgaragenplätze gibt, die sich leicht durch den Neubau von
44 Wohnungen realisieren ließen, gilt das auch für die gegenständliche
Volksgarage mit 125 Stellplätzen in Ober St Veit. Hier hat Hietzings
Bezirksvorsteher Dipl Ing Heinz Gerstbach durch die Möglichkeit, auf
beiden Bauflächen sozusagen eine Garage zu errichten,
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