Gemeinderat,
5. Sitzung vom 24.01.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 84 von 89
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke.
Es ist niemand mehr zu Wort gemeldet. Der Herr
Berichterstatter hat auf sein Schlusswort verzichtet. Wir kommen daher zur
Abstimmung. Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen, die dem Antrag des
Berichterstatters zustimmen wollen, die Hand zu erheben. – Das ist mehrstimmig
mit den Stimmen der SPÖ und der GRÜNEN angenommen.
Die nächste Postnummer ist die Postnummer 49.
Hier liegt mir laut der Legende keine Wortmeldung mehr vor. Wir kommen daher
gleich zur Abstimmung. Wer der Postnummer 49 die Zustimmung geben kann,
den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Das ist mehrstimmig, ohne die
Stimmen der FPÖ.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 50 der
Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an das Künstlerhaus.
Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR Baxant, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR Petr Baxant: Meine
Damen und Herren!
Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Zu Wort
gemeldet ist Herr GR Dr Wolf. Ich bitte ihn zum Wort.
GR Dr Franz Ferdinand Wolf (ÖVP-Klub
der Bundeshauptstadt Wien): Frau Vorsitzende! Meine Damen und Herren!
Der nächste Akt: Subvention an das Künstlerhaus. Auch
hier wieder eine Seltsamkeit: Im Subventionsantrag fehlt jegliche Kalkulation.
Sie wurde ausgabenseitig und einnahmenseitig mit Null beziffert.
Der Herr Stadtrat hat zugesagt, diesen Irrtum
gutzumachen und die Kalkulation nachzureichen. Das ist bis jetzt nicht
geschehen. Sie wurde einfach nicht nachgereicht, und da zeigt sich vielleicht
ganz exemplarisch jenes Amtsverständnis, das Sie, Herr Stadtrat, haben. Das hat
sich ja auch in der Fragestunde sehr gut gezeigt. Sie verstehen sich als
Widersacher von Staatssekretär Morak, und die Wiener Kulturpolitik ist Ihnen
offenbar kein Anliegen. Wenn ich höre, dass die Subvention für das Depot, wie
soeben gesagt wurde, um ein Drittel von Ihnen gekürzt wird mit der Begründung,
der Bund hat gekürzt, dann ist die Argumentation nicht mehr nachvollziehbar.
Ich habe auch in der Fragestunde gelernt, ich sollte
mich bei Staatssekretär Morak erkundigen am Ballhausplatz 2. Es wundert
mich, dass Sie als ehemaliger Kunstbeamter nicht wissen, dass Herr Morak am
Ballhausplatz Nummer 1 residiert. (GR Harry Kopietz: Gleich einen
Misstrauensantrag und gemma!) Nein, es ist nur ein Beispiel von offenbar
schnell hingesagten Dingen, ohne näher nachgedacht zu haben. (GR Ernst
Woller: Haben Sie jetzt mit ihm schon gesprochen?) Herr Woller, auf Ihren
Zwischenruf habe ich gewartet. Sie haben gestern eine Presseaussendung gemacht
zum Thema Kosmos Theater und haben gesagt, der Wolf, VP-Wolf, sei vorzeitig aus
dem Winterschlaf erwacht. Nur wenn man bildungsmäßig im Dauerschlaf sein kann,
ist man der Meinung, dass Wölfe Winterschlaf halten. (Heiterkeit und Beifall bei der ÖVP.) Und außerdem, Herr Woller,
empfehle ich Ihnen, Namensspiele nicht zu machen, weil sonst würden Sie mich
verleiten, Sie als Woller und nicht als Könner zu bezeichnen. (Erneut Heiterkeit und Beifall bei der ÖVP.
– GR Godwin Schuster: Ihr seid leicht zu unterhalten! Sonst habt ihr nichts zu
lachen!)
Es geht um die Subvention des Künstlerhauses, wo der
Herr Stadtrat selbst sagt, er sei mit der Entwicklung unzufrieden, er sei
unglücklich. Das Künstlerhaus funktioniere nicht so. Es gäbe zwar Pläne, die
der Museumsdirektor Kos vorlegt, dort eine permanente Ausstellung zu machen.
All das kommt nicht zustande. Offenbar ist die Kulturpolitik in Wien in jenem zitierten
Dauerschlaf, den der Herr Woller zu Unrecht bei Wölfen vermutet.
Es wird aber auch dieses wahrscheinlich irgendwann
Gegenstand der Untersuchungen des Kontrollamtes werden, und welche Details das
Kontrollamt aus dem Kulturbereich aufdeckt und herzeigt, haben wir ja in den
vergangenen Tagen gesehen.
Ich möchte daher einen weiteren Beschlussantrag
einbringen:
„Der amtsführende Stadtrat für Kultur und
Wissenschaft möge die Geschäftsführung der Wiener Festwochen GmbH auffordern,
einen Bericht zu erstellen, wie die Empfehlungen des Kontrollamtes umgesetzt
werden können beziehungsweise welche Konsequenzen aus der Kontrollamtskritik
gezogen werden, und die Ergebnisse dem Gemeinderatsausschuss für Kultur und
Wissenschaft vorlegen.
In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung
verlangt.“ – Ich danke. (Beifall bei der
ÖVP.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als
Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Straubinger.
GRin Mag Sybille Straubinger (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrte Frau
Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und Herren!
Herr Kollege Wolf: Bezüglich der Nachreichung der
Finanzierung des Künstlerhauses darf ich Ihnen sagen, dass diese seit dem 16.1.
schon dem Akt beiliegt. Das heißt, dass die Kolleginnen und Kollegen diese auch
im Stadtsenat einsehen konnten und auch Sie sie einsehen hätten können, wenn
Sie einfach das Zimmer nebenan benützt hätten.
Bezüglich der Sanierung oder der neuen Konzepte, die
das Künstlerhaus betreffen, nur ganz kurz. Es gibt seit Jahren das Angebot der
Stadt, dass die Stadt sich bei einer Sanierung oder bei einem Umbau auch
beteiligt, wenn es zu einer Drittellösung kommt. Das heißt, wenn ein Drittel
über private Sponsoren beziehungsweise über das Künstlerhaus finanziert wird
und ein Drittel der Bund beiträgt, ist die Stadt gerne bereit, auch ein Drittel
beizutragen. Dieses Angebot ist sogar, soweit ich weiß, in schriftlicher Form
an den Bund erfolgt und wurde bis dato nicht beantwortet beziehungsweise auch
nicht zur Kenntnis genommen.
Was das eine Drittel betrifft, ist
das Künstlerhaus auf einem sehr guten Weg. Es gibt eine Found Rating, wo sich
Peppo Mauhart sehr engagiert und wo es in Zukunft massiv aus diesem Topf zusätzliche
Mittel für das
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