Gemeinderat,
5. Sitzung vom 24.01.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 77 von 89
geehrte Damen und Herren!
Ich ersuche um Zustimmung.
Vorsitzender Dr Wolfgang Ulm: Die
Debatte ist eröffnet.
Mir liegt eine Wortmeldung von Frau GRin Dipl Ing
Gretner vor. – Bitte schön.
GRin Dipl Ing Sabine Gretner (Grüner Klub
im Rathaus): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und
Herren!
Ich möchte kurz begründen, warum wir diesen
Tagesordnungspunkt und auch den nächsten ablehnen werden. Wir haben im
Wohnbauausschuss schon ein wenig dazu diskutiert. Es geht uns jetzt in diesen
Fällen weniger um diese konkreten Grundstücksverkäufe, sondern eher generell
darum: Es wird hier an eine Baufirma städtisches Gut verkauft, und ich meine,
dass es der Stadt doch wichtig sein sollte, für Qualität zu sorgen, überhaupt
wenn man eine wertvolle Fläche – Grund und Boden werden nicht mehr in einer
Stadt – verkauft und es schon eine bestehende Widmung W I darauf gibt und
bekannt ist, dass diese Firma mit diversen KäuferInnen schon rechtsstreitig
ist. Es ist also so, dass man sogar von Konsumentenschutzseite her ärgste
Bedenken haben müsste, diese Firma in irgendeiner Weise zu fördern.
Ich kann Ihnen vielleicht – ich weiß nicht, ob man
das erkennen kann (Die Rednerin hält eine
graphische Darstellung in die Höhe) – ein Beispiel zeigen. Diesen Leuten
sind also Einfamilienvillen verkauft worden mit dem Versprechen, dieses Gebäude
hier würde es nicht geben. Das wäre auch ein Einfamilienhaus und ist auch auf
einer W I-Widmung. Das heißt, es ist fast unvorstellbar, dass es wirklich
so werden soll. Es ist jedenfalls so geplant.
Wir wollen darauf hinweisen, dass es schon wichtig
wäre, auf Qualität zu achten und möglicherweise in Zukunft bei
Grundstücksverkäufen Qualitätskriterien einzuziehen, um wirklich eine
Siedlungsentwicklung zu erreichen, die die Stadt sich wünscht, und um auch den
zukünftigen BewohnerInnen dieser Häuser Lebensqualität zu bieten, die hier
relativ leicht sicherzustellen wäre.
Aus diesem Grund lehnen wir diese zwei Tagesordnungspunkte
ab. – Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender Dr Wolfgang Ulm: Zu Wort
gemeldet ist Herr GR Niedermühlbichler. Ich erteile es ihm
GR Georg Niedermühlbichler
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtages und Gemeinderates): Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Mich hat es ein bisschen gewundert, nachdem die Grünen im Wohnbauausschuss schon die
Zustimmung gegeben haben. Ich weiß nun, was die Gründe dafür sind, dass diese
Anträge hier abgelehnt werden.
Sie haben die Siedlungspolitik angesprochen. Ich habe
ein bisschen in der Homepage der Grünen
nachgeschaut und habe folgenden Satz – ich zitiere auszugsweise – gefunden:
„Wien leidet unter fortschreitender Zersiedelung. Die Bevölkerungszahl in
Umlandgemeinden steigt. Daher entsteht der Wunsch nach einem Eigenheim im
Grünen, dem die Stadt Wien zu wenig entspricht. Einfamilienhäuser werden in
Stadtgebieten errichtet, die über zu wenig Infrastruktur verfügen."
Die Antworten dazu fehlen, wie so oft bei den Grünen. Was sollen wir hier machen?
Sollen wir Einfamilienhäuser nun in den Innenstadtbezirken in Parks errichten,
um den Wunsch zu erfüllen? Nein, wir sind der Ansicht, dass dem berechtigten
Wunsch der Wienerinnen und Wiener nach Grünwohnraum in Wien Rechnung getragen
werden soll. Und wenn sie diesen Wunsch haben, wollen wir diesen Wunsch in Wien
erfüllen.
Zu dem Punkt, den Sie angesprochen haben, muss ich
darauf hinweisen, dass die Firma Glorit die Baurechtsnehmerin für dieses
Grundstück ist. Das Grundstück hat sie zum vollen Preis gekauft, ohne
Ermäßigung. Die Stadt Wien benötigt diese Fläche anderwärtig nicht, und die
Errichtung von Häusern trägt zur positiven Entwicklung dieses Gebietes bei.
Daher haben die Stadt Wien und die MA 69 hier bestmöglich verhandelt.
Und zu Ihren Qualitätskriterien muss ich Sie leider
darauf aufmerksam machen, dass laut EU-Richtlinie diese Qualitätskriterien
nicht Teil des Verkaufsvertrages sein können.
Daher ersuche ich Sie, dieser Post Ihre Zustimmung zu
geben. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender Dr Wolfgang Ulm: Zu Wort
ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Die Frau Berichterstatterin hat auf ihr Schlusswort
verzichtet.
Wir kommen daher zur Abstimmung.
Ich halte fest, dass eine Beschlussfassung über
dieses Poststück nur bei Anwesenheit der Hälfte der Gemeinderatsmitglieder
möglich ist, und ich stelle gemäß § 25 der Wiener Stadtverfassung die
Anwesenheit der Hälfte der Gemeinderatsmitglieder fest.
Wer nun für diese Post ist, den bitte ich um ein
Zeichen mit der Hand. – Ich stelle die Zustimmung von ÖVP, FPÖ, SPÖ fest. Die
Post ist damit angenommen.
Wir kommen nunmehr zur Postnummer 70 der
Tagesordnung. Sie betrifft den Verkauf von Teilflächen einer Liegenschaft im
21. Bezirk, KatG Donaufeld, an die Glorit Bausysteme GmbH.
Mir liegt keine Wortmeldung vor.
Wir kommen daher sofort zur Abstimmung, und ich
stelle die Anwesenheit der Hälfte der Gemeinderatsmitglieder fest.
Wer für diesen Antrag ist, den bitte ich um ein
Zeichen mit der Hand. – Ich stelle die Zustimmung von ÖVP, SPÖ fest. Damit ist
der Antrag mehrstimmig angenommen.
Wir kommen zur Postnummer 62. Die
Postnummer 62 betrifft einen Sachkredit für die unterirdische Erneuerung
der Kanäle Linker Wienfluss Sammelkanal im 6. Bezirk, Mollardgasse,
Fallgasse.
Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Polkorab,
die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Rosemarie Polkorab: Sehr geehrter Herr
Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich ersuche um Zustimmung zum vorliegenden Akt.
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