Gemeinderat,
5. Sitzung vom 24.01.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 66 von 89
eingebracht von Ingrid Puller und Maria Vassilakou seitens der GRÜNEN sowie von Herrn Harwanegg und Herrn Schuster seitens der Sozialdemokraten:
„Der Wiener Gemeinderat fordert die Bundesregierung
auf, die Privatisierungspläne für die Post AG zu stoppen und dafür zu sorgen,
dass Dienstleistungen von allgemeinem wirtschaftlichen Interessen im
Allgemeinen sowie, aus gegebenem Anlass, die Post AG im Besonderen weiterhin in
öffentlicher Hand bleibt, dass das Bundesbudget nicht auf dem Rücken der PostmitarbeiterInnen
und der Allgemeinheit zugunsten privater AktionärInnen saniert wird, dass die
Pläne für einen Börsegang der Post AG zurückgenommen werden und dafür gesorgt
wird, dass dieser wichtige Bereich der Dienstleistungen von allgemeinem wirtschaftlichen
Interessen weiter allen Menschen zu leistbaren Preisen flächendeckend zur
Verfügung steht.
In formeller Hinsicht beantragen wir die sofortige
Abstimmung dieses Antrages." - Danke schön. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm:
Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Der Herr Berichterstatter verzichtet auf das
Schlusswort.
Wir kommen zur Abstimmung.
Ich bitte diejenigen Damen und Herren, die für diesen
Antrag sind, um ein Zeichen mit der Hand. (GR Christian Oxonitsch: Für die Postnummer! - GR Heinz Hufnagl:
Die eigentliche Postnummer!) Die eigentliche Post, das Geschäftsstück! -
Das ist mit den Stimmen der SPÖ und der GRÜNEN angenommen.
Ich komme jetzt zu den vier Beschluss- und
Resolutionsanträgen, die abzustimmen sind.
Zuerst lasse ich über den Beschluss- und
Resolutionsantrag der GRÜNEN betreffend untragbare Arbeitsverhältnisse bei der
Wiener Rettung abstimmen.
Wer für diesen Antrag ist, bitte ich um ein Zeichen
mit der Hand. - Das hat keine Mehrheit, es ist gegen die Stimmen der SPÖ
abgelehnt.
Ich komme nun zur Abstimmung über den Beschluss- und
Resolutionsantrag der GRÜNEN betreffend Multiple-Sklerose-Tageszentrum im CS
Pflege- und Sozialzentrum Rennweg.
Wer für diesen Antrag ist, bitte ich um ein Zeichen
mit der Hand. - Dieser Antrag ist einstimmig angenommen.
Ich komme weiters zu dem Beschluss- und
Resolutionsantrag der ÖVP betreffend genaue Zusammensetzung und Überprüfung der
Gebühren für Rettungs- und Krankentransporte.
Wer für diesen Antrag ist, bitte ich, die Hand zu
heben. - Der Antrag ist abgelehnt, Zustimmung kommt nur von der ÖVP, der FPÖ
und den GRÜNEN.
Ich lasse jetzt abstimmen über den Beschluss- und
Resolutionsantrag der GRÜNEN und der SPÖ betreffend sofortigen Stopp der
Privatisierungspläne der Bundesregierung für die Post AG.
Wer für diesen Antrag ist, bitte ich um ein Zeichen
mit der Hand. - Dieser Antrag ist mit den Stimmen der SPÖ, FPÖ und GRÜNEN
angenommen.
Damit kommen wir zu den nächsten Geschäftsstücken.
Ich schlage vor, die Berichterstattung und die
Verhandlungen über die Geschäftsstücke 1, 2, 4, 8, 9, 10, 11, 22, 23, 24 und 25
der Tagesordnung - sie betreffen Subventionen an verschiedene Vereine sowie
einen Rahmenbetrag über die Förderung von Aktivitäten im Rahmen der
Frauenförderung - zusammenzuziehen, die Abstimmung jedoch getrennt
durchzuführen.
Gibt es dagegen einen Einwand? - Das ist nicht der
Fall.
Ich bitte daher die Berichterstatterin, Frau GRin
Frauenberger, die Verhandlungen einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Sandra Frauenberger:
Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm:
Die Debatte ist eröffnet.
Zum Wort gemeldet ist Frau GRin Matiasek. Ich erteile
es ihr.
GRin Veronika Matiasek (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau
Stadträtin! Sehr geehrte Damen und Herren!
Erlauben Sie, dass ich in meinem Redebeitrag gleich
auch die Geschäftsstücke 17, 18 und 19 des nächsten Tagesordnungspunkts mit
einbeziehe. Ich müsste mich sonst wiederholen, und ich glaube, die Zeit ist so
weit fortgeschritten, dass das nicht besonders sinnvoll ist. Es ist ja auch
nicht sehr angenehm, alles doppelt zu hören.
Was für alle Subventionen dieser vorliegenden Vereine
- seien es jetzt Vereine, die sich der Frauenförderung, der Frauenbetreuung
verschrieben haben, oder Vereine aus dem Integrationsbereich - gilt, ist der
wirtschaftliche Aspekt. Wir sehen diesen äußerst kritisch. Es gibt für die
Tätigkeiten - wenn Sie die einzelnen Akten durchlesen: Die Betreuung, die
Begleitung, die Information und die Beratung für Frauen, für Migrantinnen und
Migranten, für Schüler aus dem Bereich der Zuwanderer - eine Reihe von öffentlichen
und halböffentlichen Einrichtungen in Wien, die meiner Ansicht nach diese
Beratungs-, Informations- und Betreuungsaufgaben recht gut und ausführlich
erfüllen. Wir haben Einrichtungen der Stadt, Einrichtungen des Bundes, der
Kammern, des AMS oder beispielsweise der Volkshochschulen.
Dazu kommen jetzt - und das sieht man, wenn man sich
die letzten Jahre anschaut, in zunehmendem Ausmaß - eine Reihe von Vereinen,
die wieder alle ihre eigene Infrastruktur haben, wofür Personalkosten,
Mietkosten, die Ausstattung der Büros und so weiter erneut anfallen. Diese
Vereine können nur bestehen, wenn sie kräftige Subventionen bekommen:
Subventionen von den Steuerzahlern, Subventionen nicht nur von der Stadt Wien,
sondern auch Subventionen aus dem Bundesbereich, von Kammern und bis hin zur
EU.
Das heißt, es gibt eine Reihe an
Mehrfach-Subventionen für all diese Vereine oder für einen Großteil dieser
Vereine - liest man sich die Akten genau durch -, und zu diesen
Mehrfach-Subventionen kommen auch
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