Gemeinderat,
58. Sitzung vom 30.06.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 87 von 104
beziehungsweise dass, wenn es eine Unterschreitung
ist, dann der umgekehrte Weg beschritten wird.
Architekt Stelzhammer ist jener, der diese
Stadtvillen und Zubauten jetzt zu entwickeln hat.
Ich möchte jetzt nur noch zur Schwimmhalle eine Anmerkung
machen. Es steht ja im Vertrag die ausdrückliche Verpflichtung, diesen
Schwimmbetrieb zu ermöglichen. Es ist richtig, dass als Mindestmaß festgelegt
worden ist dieser eine Nachmittag für den öffentlich zugänglichen Betrieb.
Allerdings, das ist die eine spezielle Form der Öffentlichkeit. Es gibt die
anderen öffentlichen Formen auch, nämlich des Bäderklubs, der ja prinzipiell
offen steht für alle, und das war auch ein Diskussionspunkt im Bezirk, dass
alle Stellungnahmen der Parteien, die mir bekannt waren, dahin abgezielt haben,
dass sie gesagt haben, so wie in der Sargfabrik, so hätten wir es gerne. Sie
haben eben auch so eine Art von Bäderbetrieb und ihn in einem
7 000 Personen pro Jahr umfassenden Ausmaß auch für Schulschwimmen
zur Verfügung gestellt. Also die 7 000 sind für alle diese öffentlichen
Formen, aber auch für die Schulschwimmer. Und für die Bedürfnisse der in der
Nähe liegenden Sporthauptschule ist auch noch vorgesorgt. Ich glaube, dass Schülerinnen
und Schüler und Schulklassen auch eine gewisse Art der Öffentlichkeit
darstellen.
In diesem Sinne, denke ich, ist das ein neuer Weg,
der beschritten wurde, dass man eben nicht ausschließlich aufs Geld schaut,
sondern zu 60 Prozent auf Inhalte schaut, bei einem Projekt zu
60 Prozent und eben nicht zu 100 Prozent und irgendetwas herschenkt,
aber eben hier eine vernünftige Mischung findet, 40 Prozent das Geld,
60 Prozent sind die Inhalte. Und es ist ja auch ein Projekt, das bis jetzt
zumindest auch von ÖVP-Seite im Bezirk, im 13. Bezirk, gewürdigt wurde.
Ich glaube, es ist ein guter Weg beschritten worden,
und daher bitte ich auch um die Zustimmung heute. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: So,
zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Der Herr Berichterstatter
hat auf sein Schlusswort verzichtet.
Ich komme zur Abstimmung, wobei ich feststelle, dass
gemäß § 25 der Stadtverfassung die erforderliche Anzahl der Mitglieder des
Hauses anwesend ist. Wer für die Postnummer 147 ist, den ersuche ich um
ein Zeichen mit der Hand. – Das ist mit den Stimmen der SPÖ mehrstimmig so
angenommen.
Von den GRÜNEN wurde ein Beschluss- und
Resolutionsantrag eingebracht für eine Machbarkeitsstudie über die Errichtung
einer Radautobahn im Wiental zwischen Hütteldorf und Margaritensteg. Wer für
diesen Be-schluss- und Resolutionsantrag der GRÜNEN ist, den ersuche ich um ein
Zeichen mit der Hand. – Das ist von den Antragstellern, vom BZW und von der ÖVP
unterstützt, damit nicht ausreichend und abgelehnt.
Postnummer 148: Sie betrifft den Verkauf von
Grundstücken in der KatG Oberlaa Stadt. Hier liegt keine Wortmeldung mehr vor.
Das Erfordernis des § 25 ist erfüllt. Wer dafür ist, den ersuche ich um
ein Zeichen mit der Hand. – Das ist mehrstimmig, ohne die GRÜNEN, so
angenommen.
Postnummer 150: Sie betrifft die Ermächtigung
zur Einräumung einer Option zugunsten der Wien Holding GmbH für Grundstücke in
der KatG Hirschstetten.
Herr GR Schieder, bitte.
Berichterstatter GR Mag Andreas Schieder:
Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke.
Die Debatte ist eröffnet. Herr GR Parzer.
GR Robert Parzer
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Sehr geehrter Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Meine sehr geehrten Damen
und Herren!
Kein Zickzackkurs, ein deutlicher Kurs. Die heutige
Diskussion um den Verkauf der Waagner Biro-Gründe oder des Grundstücks in
Stadlau, das ist geradezu ein Beleg dafür, meine Damen und Herren, mit welchem
Selbstbewusstsein diese Stadtregierung eigentlich wirklich ausgestattet ist.
Ich hätte es nie für möglich
gehalten, dass es sich die Stadtregierung wirklich traut, noch vor den Wahlen
eine Rettungsaktion für eine derart fragwürdige Grundstückstransaktion zu machen.
So viel Selbstvertrauen ist schon fast ein bisschen bedenklich.
Während Sie bei den letzten
Wahlen noch vorsichtigerweise, das muss man so sagen, die Transaktion auf die
erste Beschlussfähigkeit oder Beschlussmöglichkeit nach den Wahlen vorverlegt
oder verlegt haben, was aus taktischen Überlegungen auf Grund der
Fragwürdigkeit der Grundstückstransaktion durchaus klug war, sind Sie sich
jetzt Ihrer Sache wirklich sehr sicher, sodass Sie dieses Grundstück oder
dieses Geschäftsstück noch vor dieser Wahl beschließen. Aber damit geben Sie
Ihrer Amtsperiode eine gewisse Symbolik. Sie hat mit der wohl fragwürdigsten
Grundstückstransaktion dieser Periode begonnen und sie endet auch mit dieser.
Eigentlich passen diese
gesamten Plakate, die die GRÜNEN derzeit affichieren, besser zur SPÖ-Fraktion.
Sie von der SPÖ zeigen mit dieser Beschlussfassung wirklich Mut. Aber es ist
die Frage, ob das auch die Art von Mut ist, die eine Stadtregierung wirklich
haben soll.
Wir hätten es alle lieber
gehabt, dass Sie die Zeit zwischen dem Ankauf des Grundstücks zu Beginn dieser
Periode weniger zur Mutsammlung und weniger dazu genützt hätten zu beweisen,
dass Ihr Selbstvertrauen daher rührt, dass diese Stadt in Ihren Augen Ihnen
gehört, sondern es wäre für diese Stadt und auch für die Umwelt besser gewesen,
Sie hätten diese Transaktion in Stadlau nicht durchgeführt und dem Herrn
Liaunig kein Geldgeschenk gemacht, das dieser immerhin dazu genutzt hat, dem
öffentlichen Wohl zuliebe ein Privatmuseum zu errichten. (Beifall
bei der ÖVP.)
Doch die kunstsinnige Spende an
die Öffentlichkeit kommt leider nicht den das Grundstück finanzierenden Wienern
zugute, Sie werden es ja wissen, denn dieses Museum vom Herrn Liaunig steht
leider auf Kärntner Boden. Vielleicht hätte man Herrn Liaunig gleich den
Vorschlag machen können oder sollen, das Grundstück in Stadlau als Museumsbau
zu verwenden. Dann hätten die
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