Gemeinderat,
57. Sitzung vom 28.06.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 107 von 116
dieser Stadt herbeizuführen!
Jetzt komme ich noch zu den Prüfaufträgen - ja ich
muss mir meine Zeit einteilen, 14 Minuten und 8 Sekunden -, wo Kollege
Reindl gesagt hat: Na ja da gibt’s eh das Minderheitenrecht, den 73/6a. Es wird
schon sehr oft, nämlich für diejenigen, die in den Ausschusssitzungen sind,
immer dann von der Sozialdemokratischen Fraktion darauf hingewiesen, wenn sie
sich etwas ziert, sag’ ich jetzt einmal, um im Kontrollausschuss einen
Prüfauftrag mitzutragen... (GR Christian Oxonitsch: Das gibt es aber nicht!)
Nein, da gibt’s immer den Hinweis dafür... (GR Christian Oxonitsch: Nein,
nein!) Nein, das müsst ihr ja nicht, das ist keine Frage.
Aber wenn es ein Argument inhaltlicher Natur geben
würde, dann wäre das zumindest eine politische Diskussion und dann würden die
unterschiedlichen Standpunkte aufeinander prallen und dann kann man abwägen, ob
die einen Recht haben oder die anderen. Aber wenn es keine inhaltliche
Auseinandersetzung gibt, weil offensichtlich keine inhaltlichen Argumente am
Tisch liegen, diese Prüfung zu verweigern, dann gibt’s den Hinweis auf: Ihr
habt’s eh ein Minderheitenrecht, nehmt’s den 73/6a, dann könnt ihr’s
durchbringen. Und das ist das, was ich kritisiere, weil ihr (Aufregung bei
den GRen Franz Ekkamp, Godwin Schuster und Kurt Wagner.) bei vielen Punkten
einfach die politische Diskussion verweigert und sagt: Na nehmt’s eure
Minderheitenrechte, dafür haben wir sie geschaffen.
Weil euch offensichtlich die inhaltlichen Argumente
bei diesen Prüfaufträgen ausgehen, seid ihr dazu bemüßigt, euch auf das
Formelle zu reduzieren. Wir nehmen es zur Kenntnis und wir werden halt in
Zukunft so mit dem umgehen müssen, keine Frage. (Beifall bei der ÖVP.)
Jetzt möchte ich noch zu den Empfehlungen kommen,
weil Kollege Reindl gesagt hat: Was passiert mit den Empfehlungen? Der Großteil
wird umgesetzt und das, was nicht umgesetzt wird, dafür gibt es gute
Begründungen.
Also Kollege Reindl, wenn Sie, und davon gehe ich
aus, ein aufmerksamer Leser der Kontrollamtsberichte sind und wenn Sie dann
auch die Stellungnahmen der geprüften Dienststellen lesen, dann die
Zusammenfassung des Kontrollamts lesen und sich dann bildlich vorstellen, wie
diese geprüfte Dienststelle reagiert, dann kann vor ihrem geistigen Auge
eigentlich nur ein Beamter sitzen, der mit den Schultern zuckt und sagt: Mein
Gott, wir werden eh alles besser machen, Entschuldigung. Und das ist es... (GR
Mag Thomas Reindl: Du unterstellst da etwas! Du unterstellst da etwas!)
Nein, das unterstelle ich nicht, das ist belegbar!
Das ist das Problem, dass es an Hand der Kontrollamtsberichte belegbar ist, an
Hand der immer wiederkehrenden gleichen Berichte aus den gleichen
Dienststellen, dass immer wieder dort und dort Verfehlungen sind, die vom
Kontrollamt nachgewiesen werden, wo mitunter, wenn man lange genug im
Kontrollausschuss sitzt und sich die Archive durchsieht, auch vom Kontrollamt
mittlerweile darauf hingewiesen wird, dass diese Dienststelle schon einmal,
anno seinerzeit, geprüft wurde und die Empfehlungen nicht umgesetzt worden sind
und dieselben Empfehlungen wie bereits im Kontrollamtsbericht vom Jahre sowieso
gemacht wurden. Das ist das Umsetzen, das großteilige Umsetzen der
Empfehlungen?
Also wenn das das Umsetzen der Empfehlungen ist, dann
empfehle ich wirklich dem Kontrollamt, keine Empfehlungen mehr
hineinzuschreiben, weil Sie dann die Kolleginnen und Kollegen nicht in eine
schwierige Situation bringen! Dann braucht sich das Kontrollamt vielleicht in
zwei, drei oder vier Jahren nicht auf seine eigenen Empfehlungen berufen, die
nicht umgesetzt wurden. Also hier ist der Hebel anzusetzen. Die Konsequenzen
sind enden wollend. Die Konsequenzen sind in Wirklichkeit ein mäßiges
Schulterzucken, das Suchen von Ausreden, man hört in den
Kontrollausschusssitzungen, dass alles besser wird, dass alles ganz anders wird
und siehe da, kaum wird diese Dienststelle oder ein ähnlicher Fall in zwei, in
drei, in vier Jahren wieder aufgeworfen, dann kommt man zu demselben Schluss
und das Kontrollamt kommt leider wieder zu denselben Ergebnissen wie vorher.
Und das ist das Problem!
Zu einem Thema möchte ich noch kommen, was die Anzahl
der Sitzungen des Kontrollausschusses betrifft. Ich glaube, es ist an der Zeit,
dass sich die drei Vorsitzenden der Oppositionsparteien - oder jetzt vier
Oppositionsparteien, kommt drauf an, wie viel nach der letzten Wahl halt dann
da sind – relativ rasch auf einen Terminplan einigen.
Zwei, gut. Dann wird die
Diskussion einfacher, dass sich diese Oppositionsparteien, die hier im Rathaus
sein werden, auf einen Rhythmus einigen, der eine raschere Abfolge der
Kontrollausschusssitzungen mit sich bringt. Es ist zutiefst unverständlich, dass
es passieren kann, dass teilweise Prüfaufträge auf Grund des derzeitigen
Systems, so wie es ist, mit vier bis maximal fünf Sitzungen pro Jahr, fast bis
zu einem Jahr liegen, bis die Geschäftsgruppe wieder drankommt und diese
Prüfungen im Kontrollausschuss diskutiert werden. Das ist ein Vorschlag. (GR
Mag Thomas Reindl: Das ist nicht so einfach!) Entschuldigung, darf man
einen Vorschlag machen, Kollege Reindl oder reagieren Sie auf alles einfach nur
mehr wie der Pawlow'sche Hund? Da draußen sagt einer etwas und Sie müssen
hinbellen auf ihn! (GR Mag Thomas Reindl: Das stimmt nicht!) Es ist ein
Vorschlag, dass sich die Vorsitzenden der Oppositionsparteien in der nächsten
Legislaturperiode überlegen, wie man gemeinsam dieses System verbessern kann. (GR
Mag Thomas Reindl: Du sprichst nur von den Oppositionsparteien?) Ich weiß
nicht, ob es ein Interesse bei der SPÖ gibt, ich habe keine Ahnung. Aber da die
SPÖ keinen Vorsitzenden stellt, wird es vorrangig an den Vorsitzenden liegen,
hier einen Rhythmus zu finden, der eine Verbesserung und eine
Qualitätsverbesserung mit sich bringt, dass eben Prüfaufträge nicht bis zu
einem Jahr in der Lade liegen. Wir haben auch jetzt die Situation, ich weiß
nicht, ich habe nicht mit dem Kontrollamtsdirektor gesprochen, aber ich gehe
davon aus, dass laufend Überprüfungen stattfinden und fertig werden und wir
eine
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