Gemeinderat,
57. Sitzung vom 28.06.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 101 von 116
Die Verschwendung ist zu quantifizieren, damit man weiß, was schief gegangen ist, wenn es tatsächlich kritisiert wird. Ein jährliches Einsparungspotential lässt sich daraus leicht errechnen.
Alle Schwachstellen sind seitens des Kontrollamts in
einem Verwaltungsbericht zusammenzufassen.
Der direkte Zugang des Kontrollamts für den Bürger
ist ebenfalls eine Forderung.
Das sind die Dinge, die im Rahmen des Kontrollamts
passieren können. Es gibt aber natürlich noch weitere wichtige Forderungen, die
sozusagen die Struktur als Ganzes betreffen.
Wir wollen, dass die Schaffung eines
Landesrechnungshofs in Angriff genommen wird.
Wir wollen die Installation eines, ich sage es noch
einmal, Korruptionsbeauftragten ist nicht ganz das richtige Wort, aber von
jemanden, der insbesondere die Vergabeverfahren prüft.
Wir wollen eine einheitliche Abwicklung bei
Subventionsvergaben, das heißt, dass eine Einreichmodalität überprüfbar
geschaffen wird.
Und wir wollen den Prüfzugriff auch bei ausgegliederten
Magistratsabteilungen, denn so wird es ja nicht gehen, dass die Stadt Wien
letztendlich sämtliche ihrer Agenden ausgliedert, sodass dann der Gemeinderat
eigentlich nur mehr Budget und Rechnungsabschluss zu beschließen und zu
diskutieren hat.
Das sind wichtige Punkte, die die Kontrolle
ermöglichen. Letztendlich ist ein wichtiger Punkt und der trifft sozusagen das
Mark des Ganzen, nämlich ein Leitbild für Führungsverständnis und
Verantwortlichkeit. Und auch das muss überprüft werden, denn es kann nicht
sein, dass Fehler immer nur auf die kleinen Leute in der Beamtenschaft
abgewälzt werden, während hingegen diejenigen, die die Verantwortung tragen,
eigentlich immer mit einem blauen Auge oder mit einem zerknirschten Sager davon
kommen. So kann das nicht gehen. (Beifall
bei der ÖVP.)
Aber auch formale Verbesserung fordern wir ein... (GR
Harry Kopietz: Warum ist das nicht im Brief drinnen gestanden?) Bitte? (GR
Harry Kopietz: Warum ist das nicht im Brief drinnen gestanden?) In welchem
Brief? (GR Harry Kopietz: Ihr habt ihn ja geschrieben!)
Aha, na ja entschuldige, Briefe an eure Mitglieder,
die müsst ihr selber schreiben. Das sind nicht die... (GR Harry Kopietz:
Habt ihr aber geschrieben!) Dass wir euren Mitgliedern da irgendwelche
Dinge schreiben wollen, das ist nicht unsere Aufgabe.
Formale Verbesserungen. Was brauchen wir, lieber Herr
Professor? Formale Verbesserungen und zwar solche, dass der Bericht in etwa das
Aussehen der Rechnungshofberichte bekommt, wo auf der Seite
Absatzinhaltsangaben sind, sodass man tatsächlich die Möglichkeit hat, diesen
Wust, der einem ja immer wieder übergeben wird, ordentlich zu lesen.
Ich komme nicht umhin, Ihnen unsere Initiativen und
auch unsere Kritikpunkte ein wenig darzustellen, auch wenn die Zeit schon vorangeschritten
ist. Aber das ist eben das Faktum dieser Art der Abwicklung und dass es
offensichtlich keine Änderungsmöglichkeit durch Sie gibt, denn einige dieser
Punkte hätten Sie ja schon längst verbessern können.
Ich möchte Ihnen kurz darstellen, dass wir in dieser
Periode 31 Punkte hatten, wo wir tatsächlich hinter einzelnen Akten her
waren und klar und deutlich gesagt haben: Hier ist es massiv schlimm ergangen,
hier muss etwas geschehen, hier haben wir uns als Volkspartei klar eingebracht:
Prochaska: Fall Millennium-Tower. Prochaska: Einsparung durch
bessere Kontrolle der Stadtverwaltung in diesem Jahr noch. Pfeiffer:
Kontrollamt soll Landesrechnungshof werden. Prochaska: Kontrollamt bestätigt
die ÖVP-Kritik. 3 Millionen EUR teure Mähboote. Kontrolle in Wien.
Leichenbeschauer statt Effizienz. Berichte, die über ein Jahr alt sind.
Prochaska: Prochaska wieder: Stadtpark, Meierei, Parkplätze statt Grünfläche im
Stadtpark seien zu befürchten. Prochaska: ÖVP-Bedenken bei Rolling Boards wird
Recht gegeben. Pfeiffer: Bäderhygiene und Sicherheit verschärft kontrollieren.
Prochaska schlägt Alarm: Der Altstadterhaltungsfonds wird systematisch
ausgeplündert. Prochaska: Wien braucht einen Stadtrechnungshof. Prochaska:
Wiener SP-Stadtverwaltung Schlendrian, Schlamperei und Arroganz. Hier wurde das
angeführt, was ich über die anderen Städte gesagt habe. Pfeiffer: Der Flop mit
dem Testgelände Kottingbrunn. Pfeiffer: Unvorstellbare Abrechnungslücken bei
Wien Energie. Pfeiffer: Kontrollamtsberichte zeigen das Versagen der
SP-Stadtregierung im geriatrischen Bereich. Kontrollausschuss. Pfeiffer
bestätigt Hierarchie der Verantwortungslosigkeit, Sittenbild des roten Wien.
Prochaska: Zeugnis für Wiener Wohnen: Nicht genügend. Prochaska: Gemeinde Wien,
ein Fass ohne Boden. Hier geht es um Vorwürfe einer ungenügenden
Bauvorbereitung und Planung. (Heiterkeit bei der SPÖ, den GRÜNEN und beim
BZW.) Pfeiffer: Gesundheits- und Sozialzentren in Wien sind dringend
reformbedürftig. Prochaska: Die Skandale in den Ressorts Pittermann und Laska
beweisen, das Wiener Kontrollsystem ist zu schwach. Prochaska:
Rechtfertigungsversuche von Mailath-Pokorny hinsichtlich Rabenhofdebakel
scheitern kläglich. Pfeiffer: Kontrollausschuss zeigt politische und sachliche
Mängel im Ressort Laska. Pfeiffer: Kontrollamt soll System der
Verantwortungslosigkeit demaskieren. (Weitere Heiterkeit bei der SPÖ, den
GRÜNEN und dem BZW.) ÖVP-Wien: Wiener Pflegeheimskandal, Kontrollamt wird
eingeschaltet. Prochaska: (GRin Dr Sigrid Pilz: Das ist keine
Belangsendung!) SP-Verschwendungspolitik muss Riegel vorgeschoben werden.
Prochaska: Notwendige Kontrollamtsberichte werden der Öffentlichkeit entzogen.
Pfeiffer: Firmenimperium der Stadt Wien derzeit unkontrolliert. Pfeiffer:
Wiener Wohnen verwaltet noch immer hoheitlich. Pfeiffer: Heimhilfe und
Hauskrankenpflege im Umbruch, Kontrollbericht zeigt politische Versäumnisse
auf. Pfeiffer: Mehr Power für die Kontrollinstanzen der Stadt Wien, geprüfte
Dienststellen müssen Ergebnisse ernst nehmen. Pfeiffer: Kontrollamtsbericht zu
Einkaufszentren erschütternd. Pfeiffer: Bleirohre, Faymann hat Studienergebnis
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