Gemeinderat,
56. Sitzung vom 24.05.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 83 von 104
Aussendung gemeint hat, es wäre nach der Untersuchungskommission - und ihr heutiger Redebeitrag hat mich eher an einen Redebeitrag vor einem Jahr erinnert - sehr wenig geschehen, dann kann ich Ihnen nur sagen: Guten Morgen, wachen Sie auf, verstellen Sie sich nicht den Blick für die vielen Maßnahmen, die im laufenden Jahr umgesetzt wurden! Ich möchte auf wesentliche Maßnahmen, auf Grund der beschränkten Redezeit aber leider nur auf wenige eingehen, die in den letzten Monaten auch realisiert wurden:
Erstens: Es wurde das neue Wiener Wohn- und
Pflegeheimgesetz beschlossen, das nun mit Anfang Juli auch in Kraft tritt und
das den Status, die Ausstattungsmerkmale, die Qualitätserfordernisse, die
Rechte der Bewohner, aber auch die Pflichten der Heimträger regelt.
Zweitens: Durch den Fachbereich Pflege des Fonds
Soziales Wien werden in acht Gesundheits- und Sozialzentren, aber auch in den
sieben Geriatrischen Tageszentren ca 30 000 Informations- und
Beratungsleistungen pro Jahr erbracht. Für ambulante Dienste und
Hauskrankenpflege mit dem Ziel, möglichst lange zu Hause sein zu können, stehen
hier insgesamt 172,5 Millionen EUR zur Verfügung.
Das sind 17 Millionen EUR mehr in diesem
laufenden Jahr als im vergangenen Jahr. Damit wird aber auch eine Voraussetzung
geschaffen, dass das Ziel, dass Menschen möglichst lang zu Haus leben können,
auch erreicht wird. Es wurde die Zusammenarbeit mit gemeinnützigen und privaten
Partnern forciert. In dezentralen kleineren Einheiten werden auch
Pflegeeinheiten in den Bezirken angeboten, um den höheren Ansprüchen, die in
den letzten Jahren entstanden sind, auch gerecht zu werden.
Im Geriatriezentrum Am Wienerwald soll bis 2010 die
Bettenanzahl auf rund 1 000 reduziert werden. Auch dieses Programm wurde
in Angriff genommen. Eine Projektgruppe untersucht derzeit die Möglichkeiten,
eine durchmischte Struktur zu entwickeln.
Weil Frau StRin Landauer auch die Investitionen
angesprochen hat, so kann ich nur darauf hinweisen, dass gerade die
Investitionsoffensive 2005 auch in der letzten Sitzung des
Gemeinderatsausschusses eine Diskussion war, wo 10 Millionen EUR als
Dotation an den FSW zur Verfügung gestellt wurden. (StRin Karin Landauer: Das ist aber trotzdem noch keine Milliarde!) Es
ist ein Teil dieser Pflegemilliarde, die bis zum Jahr 2010 zu erbringen
ist. Dazu hat es auch eine klare Aussage gegeben. Damit sollen die Eröffnung
eines geriatrischen Tageszentrums in Simmering, Renovierungsarbeiten in den
Gesundheits- und Sozialzentren, weiters Renovierungsarbeiten und
Ausbaumaßnahmen in den Häusern des Kuratoriums der Wiener
Pensionistenwohnhäuser, Finanzierung von betreuten Wohnformen et cetera
finanziert werden. 10 Millionen EUR, die hier eingesetzt werden
sollen. Nur die Vertreterinnen und Vertreter der Opposition haben gemeinsam
dagegen gestimmt. Das sollten Sie sich auch in Erinnerung rufen, wenn Sie auf
der anderen Seite weitere Mittel einfordern.
Es konnten aber auch zahlreiche weitere Projekte in
den letzten Monaten realisiert werden. Ich kann nur einige Beispiele erwähnen:
Das Haus der Barmherzigkeit in der Seeböckgasse wurde
im April dieses Jahres mit 350 neuen Plätzen eröffnet.
Das Haus der Barmherzigkeit Tokiostraße soll im
Jahr 2006 mit 250 neuen Plätzen eröffnet werden.
Am 25. April fand die Eröffnung des
Seniorenschlössels Simmering “Wie daham“ statt, mit 140 neuen Plätzen.
Einige wenige Beispiele, die eindrucksvoll dokumentieren,
dass die Maßnahmen, die angekündigt wurden, rasch und unverzüglich nicht nur in
Angriff genommen wurden, sondern auch realisiert werden konnten.
Es soll eben, wie gesagt, auch das Projekt
"ehrenamtliche Mitarbeit im KAV" entsprechend umgesetzt werden.
Der Verein für Sachwalterschaft zieht in die
Räumlichkeiten direkt im GZW ein, auch eine gemeinsame Initiative mit Herrn Dr
Vogt.
Im Geriatriezentrum Baumgarten, wo ein neuer Pavillon
ab Juni dieses Jahres zur Verfügung steht, werden auch 65 Personen in
modernsten Anlagen und mit optimaler Betreuung untergebracht.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich komme daher
zum Schluss und möchte zusammenfassend zum gegenständlichen Thema nochmals
feststellen, dass das private Heim in Wien-Meidling seit 2003 laufend
kontrolliert wurde, dass durch unangekündigte Kontrollen jeder Beschwerde
entsprechend nachgegangen wurde, dass Auflagen erteilt wurden und die
Einhaltung der Auflagen ebenfalls überprüft wurde, in der Folge, das ist auch
den Berichten zu entnehmen, auch Verbesserungen festgestellt wurden, aber das
ist eigentlich auch jenen bekannt, die diese Anfrage eingebracht haben.
Zweitens: Jene Vorwürfe, die mit strafrechtlichen Tatbeständen
zu tun haben, wurden vom Wiener Pflegeombudsmann an die Staatsanwaltschaft
übermittelt, die nun am Zuge ist, die weitere Ermittlungen setzen und prüfen
wird, ob diese Vorwürfe bestätigt werden können oder nicht.
Im Übrigen meine ich, dass es eigentlich auch das
gemeinsame Interesse aller Fraktionen sein sollte, hier Ängste zu nehmen,
Lösungen gemeinsam zu erarbeiten und daher auch jeder Form, Menschen zu
verunsichern, eine Absage zu erteilen. - Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Herbert Madejski: Als
Nächster zum Wort gemeldet ist Herr GR Mag Kowarik. Ich erteile es ihm.
GR Mag Helmut Kowarik (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen
und Herren!
Die Pflege, vor allem die
Behandlung unserer älteren Generation in den Pflegeheimen ist es sicher wert
und notwendig, dass man viel und lang darüber diskutiert. Eigentlich muss man
sagen, man kann nicht lang genug darüber diskutieren. Nicht zuletzt deshalb,
weil es notwendig ist, auch bei uns ein entsprechendes
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular