Gemeinderat,
56. Sitzung vom 24.05.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 45 von 104
halt vergessen worden; vielleicht waren die, die ihn verfasst haben, nicht so sportlich oder haben nicht daran gedacht - auch die Mehrzweckhalle gehören würde, die ja auch der Herr Bürgermeister schon forciert hat.
Wir bringen daher folgenden
Beschlussantrag ein, ich lese nicht den ganzen Text des Antrags vor, sondern
sage nur diesen einen Satz:
„Der Gemeinderat der Stadt
Wien spricht sich für die baldige Errichtung einer multifunktionalen Sport- und
Veranstaltungshalle an einem geeigneten Standort aus." - Punkt, Ende.
Sofortige Abstimmung erwünscht.
Ich will auch noch nicht
einmal über den Standort oder über die Größe diskutieren - das ist noch gar
nicht das Problem -, sondern es soll einen Grundsatzbeschluss geben, wo wir
alle gemeinsam das wollen, was der Herr Bürgermeister uns ja schon zugesagt
hat. Daher bringen wir diesen Beschlussantrag ein und ersuchen um sofortige
Abstimmung und um Ihre Zustimmung. (Beifall bei der FPÖ.)
Zum Abschluss noch
Folgendes: Da muss offenbar wirklich ein Fehler passiert sein - oder wir
beschließen heute zwei Trassen. Es ist nämlich im Stadtentwicklungsplan 2005
die außenliegende Variante herausgenommen worden, weil die ja jetzt die beste
ist - das ist auch richtig so, und das haben wir auch immer gesagt, und sie
wird auch gelobt. - So steht das drinnen.
Wir beschließen aber heute
gleichzeitig - und wer es vor sich liegen hat, kann es nachlesen:
Seite 240, letzter Absatz; ich lese Ihnen den Absatz vor:
„Im Falle des Flugfeldes
Aspern wurde die Voraussetzung" - nämlich Erschließung öffentlich und
privat – „durch die Aufnahme einer weiteren Verlängerung der U2, über die
früher vorgesehene Endstelle Aspern hinaus, in die vierte Ausbauphase der
U-Bahn erzielt, sowie" – und jetzt kommt es – „durch die Entscheidung für
eine S1 in der innenliegenden Variante. Damit wären die Voraussetzungen
geschaffen, um die hervorragende Lage...“ - und so weiter.
Also was stimmt jetzt? Stimmt jetzt die innenliegende
Variante, die wir da beschließen, auf Seite 240, oder stimmt die
außenliegende? Ich nehme an, es ist halt ein Fehler. Ich will Sie nur darauf
aufmerksam machen. Vielleicht könnte man das noch herausnehmen, denn sonst gibt
es Irritationen, und die GRÜNEN kommen dann wieder und sagen: Da steht das eh
drinnen, und wir müssen uns wieder herumstreiten mit "innenliegend"
und "außen-liegend", und das wollen wir eigentlich nicht mehr, weil
hier die Entscheidung gefallen ist.
Wir werden dem Stadtentwicklungsplan 2005 auf Grund
der Punkte, die ich genannt habe, und vielen anderen nicht zustimmen. Ich
verhehle aber nicht, dass das Papier eine gute Arbeitsgrundlage ist, und
bedanke mich bei denen, die es geschrieben haben. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Meine
Damen und Herren! Ich kenne Kollegen Madejski an sich als einen bedächtigen
Menschen. Es war die Aussage von ihm, die hier kritisiert wurde, vom Vorsitz
aus schlecht verständlich. Wir werden das als Vorsitzende dann im Protokoll
nachlesen. (GR Dr Herbert Madejski: Es ist aus einer Zeitung!)
Zum Wort gemeldet hat sich Herr GR Mag Schieder.
– Bitte.
GR Mag Andreas Schieder (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrter Herr
Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Sehr geehrte Damen und Herren!
Der Stadtentwicklungsplan 2005, STEP 05, legt
das Entwicklungsprogramm der Stadt Wien für die nächsten Jahre beziehungsweise
für das nächste Jahrzehnt fest, so wie auch in der Vergangenheit
Stadtentwicklungspläne eigentlich im Großen und Ganzen immer rund für ein
Jahrzehnt gegolten haben beziehungsweise nach einem Jahrzehnt der nächste
Stadtentwicklungsplan beschlossen wurde. Das ist auch der Grund, warum von
einem zum nächsten Stadtentwicklungsplan natürlich nicht immer die
Neuigkeit drinnen steht - und das gilt auch für die Diskussionen dazwischen -,
sondern es geht dabei ja auch um eine kontinuierliche Entwicklung der Stadt.
Es geht darum, einerseits große Entwicklungslinien
festzulegen und andererseits gleichzeitig auch detaillierte Schwerpunkte zu setzen.
Es werden in diesem Stadt-entwicklungsplan sowohl die großen
Entwicklungslinien, die großen Fragen der Stadt angesprochen, es wird definiert,
wohin sie will, als auch in den Zielgebieten detaillierte Schwerpunkte gesetzt.
Ein ernsthafter Stadtentwicklungsplan kann sich allerdings
heutzutage nicht mehr auf Wien allein konzentrieren, und daher ist dies auch
der erste Stadtentwicklungs-plan, in dem eine Einbeziehung des Umlandes und der
Region gewährleistet ist und vorgenommen wurde, und zwar nicht nur der Region
in Österreich, sondern auch grenzüberschreitend. Dabei heißt
"einbezogen" nicht nur, berücksichtigt, was sich dort abspielt,
sondern auch, abgesprochen.
Diese Region wird zusammenwachsen, und daraus ergeben
sich schon die unterschiedlichen Anforderungen an die regionalen
Kooperationsstrukturen, an die Verkehrsinfrastruktur, an Betriebsansiedlung, an
Siedlungs-, Entwicklungsachsen und an alle diese Fragen, die die Stadt
betreffen.
Die Antworten darauf münden im Stadtentwicklungs-plan
zum Beispiel auch in das so genannte räumliche Leitbild, das Umland betreffend
und auch Bratislava betreffend. Man kann sich das im Stadtentwicklungsplan sehr
gut anschauen, in dem auch in Details festgelegt worden ist, wie dieses
Entwicklungsbild sein soll.
Eine optimale Berücksichtigung auch im
Wirtschaftsleitbild bezüglich der wirtschaftlichen Erfordernisse muss die
Vorsorge für die Nutzung der Wachstumschancen finden. Wenn wir definieren und
wissen, dass wir Chancen für Wachstum, für Wirtschaftswachstum in dieser Region
optimal nützen müssen, dann müssen wir auch im Stadtentwicklungsplan Vorsorge
für die Nutzung dieser Chancen treffen. Die Wachstumschancen bestehen in der
Ansiedlung von Unternehmenszentralen, der stärkeren Orientierung zum
Dienstleistungssektor hin, in
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular