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Gemeinderat, 56. Sitzung vom 24.05.2005, Wörtliches Protokoll  -  Seite 20 von 104

 

nicht passieren und dass es uns bei der nächsten Fußballeuropameisterschaft eben nicht passiert, dass den Spielern die Rasenziegel um die Ohren fliegen, weil man halt wieder sehr salopp damit umgeht und die Vorbereitungen salopp trifft. Da haben wir international viel zu verlieren und dieser Schaden ist einfach da.

 

Und wenn der Bürgermeister sagt, man soll nicht matschkern; das ist matschkern, man soll nicht matschkern, dann muss ich eines für mich festhalten: Matschkern? Ist es wirklich ein Matschkern, wenn man ein Hallenumfeld verlangt, das den internationalen Kriterien für so ein Großereignis entsprechen soll? Das hat ja nichts mit Matschkern zu tun, sondern man soll die Missstände, die dort möglich geworden sind, verhindern und ausschalten. Wenn er das als “Matschkern“ bezeichnet, dass man Missstände aufzeigt und in Zukunft verhindern will, dann kann ich Ihnen eines versprechen: Dann wird die FPÖ in Wien weiterhin sehr, sehr häufig und viel matschkern, damit diese Missstände in Zukunft einfach nicht mehr möglich sind! (Beifall bei der FPÖ.)

 

Und wenn -zigtausend Schlachtenbummler, die ja da auch aus aller Welt angereist sind, diese Rahmenbedingungen erleben müssen und wenn 600 Zeitungsjournalisten aus aller Welt das erleben müssen und natürlich international und weltweit darüber berichtet wird, dann ist das einfach nicht erfreulich. Da muss man sich darüber Gedanken machen, wer dafür auch die Verantwortung trägt, weil es kann ja auch nicht so sein, dass der Bgm Häupl oder andere sich hinstellen und sagen: „Na ja, es war halt die Jahreszeit viel zu warm und das haben wir halt falsch eingeschätzt, dass es für die Jahreszeit zu warm ist,“ und dass das der Grund ist. Das kann es ja nicht sein. Da muss man sich wirklich fragen, was für Hintergründe gibt’s, was für Verantwortliche gibt’s.

 

Und wenn halt dort in der Stadthalle noch vor dieser Eishockey-Weltmeisterschaft der Eismeister gekündigt wird, sprich, wenn jener Mann, der wirklich die Erfahrungswerte gehabt hätte, hier rechtzeitig zu reagieren, abgebaut wird, dann ist das halt wirklich auch ein Unsinn, wie man hier vorgegangen ist. Wenn Sie meinen, dass das halt ein Einzelbeispiel ist, dann muss man trotzdem auch festhalten, es vielleicht mit anderen Veranstaltungen zu vergleichen. Das kann man einfach auch damit gleichsetzen, wenn bei einer Eishockey-Weltmeisterschaft das Eis wegschmilzt, dann wäre das ungefähr so, als ob bei einer Volleyball-Meisterschaft permanent das Netz umfällt oder bei einer Handball-Weltmeisterschaft die Tornetze im Grunde genommen nicht angebracht werden oder bei einer Basketball-Weltmeisterschaft die Körbe in Augenhöhe montiert werden, weil man sich halt geirrt hat. Das ist in dieser Dimension zu sehen. Das ist nicht einfach so eine lockere Geschichte, die da passiert ist. Da gibt es natürlich bei dieser Peinlichkeit, die da passiert ist, international Verantwortliche.

 

Wem gehört die Stadthalle? Das haben wir heute eh schon diskutiert, auch in der Fragestunde, das ist die Wiener Holding. Wer ist letztlich in dieser Holding derjenige, der das Sagen hat? Das sind wieder Sie. Und Sie als Stadtverantwortliche haben dort in dieser Stadthalle natürlich auch einen Aufsichtsratchef festgesetzt, der ja bitte auch kein Unbekannter ist. Das ist ja eine in jeder Hinsicht schillernde Persönlichkeit, die ja auch Sportamtschef war und wo wir heute auch erleben können, dass dieser Bereich bis heute nicht nachbesetzt worden ist. Beim Sportamtsdirektor gibt es bis heute keine Nachbesetzung. Aber der ist ja hier greifbar und das ist ja nicht irgendwer, das ist ja ein durchaus langjähriger Wegbegleiter der Sportstadträtin Grete Laska. Das ist jemand, der ganz klar aus ihrem Umfeld kommt. Ich glaube, in jeder anderen Weltstadt, wenn so etwas passieren würde, würde man bei den Verantwortlichen ansetzen. Derjenige hat damals den Eismeister gekündigt. Ich denke, nach diesem Skandal wäre es fällig und an der Zeit, den Herrn Podkowicz in Pension zu schicken und ihn als in Wirklichkeit einen der Mitverantwortlichen auch zur Verantwortung zu ziehen.

 

Aber all das muss zu Konsequenzen führen und die Konsequenzen sind natürlich auch Konsequenzen, dass man endlich an eine Mehrzweckhalle denken muss und diese Mehrzweckhalle ist jetzt höchst an der Zeit. Die wäre schon lange höchst an der Zeit gewesen, aber jetzt gibt es im Grunde genommen keine Zeit mehr. Wir müssen jetzt einen Grundsatzbeschluss fassen, dass diese Mehrzweckhalle in Angriff genommen wird, wo wir schnellstens darüber nachdenken, wo wir diese Mehrzweckhalle errichten, damit wir in Zukunft überhaupt noch eine Chance haben, bei irgendwelchen internationalen Bewerben und Großereignissen mitmischen zu können. Da ist es natürlich wichtig, dass neben dem Fußball, Handball, Volleyball, Hockey, neben der Leichtathletik, dem Tennis und Reiten, hier eine Mehrzweckhalle auch für andere Sportbewerbe wie eben Eishockey, Schwimmen oder Tischtennis errichtet wird. Auch die so genannten coolen Trendsportarten sind da einzubauen wie eben Skateboarden, Biken und andere Sportarten, die für unsere Kinder und Jugendlichen einfach von großem Interesse sind.

 

Ich denke, dass es da jetzt wirklich an der Zeit ist zu handeln. Es wird ja heute auch der LAbg und GR Herbert Madejski einen Antrag für die Errichtung dieser Mehrzweckhalle einbringen. Ich glaube, dass wir nicht mehr über das Jetzt, Heute, Wann, Wie und Wo reden sollten, sondern diesen Grundsatzbeschluss treffen müssen, damit es Zukunft gibt für den Sport in dieser Stadt.

 

Und ich sage als Schlusssatz: Leider Gottes ist es ja so, dass wir auch in den anderen Sportbereichen sowie bei den Dachverbänden merken können, dass diese aus-gehungert werden. Das sind alles unerfreuliche Zustände. Hier sind endlich Maßnahmen zu setzen, damit der Sport Zukunft hat und wir uns in Zukunft solche blamablen Ereignisse in Wien ersparen! (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bei den weiteren Wortmeldungen darf ich nur daran erinnern: Fünf Minuten Redezeitbeschränkung. Herr StR Ellensohn bitte.

 

StR David Ellensohn (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

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