Gemeinderat,
54. Sitzung vom 01.04.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 25 von 67
Bezirksvertretung ihres Heimatbezirks Liesing an. Im Mittelpunkt des politischen Engagements von Kollegin Klier stand vor allem die Umwelt, sie war viele Jahre lang Mitglied des Umweltausschusses. Sie war aber auch Ersatzmitglied im Gemeinderatsausschuss für Gesundheit und Soziales. Sie war sicherlich eine derjenigen, die nicht immer die Lautesten sind, sie war sicherlich eine derjenigen, die sich nicht immer in die erste Reihe stellen wollen, sie war aber sicherlich eine derjenigen, die sehr konsequent und beharrlich für diese Stadt gearbeitet haben. Wir wollen ihr namens des Gemeinderates ein sehr ehrendes Angedenken bewahren.
Ich danke Ihnen für die
Kundgebung.
Durch das Ableben von GRin
Helga Klier ist ein Mandat im Gemeinderat der Stadt Wien neu zu besetzen. Der
Herr Bürgermeister hat gemäß § 92 Abs 2 der Wiener
Gemeindewahlordnung auf das frei gewordene Mandat das in Betracht kommende
Ersatzmitglied im Wahlvorschlag der SPÖ, Frau Hannelore Reischl, in den
Gemeinderat berufen.
Gemäß § 19 der Wiener
Stadtverfassung ist das Gemeinderatsmitglied anzugeloben.
Ich ersuche nun Herrn Schriftführer
GR Mag Reindl, die Gelöbnisformel zu verlesen, und das neue
Gemeinderatsmitglied, auf meinem Aufruf hin das Gelöbnis mit den Worten
"Ich gelobe" zu leisten. - Bitte.
Schriftführer GR Mag Thomas Reindl: "Ich gelobe der Republik Österreich und der
Stadt Wien unverbrüchliche Treue, stete und volle Beachtung der Gesetze sowie
gewissenhafte Erfüllung meiner Pflichten."
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Frau GRin Hannelore Reischl.
GRin Hannelore Reischl
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtags und Gemeinderats): Ich gelobe.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke, und ich darf dich recht herzlich hier im
Wiener Gemeinderat begrüßen! (Allgemeiner
Beifall.)
Die Anträge des Stadtsenats zu den
Postnummern 2, 5 und 6, 8, 13 bis 15, 17 bis 19, 22 und 23, 25 und 26, 29
bis 31 und 33 bis 36 gelten gemäß § 26 der Wiener Stadtverfassung als
bekannt gegeben. Bis zu Beginn dieser Sitzung hat kein Mitglied des Gemeinderates
zu diesen Geschäftsstücken die Verhandlung verlangt.
Ich erkläre daher gemäß § 26 der Wiener
Stadtverfassung diese als angenommen und stelle fest, dass die im Sinne des
§ 25 der Stadtverfassung erforderliche Anzahl von Mitgliedern des
Gemeinderates anwesend ist.
In der Präsidialkonferenz wurden nach entsprechender
Beratung die Postnummern 9, 10, 11, 12, 20 und 21 zum
Schwerpunkt-Verhandlungsgegenstand "Theaterreform" erklärt.
Gleichzeitig wurde folgende Umreihung der Tagesordnung vorgeschlagen: Postnummern 9,
10, 11, 12, 20, 21, 16, 27, 28, 32, 24, 1, 3, 4 und 7. Die Postnummern werden
in dieser Reihenfolge zur Verhandlung gelangen.
Ich schlage vor, die Berichterstattung und die
Verhandlung über die Geschäftsstücke 9, 10, 11, 12, 20 und 21 der Tagesordnung,
sie betreffen 2- beziehungsweise 4-Jahresvereinbarungen mit verschiedenen
Vereinen sowie eine Subvention an das Volkstheater Wien, zusammenzuziehen. Die
Abstimmungen erfolgen natürlich getrennt.
Wird dagegen eine Einwendung erhoben? - Es erfolgt keine
Einwendung.
Ich bitte nun die Berichterstatterin, Frau GRin
Klicka, die Verhandlungen einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Marianne Klicka: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen
und Herren!
Ich ersuche um Zustimmung zu den vorliegenden
Geschäftsstücken.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Ich danke schön. - Die Debatte ist somit
eröffnet.
Erste Rednerin ist Frau GRin Mag Ringler. - Bitte.
GRin Mag Marie Ringler
(Grüner Klub im Rathaus): Sehr
geehrte Damen und Herren!
Wir befinden uns derzeit an einem sehr spannenden
Punkt der Theaterreform, an einem, von dem ich glaube, dass er entscheidend
dafür sein wird, wie erfolgreich wir mit dieser Reform sein werden und sein
können.
Ich möchte noch einmal betonen, dass uns dieses
Anliegen ein wichtiges ist und dass wir GRÜNE zu diesem Reformvorhaben stehen,
auch zum Missfallen so mancher Kulturschaffender in dieser Stadt, die meinen,
wir hätten hier Nein sagen sollen. Ich glaube, dass die Theaterreform der
richtige Schritt ist, dass es darum gehen muss, erstarrte Strukturen
aufzubrechen, dass es darum gehen muss, auf Finanzierungen, die sich über die
Jahre festgefressen haben, die vielleicht einiges an Bewegung verhindert haben,
hier einen genauen Blick zu werfen und auch entsprechende Maßnahmen zu setzen.
Dieses Vorhaben der Reform ist ja eines, das über
viele Jahrzehnte eigentlich, wenn man so will, verschleppt worden ist. Es gab
immer wieder Versuche und Ansätze, aber leider nie so wirklich den Durchbruch.
Deshalb finde ich es sehr erfreulich, dass das jetzt gelingt und dass es nun
gelungen ist, hier gemeinsam mit SPÖ und ÖVP klare Schritte zu setzen. Auch
wenn ich nicht mit allen Details der Entscheidung der Jury besonders zufrieden
bin, glaube ich doch, dass es auf jeden Fall ein Schritt in die absolut
richtige Richtung ist.
Warum allerdings sage ich und glaube ich, dass wir
jetzt an einem entscheidenden Punkt in dieser Reform sind? - Die Reform hat
nicht nur Gewinner, das wissen wir. Es gibt eine Reihe von Gruppen und Institutionen,
die jetzt mehr Geld bekommen, die über vier Jahre abgesichert Geld bekommen,
die hier teilweise vielleicht auch erstmals die Chance bekommen, eine Arbeit,
die sie in den letzten Jahren begonnen haben, kontinuierlich und professionell
fortzusetzen. Es gibt aber auch Projekte und Häuser, über welche die Jury
gesagt hat: Nein, eigentlich sind wir nicht der Meinung, dass diese Arbeit in
der bisherigen Form weiterfinanziert werden soll.
Grundsätzlich schließe ich mich
der Jury an, dass es hin und wieder auch einen Punkt geben muss, an dem man
sagt: Ja, jetzt verändert sich die Finanzierung, es gibt kein Lebensrecht,
keinen Lebensanspruch
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