Gemeinderat,
54. Sitzung vom 01.04.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 21 von 67
ob Sie
vielleicht bei der Beschlussfassung des Immissionsschutzgesetzes-Luft 2001 im
Parlament dies nicht entsprechend verfolgt haben, weil Sie ja damals noch im
Nationalrat gesessen sind und sich daraus genau diese Grundlage ergibt, für die
Sie heute zuständig sind.
Meine Damen und Herren,
es ist auch Tatsache, dass derzeit viele Menschen in Österreich auf Grund des
Feinstaubes sterben. Es ist Tatsache, dass viele Menschen in Österreich an
Asthma leiden, ganz besonders in Wien, und das sind nicht ein paar Hundert,
sondern das sind mehrere Dutzend, ja Tausende Menschen und Kinder vor
allem, die an Asthma leiden.
Es zeigt sich,
dass hier ein rascher Handlungsbedarf besteht, (GR Harry Kopietz: In der ÖVP können sie nicht rechnen!) es zeigt
sich, dass es nach dem Immissionsschutzgesetz-Luft notwendig ist, auch die
Ursache festzustellen, die Behebung durchzuführen und auch für die Luftgüte
Verbesserung zu machen. Es zeigt sich, dass Maßnahmen zu setzen sind, nach dem
Vorsorgeprinzip, nach dem Verursacherprinzip, nach dem Verhältnismäßigkeitsprinzip
und nach dem Prinzip der Kosteneffizienz.
Und was wird in
Wien getan? In Wien hat die Stadt einen Auftrag erteilt an das Umweltbundesamt,
um dabei auch zu erheben, wie der nunmehrige Status ist. Diese Erhebung liegt
nun seit 1. März 2005 vor und aus dieser Statuserhebung geht ganz klar
hervor, dass Maßnahmen von Seiten der Stadt Wien zu setzen sind.
Was mich besonders stört dabei, ist, dass die
Umweltstadträtin hier offensichtlich aus diesem Bericht nur selektiv zitiert
und nicht den gesamten Bericht zur Gänze vorlegt, worauf es nämlich wirklich
ankommt. Nämlich, sie hat bisher nicht zitiert, dass es darauf ankommt, dass in
Wien die entsprechenden Belastungsschwerpunkte auch hausgemacht sind. Es heißt
darin: „Der Beitrag der Immissionen Wiens“ auf Seite 24 der Statuserhebung
zur PM10-Belastung „an diesen Belastungsschwerpunkten kann an Tagen mit einer
Belastung um oder über 50 Mikrogramm pro Kubikmeter damit insgesamt ca 40
bis 55 Prozent ausmachen.“
Also, meine Frau Umweltstadträtin, Sie sprechen immer
nur von 25 Prozent, das ist in Ihrem eigenen Bericht widerlegt, das stimmt
nicht, sie haben hier einen selektiven Auszug aus dem Bericht gegeben, und wir
wollen das auf das Schärfste zurückweisen, dass Sie hier mit Unwahrheiten
arbeiten. (Beifall bei der ÖVP.)
Es heißt in dem Bericht, dass die lokale Hauptquelle
an der Rinnböckstraße und an der Spittelauer Lände der Straßenverkehr ist,
wobei die Aufwirbelung von Straßenstaub eine große Rolle spielt. In Liesing ist
die Staubaufwirbelung auf unbefestigten Park- und Lagerplätzen ein ganz
wesentlicher Punkt, um den Sie sich zu kümmern haben, und all die Maßnahmen,
die auf Seite 26 mit eineinhalb Seiten aufgelistet sind, die Sie zu setzen
hätten, könnten Sie bereits setzen. Tun Sie das, was andere Bundesländer Ihnen
bereits vorgezeigt haben. Tirol, Oberösterreich, Steiermark, Vorarlberg, alle
diese haben bereits Maßnahmenkataloge für fünf Sanierungsgebiete vorgelegt, Sie
haben bis heute keinen Maßnahmenkatalog vorgelegt und dafür sind Sie verantwortlich
von der SPÖ in der Wiener Stadtregierung. (Beifall bei der ÖVP. – GR Godwin
Schuster: Die Werte sind doppelt so hoch!)
Meine Damen und
Herren, manchmal hat man den Eindruck, dass die Umweltstadträtin noch immer auf
der Oppositionsbank des Nationalrates sitzt und offensichtlich vergessen hat,
dass sie nun eine Regierungsfunktion hat, die Sie wahrzunehmen hat. Und
versuchen wir zu verhindern, dass solche Maßnahmen auch in Wien notwendig
werden, solche Maßnahmen wie wir sie in Asien haben, das gilt es heute zu
verhindern. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin
Inge Zankl: Als nächste Rednerin bitte ich Frau GRin Mag
Schmalenberg zum Wort.
GRin Mag Heidrun
Schmalenberg (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr
geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Sehr geehrte Damen und
Herren!
Wenn der Titel
der heutigen Aktuellen Stunde, wobei wir uns sehr freuen dass die Grünen einmal ein grünes Thema zum
Thema in der Aktuellen Stunde gemacht haben, wenn der Titel lautet “Für die
Zukunft der Wiener Kinder“, dann möchte ich doch als freiheitliche Rednerin
festhalten, dass es uns um die Gesundheit aller Wienerinnen und Wiener geht,
denn es sind alle Wienerinnen und Wiener betroffen, besonders natürlich, und da
gebe ich den Grünen Recht, die
Kinder.
Sehr geehrter
Herr GR Hufnagl, Sie haben vielleicht nicht aufgepasst, aber zuletzt haben wir
erst gerade bei der Diskussion um den Klimaschutzbericht auch über das Thema
Feinstaub diskutiert und ich habe auch da unseren Standpunkt deutlich gemacht.
Die Frau Umweltstadträtin hat
unlängst einmal gemeint, sie hat es so gern, wenn es regnet. Das klingt
vielleicht ein bisschen ungewöhnlich. Das ist auch nicht deshalb der Fall,
glaube ich, weil in Wien Wassermangel herrscht oder weil eine so große Dürre
besteht, sondern es ist deshalb so, weil dann die Feinstaubbelastung am
geringsten ist.
Im Gegensatz dazu haben die
Wienerinnen und Wiener vor allem jetzt im Frühling lieber Sonne und möchten
sich im Freien aufhalten. Ein Problem, das wir Freiheitliche dabei sehen, ist,
dass sie bis vor kurzem - bis vor einiger Zeit, als die mediale Diskussion um
das Thema Feinstaub noch nicht so geführt wurde - viel zu wenig Information
über die Gefahren, die durch Feinstaubbelastung gegeben sind, gehabt haben. Da
denke ich mir, dass wir PolitikerInnen im Rathaus sehr wohl die Aufgabe haben -
und vor allem die Umweltstadträtin die Aufgabe hätte -, die Bevölkerung über
die Gefahren der Feinstaubbelastung zu informieren, aber vor allem auch die
Belastung zu minimieren.
Da geht es meiner Meinung nach
besonders darum, die Entstehung des Feinstaubes gering zu halten. Es ist nun
einmal so, dass gerade in den Ballungszentren die Feinstaubentstehung am
größten ist. Wir wissen, dass durch Motorabrieb, durch Hausbrand, durch Streusplitt
winzig kleine Partikelchen entstehen, Metalloxide,
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